Fachbeiträge

Ausgabe 10 / /2025
Fachbeitrag Künstliche Intelligenz

GenAI: Kommt jetzt die Ernüchterung?

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Der neue Report "State of Intelligent Automation: "GenAI Disillusionment" beleuchtet die Herausforderungen, mit denen Unternehmen bei der Einführung generativer KI konfrontiert sind. Dazu zählen insbesondere das Traning von KI-Modellen, die Integration in bestehende Geschäftsprozesse und fehlende Governance-Strukturen. Grundlage ist eine internationale Umfrage, die von Opinium Research im Auftrag von ABBYY durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Unternehmen zusätzliche KI-Tools einsetzen müssen, um bessere Resultate zu erzielen.

Der neue Report "State of Intelligent Automation: "GenAI Disillusionment" beleuchtet die Herausforderungen, mit denen Unternehmen bei der Einführung generativer KI konfrontiert sind. Grundlage ist eine internationale Umfrage, die von Opinium Research im Auftrag von ABBYY durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Unternehmen zusätzliche KI-Tools einsetzen müssen, um bessere Ergebnisse zu erzielen.

  • 31 Prozent der Befragten empfinden das Training von GenAI-Modellen als schwieriger als erwartet.
  • 28 Prozent haben Schwierigkeiten bei der Integration in bestehende Geschäftsprozesse.
  • 26 Prozent berichten über fehlende Governance-Strukturen.
  • Zudem geben 21 Prozent an, dass Mitarbeitende die Tools nicht korrekt einsetzen.

Viele Unternehmen reagierten auf die genannten Probleme mit anderen KI-Lösungen. 35 Prozent der Befragten setzen auf Process Intelligence. Der gleiche Anteil nutzt Document AI. 25 Prozent haben Retrieval-Augmented Generation (RAG) eingeführt. Diese Technologien tragen dazu bei, dass 98 Prozent der Unternehmen mit ihren GenAI-Tools insgesamt zufrieden sind.

  • 50 Prozent berichten von konsistenteren Ergebnissen.
  • 45 Prozent sehen eine bessere Integration in bestehende Workflows.
  • 43 Prozent nennen genauere und verlässlichere Resultate.
  • Ebenfalls 43 Prozent geben an, dass das Vertrauen der Nutzer gestiegen ist und
  • 42 Prozent berichten von höherer Kosteneffizienz und Einsparungen.

42 Prozent der Unternehmen haben im vergangenen Jahr zwischen 200.000 und 1 Million US-Dollar in KI investiert. 11 Prozent lagen mit ihren Ausgaben zwischen 1 und 2 Millionen US-Dollar.

"Unternehmen geben Geld für GenAI-Tools aus, die mehr versprechen, als sie liefern können. In manchen Fällen brauchen sie diese Tools gar nicht", sagt Maxime Vermeir, Senior Director of AI bei ABBYY. "Bevor Unternehmen GenAI-Tools für agentische Automatisierung einsetzen, sollten sie ihre bestehenden Prozesse genau prüfen. Sie müssen zunächst mit Tools wie Process Intelligence eine Übersicht ihrer Workflows schaffen."

Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt Vermeir an einem Beispiel aus der Fast-Food-Branche: "Wir haben Kunden, wie eine globale Fast-Food-Kette, dabei unterstützt, die Extraktion von Daten aus Tausenden von Mietverträgen um 82 Prozent zu verbessern. Möglich wurde das durch den Einsatz von Document AI zur Optimierung der GenAI-Ausgaben. Wenn das Modelltraining schwieriger ist als erwartet, sind vortrainierte, zweckgebundene KI-Lösungen oft die bessere Wahl".

  • 20 Prozent der befragten Unternehmen berichten, dass GenAI von Mitarbeitern ausschließlich für ihre persönliche Produktivität eingesetzt wird, ohne dass eine zentrale Steuerung erfolgt.
  • 41 Prozent geben an, dass die Einführung von GenAI durch die bestehende Nutzung im Rahmen von Bring Your Own Software (BYOS) ausgelöst wurde. Mitarbeitende hatten die Tools bereits auf eigene Initiative für ihre Arbeit verwendet.
  • 49 Prozent der Unternehmen geben an, dass Mitarbeitende GenAI nutzen, um professioneller zu wirken.
  • 56 Prozent sehen darin eine Möglichkeit, die Arbeitslast zu verringern und ihre Effizienz zu steigern.
  • Insgesamt ziehen 89 Prozent der Führungskräfte eine positive Bilanz beim Einsatz generativer KI.

"Schatten-KI und BYOS sind das Problem des Jahres", sagt Ulf Persson, CEO von ABBYY. "GenAI schafft bemerkenswerte Möglichkeiten, die Arbeitsweise neu zu gestalten, was zu Recht für große Begeisterung sorgt. Allerdings wirft "Schatten-KI", bei der Einzelpersonen allgemein verfügbare Tools wie ChatGPT, Grok oder Perplexity ohne Aufsicht am Arbeitsplatz nutzen, potenziell ernsthafte Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Compliance auf. Die unternehmerischen Vorteile des GenAI-Potenzials entfalten sich erst dann, wenn Führungskräfte eine sichere, strategische Einführung vorantreiben und das Risikomanagement priorisieren."



Der Autor:

Ulf Persson ist CEO von ABBYY. Das Unternehmen unterstützt Organisationen weltweit dabei, Prozesse zu optimieren, Entscheidungen zu beschleunigen und bessere Ergebnisse zu erzielen - mit Lösungen für Process AI und Document AI. Mehr als 10.000 Unternehmen, darunter viele Fortune-500-Konzerne, setzen auf ABBYY-Technologie, um Geschäftsdaten in verwertbare Erkenntnisse zu verwandeln und ihre Arbeitsabläufe zu verbessern. ABBYY hat seinen Hauptsitz in Austin, Texas, und ist in 13 Ländern vertreten. Das Unternehmen blickt auf 35 Jahre Innovation zurück und gilt als führend im Bereich intelligenter agentischer Automatisierung.

Web: www.abbyy.com/company

 

 

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