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5/2012
Editorial Editorial

Die Suche nach Erfahrungswissen – eine Entdeckungsreise

von Oliver Lehnert

Wissen ist der Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Und genauso wie bisher nach Gold und Öl, „graben“ Unternehmen derzeit nach dem immer wertvoller werdenden Know-how ihrer Mitarbeiter. Denn dieses liegt oftmals ebenso tief verborgen wie die klassischen Bodenschätze – und entsprechend schwierig gestaltet sich demnach auch die Suche nach dem immateriellen Kapital von Unternehmen und ihren Mitarbeitern. An Tools, das Erfahrungswissen zu heben, fehlt es indes nicht. Die Schwierigkeit besteht vielmehr darin, den richtigen Ansatz zu finden. Oder anders gesagt: Aus der Vielfalt die für die jeweilige Situation richtigen Konzepte herauszufiltern und so zu kombinieren, dass sich das schwer greifbare implizite Wissen zu Tage fördern lässt. Denn genau darin liegt die Schwierigkeit: Implizites Wissen ist intuitiv. Es ist nicht verbalisierbar und nicht formalisierbar. Zudem bleibt es stets an Erfahrungen gebunden. Heißt das, dass sich implizites Wissen im Grunde gar nicht ausgetauscht bzw. weitergeben lässt?

Wissen ist der Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Und genauso wie bisher nach Gold und Öl, „graben“ Unternehmen derzeit nach dem immer wertvoller werdenden Know-how ihrer Mitarbeiter. Denn dieses liegt oftmals ebenso tief verborgen wie die klassischen Bodenschätze – und entsprechend schwierig gestaltet sich demnach auch die Suche nach dem immateriellen Kapital von Unternehmen und ihren Mitarbeitern. An Tools, das Erfahrungswissen zu heben, fehlt es indes nicht. Die Schwierigkeit besteht vielmehr darin, den richtigen Ansatz zu finden. Oder anders gesagt: Aus der Vielfalt die für die jeweilige Situation richtigen Konzepte herauszufiltern und so zu kombinieren, dass sich das schwer greifbare implizite Wissen zu Tage fördern lässt. Denn genau darin liegt die Schwierigkeit: Implizites Wissen ist intuitiv. Es ist nicht verbalisierbar und nicht formalisierbar. Zudem bleibt es stets an Erfahrungen gebunden. Heißt das, dass sich implizites Wissen im Grunde gar nicht ausgetauscht bzw. weitergeben lässt?

Hier betreten wir einen schmalen Grat. Die Antwort müsste eigentlich zwitterhaft „Jein“ lauten. Aber das ist für das Wissensmanagement und für die Unternehmen, die das Erfahrungswissen der ausscheidenden Generation dringend für den Nachwuchs benötigen, nicht befriedigend. Der Weg zum impliziten Erfahrungsschatz der Mitarbeiter muss folglich über eine Annäherung erfolgen. Mit Hilfe verschiedenster Werkzeuge – Experteninterviews, Tandems, Wikis, Erfahrungsberichte, um nur einige zu nennen – versuchen wir uns eine Vorstellung von der Erlebniswelt unseres Gegenüber zu machen. Denn erst diese eröffnet uns einen Zugang zum impliziten Wissen, das untrennbar mit den individuellen Erfahrungen verbunden bleibt. Gelingt diese Zuordnung, öffnet sich die Tür zum wohl wertvollsten Rohstoff unseres Jahrhundert: dem Erfahrungswissen – auch wenn wir es wohl niemals eins zu eins adaptieren können.

Man kann den Versuch, implizites Wissen weiterzugeben, damit auch als eine Art Entdeckungsreise beschreiben: Wir bewegen uns in unbekannte Welten, nämlich in die unserer Mitarbeiter und Kollegen. Sie lassen uns an ihren Erfahrungen teilhaben, die wir für uns neu interpretieren und mit vorhandenem Wissen kombinieren. Das Ergebnis ist neues Wissen, das aber auf den gemachten Erfahrungen beruht. Wie das in der Praxis gelingen kann, thematisieren wir in dieser Ausgabe in unserem Titelthema „Face-to-face, IT-gestützt oder webbased? (Impliziter) Wissensaustausch kennt viele Wege“ ab Seite 24.

Übrigens: Auch bei den 8. Stuttgarter Wissensmanagement-Tagen am 20. & 21. November 2012 gehört der Austausch von Erfahrungswissen wieder zu einem der Top-Themen. Das vollständige Programm finden Sie unter www.wima-tage.de. Noch bis zum 30. Septemnber können Sie sich attraktive Frühbucherrabatte sichern. Und natürlich gibt es auch in diesem Jahr wieder einen Treuerabatt für Abonnenten der Zeitschrift „wissensmanagement – Das Magazin für Führungskräfte“.


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