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3/2005
Editorial Wissensmanagement

Wissensmanagement - ein Teil des Arbeitsalltages

von Oliver Lehnert

Wer im Unternehmen mit der Einführung von Wissensmanagement betraut ist, bekommt häufig recht schnell die mangelnde Bereitschaft der Mitarbeiter zu spüren, sich aktiv in ein derartiges Projekt einzubringen. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig und reichen von „keine Zeit“ über „Angst vor Machtverlust“ bzw. „mangelndes Verständnis für den Nutzen“ bis hin zu schlichtweg „keine Lust“.

Wer im Unternehmen mit der Einführung von Wissensmanagement betraut ist, bekommt häufig recht schnell die mangelnde Bereitschaft der Mitarbeiter zu spüren, sich aktiv in ein derartiges Projekt einzubringen. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig und reichen von „keine Zeit“ über „Angst vor Machtverlust“ bzw. „mangelndes Verständnis für den Nutzen“ bis hin zu schlichtweg „keine Lust“. In der (theoretischen) Diskussion werden nun Überlegungen angestellt, die Mitarbeiter über Anreizsysteme durch individuelle Anerkennungen zu motivieren. Noch im Jahr 2001 kam die Meta-Group in ihrer Studie „Der Markt für Knowledge Management in Deutschland“ zu dem Schluss, dass in den meisten Unternehmen die Wissensmanagement-Projekte durchführten, überhaupt keine Motivierungsmaßnahmen angedacht waren. Daraus resultierende Zielsetzungen wurden sich selbst überlassen und die Unternehmen hofften auf die Überzeugungskraft der Projekte per se und auf die Fähigkeit der Mitarbeiter, die Vorteile eines solchen Systems von selbst zu erkennen. Im weiteren Verlauf gingen die Unternehmen dazu über, zumindest Anreizsysteme zu entwickeln, die einzelne Tätigkeiten erfassen, bewerten und belohnen sollten. Schwierigkeiten mit dem Datenschutz bzw. Betriebsrat ließen diese Anreizkonzepte jedoch schnell wieder in der Schublade verschwinden.

Und wie sieht die Realität heute, vier Jahr nach Veröffentlichung dieser Studie, aus? Zumindest ist feststellbar, dass Unternehmen, die alle Beteiligten schon in der Konzeptionsphase eines Wissensmanagement-Projektes mit ins Boot geholt haben, das Thema Betriebsrat bzw. Datenschutz frühzeitig eliminieren konnten. Auch ganzheitliche Anreizsysteme, wie das von Marwin21 in der vierteiligen Artikelserie vorgestellte Konzept des marktbasierten Wissensmanagements, zeigen mehr als deutlich den Fortschritt in diesem Bereich.

In unserem Special Portale auf den Seiten 28 bis 35 finden Sie zudem Anregungen zur Ausgestaltung von Mitarbeiterportalen, die dem abstrakten Konstrukt Wissensmanagement ein lebendiges Gesicht geben.

Doch sei hier zum Schluss die Frage erlaubt, ob nicht in unserer heutigen Wissensgesellschaft Wissenstätigkeiten zum Arbeitsalltag gehören, und ob diese als Selbstverständlichkeiten überhaupt eines Anreizes bedürfen?

Ihr

Oliver Lehnert


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