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4/2009
Editorial Wissensmanagement

Erfahrungen - das versteckte Wissen

von Oliver Lehnert

„Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen, denn aus Erfahrung wird man klug“, sagt der Volksmund. Doch genau diese Weisheit kostet Unternehmen alljährlich bares Geld und wird der Wirtschaft im Zuge des demografischen Wandels immer mehr zum Verhängnis. Denn wenn sich die älteren Mitarbeiter nach und nach in den Ruhestand verabschieden, droht mit ihnen auch ihr wertvolles Erfahrungswissen aus dem Unternehmen zu verschwinden.

„Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen, denn aus Erfahrung wird man klug“, sagt der Volksmund. Doch genau diese Weisheit kostet Unternehmen alljährlich bares Geld und wird der Wirtschaft im Zuge des demografischen Wandels immer mehr zum Verhängnis. Denn wenn sich die älteren Mitarbeiter nach und nach in den Ruhestand verabschieden, droht mit ihnen auch ihr wertvolles Erfahrungswissen aus dem Unternehmen zu verschwinden. Hier sind daher innovative Konzepte gefragt, die den Erfahrungstransfer zwischen den verschiedenen Generationen fördern - damit die Jüngeren das Rad nicht wieder neu erfinden müssen, das ihre Elterngeneration bereits erfolgreich zum Fahren gebracht hat.

Allerdings stellt die Bewahrung und Weitergabe von implizitem Wissen Unternehmen noch immer vor eine immense Herausforderung. Anders als Faktenwissen lassen sich Erfahrungen nämlich nicht ohne Weiteres schriftlich erfassen und in Datenbanken oder Wikis speichern. Oftmals ist es sogar schwer, dieses Know-how überhaupt in Worte zu fassen. Um einen erfolgreichen Erfahrungsaustausch zu gestalten, bedarf es folglich in erster Linie einer Unternehmenskultur, welche die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern fördert ? also Flurgespräche zulässt, Kaffeeecken einrichtet und außerbetriebliche Events organisiert, bei denen ein informeller Austausch möglich ist. Ein offener Umgang mit Fehlern und eine Führungsmannschaft, die den Mitarbeitern eine Wissenskultur vorlebt, sind weitere Voraussetzungen für einen kontinuierlichen Transfer von Erfahrungswissen. Erst wenn diese Rahmenbedingungen erfüllt sind, können Tandem-Modelle, Experteninterviews und andere Methoden zur Sicherung von implizitem Know-how überhaupt greifen.

Wie man Erfahrungswissen im Unternehmen erfolgreich identifiziert, aufbereitet und für spätere Arbeitergenerationen erhält, erfahren Sie in unserem Titelthema ab Seite 18. Wie Unternehmen zudem speziell auf die (Lern-)Bedürfnisse ihrer älteren und damit besonders erfahrenen Mitarbeiter eingehen können, ist Gegenstand des Beitrags „Ausgelernt! Qualifizierung der Generation 50plus“ in der HR-Rubrik. Das Thema Erfahrungswissen und wie Sie es vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erfolgreich nutzen bzw. vor einem drohenden Personalabbau gezielt verfügbar machen und somit einem drohenden Wissensverlust vorbeugen, ist auch einer der Schwerpunkte in unserem Intensivseminar „Wissensmanagement: Konzepte und Lösungen gegen die Krise“. Fundierte Fachvorträge und Praxisworkshops geben Ihnen am 16. Juni in Stuttgart und am 18. Juni in Köln Antworten auf Ihre Fragen rund um implizites Know-how, Wissensarbeit in Projektteams und den effizienten Einsatz von Web 2.0. Auch die Wissensbilanz und die Chancen, die sie Unternehmen bietet, kommen hier zur Sprache. Schritt für Schritt erfahren Sie, wie Sie dieses Wisssensmanagement-Instrument erfolgreich im Unternehmen etablieren, welcher Aufwand damit tatsächlich verbunden ist und wie Sie größtmöglichen Nutzen daraus ziehen. Weitere Informationen und das vollständige Seminarprogramm finden Sie online unter www.wissensmanagement.net/seminare.

Ihr

Oliver Lehnert


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