Fachbeiträge

Ausgabe 12 / /2015
Fachbeitrag Wissensgesellschaft

Die moderne Gesellschaft als Wissensgesellschaft?

von Andreas Lercher

Der Stellenwert von Wissen gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Nicht, dass es erst heutzutage wichtig wäre, Wissen zu haben, zu sammeln, zu ordnen und weiterzugeben; es war immer schon Thema. Die Diskussion und der bewusste Einsatz von vorhandenem und erworbenem Wissen nehmen jedoch an Wichtigkeit in allen Bereichen und Berufen zu.

Inhaltsübersicht:

Nico Stehr definierte bereits vor knapp zehn Jahren zwei Einwände gegen die Vorstellung der Idee einer modernen Wissensgesellschaft: Einerseits spricht er von historischer Redundanz, denn Streben nach und der Einsatz von Wissen war schon immer von Vorteil, und andererseits, meint er, dass der Begriff „Wissen“ unzureichend wäre, um ihn als Grundfeste einer modernen Wissensgesellschaft zu sehen.Eine Abgrenzung des Begriffes und ein sorgsamerer Umgang scheinen somit unabdingbar zu sein.

Gut gesicherte Fähigkeiten und Fertigkeiten unterstützen den modernen Menschen in der Handhabbarkeit seines Wissens. Gesellschaftsstrukturen und die Gesellschaftsordnung selbst basieren auf dem weitreichenden Einsatz von Wissen. Wissensexperten waren immer schon präsent. Es galt und gilt noch immer, Wissen dafür zu nutzen, um etwas in Bewegung zu setzen, um Menschen zum Handeln zu bringen, um Entscheidungen zu treffen.

Wissensarbeiter sehen ihre Aufgabe vor allem darin, gewonnene Erkenntnisse so zu sammeln, um diese in unternehmensinternen Zusammenhängen anzuwenden und diese auch als Basis für menschliches Handeln ganz allgemein einzusetzen. Wissen sichtbar machen ist die Devise! Doch wie kann das funktionieren? Was braucht es, um zu erkennen, welcher tatsächliche Nutzen entstehen kann, wenn das ständig wachsende Wissen derart visualisiert wird, dass dadurch ein Handlungsvorsprung entsteht?

Von Seiten der aktuellen Wissensökonomie kristallisieren sich drei Haupttätigkeiten der Wissensarbeiter heraus, die auf dem Produktionsfaktor „Wissen“ beruhen, um sicherzustellen, dass intelligente Produkte und Dienstleistungen produziert werden. Es sind dies die Datenerzeugung, die Informationsverarbeitung und die Wissensgenerierung. Genau dafür benötigen wir einfache und praktikable Wissens-Cockpits und effektive, visuelle Navigationen zu den relevanten Informationen. Ansonsten gehen wir als Wissensarbeiter in der Fülle von linearen Listen und Tabellen verloren.

Visualisierung im Wissensmanagement motiviert

Es gibt seit vielen Jahren ganz unterschiedliche Visualisierungssoftware und Mindmapping-Tools. Diese ermöglichen es auf sehr einfache und hocheffiziente Weise, Wissen abzubilden, zu speichern und mit vorhandenen Dateien zu verknüpfen. Durch die Kompaktheit in der Visualisierung und der zahlreichen Funktionen, die Softwaretools, wie z.B. Mindjet MindManager bieten, lassen sich firmeninterne Wissenslandkarten rasch und einfach aufbauen. Erfahrungsgemäß finden sich die Beteiligten rasch in einer gemeinsam erstellten Wissenslandkarte zurecht. Handelt es sich doch um ihre eigenen Aufzeichnungen und Dokumente. Entgegen vieler anderer oft sehr komplex aufgebauter Wissenssoftwaretools, die im Wissensmanagement zum Einsatz kommen, bietet die Arbeit mit Mindmapping-Software sehr schnelle Erfolge und Einsichten.

Die an der Wissensdarstellung beteiligten Personen sind durch die einfache Handhabung und den visuellen Ansatz gewillt mitzuarbeiten und sich einzubringen. Ihre eigenen Ideen, ihr eigenes vorhandenes Wissen lässt sich einfach abbilden und somit kann jeder einzelne Mitarbeiter seine Themen auch sofort sehen. Aktive Mitarbeit des Einzelnen wird sichtbar gemacht und motiviert zu mehr Engagement und persönlichem Einsatz.

Visuelle Anker nach dem Motto: „Diese Eingabe stammt von mir, meine Ideen werden berücksichtigt, ich bin in der Wissenslandkarte verewigt“, bringen einen gewissen Stolz, an den Unternehmenszielen mitgewirkt zu haben. Jeder Mitarbeiter findet sich auf den Wissenslandkarten des Unternehmens wieder und ist motiviert zur weiteren Mitarbeit. Wissensaufbau und Wissensdokumentation können damit enorm beschleunigt werden.

Mindmapping und andere visuelle Strukturen

Informationen und Ideen als Mindmap dargestellt, haben immer ein zentrales Thema als Ausgangspunkt. Davon ausgehend können z.B. in MindManager Zweigobjekte mit Ideen, Notizen, Bildern, Aufgaben, Hyperlinks und Anhängen hinzugefügt werden. So gesammeltes Wissen lässt sich strukturiert und in einem visuellen Kontext zum jeweiligen Thema verständlich und einprägsam präsentieren. Darüber hinaus ist es möglich, diese Wissenssammlungen in unterschiedliche Formate, wie z.B. MS-Office, PDF und HTML zu exportieren und so relativ einfach einer großen Anzahl von Personen zur Verfügung zu stellen. Wissensverteilung wird damit zu einer leichten Übung und die Personen in der Aufgabenplanung sowie in der Projektorganisation sind aktiv eingebunden. Das wiederum forciert die nachhaltige Kommunikation im Unternehmen. Aufgaben können personen- und projektbezogen mit relevanter ergänzender Informationen visualisiert werden und bilden so die wichtige Basis für ein strukturiertes Vorgehen.

Diese Struktur bildet die Grundlage für die Erstellung von Informationssammlungen und Wissenslandkarten. In der Strategieplanung helfen dynamische Diagramme und integrierte Schnittstellen bei der Erreichung definierter Zielsetzungen. Dabei wird die Arbeit mehrerer Mitarbeiter an einer zentralen Mindmap durch sofortiges Hinzufügen von Kommentaren, Notizen und Markierungen unterstützt. Automatisch generierte Markierungen (Meta-Informationen) ermöglichen das Filtern großer Mindmaps und helfen, den Fokus zu behalten. Ergebnisse werden ebenfalls mit der Software präsentiert. Medienbrüche gibt es nicht mehr.

Firmeninterne Richtlinien und Prozesse können klar und übersichtlich dokumentiert werden. Dabei erhalten alle relevanten Mitarbeiter die erforderlichen Informationen über eine zentrale Ablage. Doppeltes Erfassen von Informationen und eine damit verbundene Redundanz wichtiger Daten wird vermieden.

Mindmapping-Tools bietet einzelnen Mitarbeitern und Teams die Möglichkeit, auf einfache Art und Weise Struktur in Informationen und Daten zu bringen, indem alle relevanten Details in einer einzigen interaktiven Ansicht angezeigt werden. Mittels intuitiver Drag & Drop-Funktionalität werden vorhandene Dokumente innerhalb einer Map angeordnet und mit notwendigen Informationen versehen. Die so entstandene Mitarbeiter-Wissens-Mindmap gibt den Blick frei auf eine zweite, meist noch unbekannte Sicht der Dinge. Die im Unternehmen vorhandenen digitalen Informationen werden mit Notizen und Kommentaren versehen. Zusätzlich erhalten die so entstandenen Zweigobjekte Farben, Symbole und Markierunge.

Die Möglichkeit, Zweigstrukturen und Anordnungen einfach zu verändern und damit aus einer Mindmap schnell ein Organigramm oder eine Liste zu machen, bietet die Chance, seine Aufzeichnungen neu anzuordnen um dadurch eine weitere Sichtweise auf das Thema zu bekommen. Eine wirklich wertvolle Möglichkeit, die es in herkömmlichen Office-Tools nicht gibt. Damit bekommt man die Gelegenheit, sein Wissen entsprechend dem jeweiligen Einsatzgebiet und für seine Kollegen darzustellen. Das fördert die firmeninterne Kommunikation und unterstützt die Zusammenarbeit mit Kollegen, die noch nicht mit Mindmapping-Software arbeiten.

Ein weiterer großer Vorteil in der Arbeit mit Mindmapping-Software liegt darin, dass es praktisch keine Beschränkungen oder, wie sonst üblich, Seitenbegrenzungen gibt. Besonders die MindManager-Software unterstützt Anwender darin, möglichst viele relevante Informationen in einer Mindmap zu vernetzen. Die verwendeten Markierungen und Meta-Informationen verwaltet das Programm und stellt es dem Anwender in Form von Filtern und Index vollautomatisch zur Verfügung.

Diese Vernetzung und Zusammenführung vieler Daten ist auch der Grund, warum Mindmaps manchmal besonders groß werden. Dennoch sollten die Beteiligten immer ermutigt werden, möglichst alle vorliegenden Informationen in ihre Mindmap einzubauen. Das ist ein oft schwieriges Unterfangen. Viele sind es einfach nicht gewohnt, frei und flächig zu denken und schon gar nicht so zu arbeiten. Bis dato wurde uns von den Werkzeugen der Rahmen der Darstellung, der Listen oder der Präsentationen vorgegeben. Mindmapping sprengt diesen Rahmen und bietet einfach und ganz unspektakulär eine große Arbeitsfläche. Endlich können wirklich alle relevanten und auch die peripheren Informationen in einem einzigen Dokument zusammengefasst, bearbeitet und präsentiert werden.

Einsatz von Wissenslandkarten, erstellt in MindManager

Fazit

MindmappingSoftware, im Speziellen MindManager, ist damit auf dem besten Weg, zum Standardwerkzeug für Wissensarbeiter und Projektmanager zu werden.

 

 

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