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3/2001
Editorial Wissensmanagement

E-Commerce, E-Learning, E-Publishing, E-Zines und nicht zuletzt E-Mail: Dreht sich die Welt ohne 'E'- nicht mehr?

von Wolfgang Sturz

Betrachten wir doch einmal den Entstehungsprozess unseres Fachmagazins wissensmanagement, das Sie gerade in Händen halten. Ohne 'E-' geht da wirklich nichts: Neue Themen werden im Internet recherchiert. Die Abstimmung zwischen Redaktion und Autoren erfolgt fast ausschließlich per E-Mail. Die Grafiken für die Titelgestaltung werden per E-Commerce eingekauft. Layoutkonzepte werden per Datenfernübertragung hin- und hergeschickt.

 

Betrachten wir doch einmal den Entstehungsprozess unseres Fachmagazins wissensmanagement, das Sie gerade in Händen halten. Ohne 'E-' geht da wirklich nichts: Neue Themen werden im Internet recherchiert. Die Abstimmung zwischen Redaktion und Autoren erfolgt fast ausschließlich per E-Mail. Die Grafiken für die Titelgestaltung werden per E-Commerce eingekauft. Layoutkonzepte werden per Datenfernübertragung hin- und hergeschickt. Veranstaltungskalender werden e-gepflegt. Und zuletzt werden die fertigen Druckdaten per ISDN zur Druckerei übertragen - damit dort erst einmal eine Druckfahne produziert werden kann, klassisch auf Papier. Die Druckfahne wird ganz konventionell in der Redaktion mit dem Rotstift korrigiert. Und irgendwann - nach einem ganz konventionellen Druck - halten Sie dann dieses ganz konventionelle Magazin in Händen.

Das wird sich auch in Zukunft nicht wesentlich ändern. E-Zines, elektronische Magazine, haben sicher ihre Berechtigung. Es gibt Publikationen, die ich selbst nur elektronisch lese - eine Papierversion würde den Weg auf meinen Schreibtisch wahrscheinlich gar nicht finden. Das sind beispielsweise branchenbezogene Newsletter, die ich am Bildschirm in wenigen Minuten scannen kann, um dann die für unser Unternehmen relevanten Teile mit entsprechenden Kommentaren gleich an bestimmte Mitarbeiter weiterzuschicken. Fachartikel von mehreren Seiten aber möchte ich z. B. nicht am Bildschirm, sondern im Sessel am Kamin lesen. Also: Viel 'E-', aber nicht alles 'E-'!

Ähnliches gilt für E-Learning. Es gibt sicher Lerninhalte, die am Bildschirm abgearbeitet werden können. Dabei geht es zumeist um die Vermittlung von Sachwissen. Es gibt aber auch Lerninhalte, die von der Interaktion leben, wie z. B. ?Kommunikation', ?Strategieentwicklung' und viele andere, nicht in einer Datenbank abbildbare Themenkreise. Auch hier gilt: Viel 'E-', aber nicht alles 'E-'!

Ohne E-Mail könnten wir heute kaum leben (meinen wir). Und die E-Mail bietet ja auch viele Vorteile. Doch freue ich mich nach wie vor mehr über eine liebevoll

gestaltete Geburtsanzeige per Post als über ein elektronisches "Announcement" der Ankunft eines neuen Erdenbürgers, auch wenn inzwischen immer öfter gleich die ersten digitalen Bilder des Babys "

attached" sind. So eine E-Mail lässt sich halt doch noch nicht ganz so einfach ins klassische Fotoalbum "

forwarden".

Alles 'E-'? Nein. 'E-' lässt sich heute sicher nicht mehr wegdenken - aber es muss - wie immer im Leben, ein gesundes Mittelmaß gefunden werden.

In diesem Sinne bemühen auch wir uns die Vorteile von 'E-' mit den Vorteilen des konventionellen Mediums zu verbinden. So haben wir seit zwei Monaten eine sehr aktive Newsgroup zum Wissensmanagement auf unserer Webseite wissensmanagement online - der E-Schwester von wissensmanagement. Dort diskutieren wir gerne mit Ihnen und anderen Wissensmanagement-Praktikern und -Experten aktuelle Entwicklungen, konkrete Projekte und natürlich die Inhalte unseres gedruckten Heftes. Der direkte und schnelle Austausch über dieses Forum nicht nur zwischen Leser und Redaktion, sondern vor allem auch zwischen den Lesern gibt uns wichtige Aufschlüsse über Themen, die Sie aktuell interessieren, oder Fragen, die gerade in der Luft zu liegen scheinen. Diese Anregungen fließen dann wieder in die Konzeption des gedruckten Heftes ein. Damit entsteht ein dynamischer und interaktiver (Wissens-)Kreislauf.

Um aber darüber hinaus wissensmanagement noch genauer auf Ihre Bedürfnisse als Leser ausrichten zu können, möchten wir mit dieser Ausgabe eine ganz klassische Leserbefragung durchführen - auch diese allerdings online. Sie sehen: Ein bisschen 'E-' darf's sein!

Ich freue mich auf Ihre Anregungen und Ihre Kritik!

Ihr Wolfgang Sturz

P.S.: Sie kennen die elektronische Seite von wissensmanagement noch gar nicht? Dann probieren Sie doch einmal ein bisschen 'E-' unter www.wissensmanagement.net


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