Artikel-Archiv

1/2009
Editorial Wissensmanagement

Leben heißt lernen

von Oliver Lehnert

„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück, sagte der chinesische Philosoph Laozi bereits im 6. Jahrhundert vor Christi. Und diese Weisheit ist heute so aktuell wie nie zuvor. Im globalen Wettbewerb scheint sich die Welt täglich ein bisschen schneller zu drehen: Fast wie am Fließband wird stetig neues Wissen generiert, bisherige Informationen veralten.

„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück, sagte der chinesische Philosoph Laozi bereits im 6. Jahrhundert vor Christi. Und diese Weisheit ist heute so aktuell wie nie zuvor. Im globalen Wettbewerb scheint sich die Welt täglich ein bisschen schneller zu drehen: Fast wie am Fließband wird stetig neues Wissen generiert, bisherige Informationen veralten. Reichte es noch in unserer Großeltern-Generation, fachliches Know-how einmal zu erlernen, um es anschließend ein Leben lang anwenden zu können, müssen wir unseren Wissensstand heute permanent aktualisieren. Das erfordert sowohl von den Unternehmen als auch den dort tätigen Mitarbeitern ein radikales Umdenken. (Selbst-)Motivation, Engagement, Zielstrebigkeit und vor allem die Bereitschaft zum permanenten Lernen sind damit heute ebenso wichtig wie Fach- und soziale Kompetenzen.

Bei immer mehr Unternehmen wird die Lernwilligkeit zu einem der wichtigsten Auswahlkriterien bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. Damit die Weiterbildung aber nicht „on top“ zur täglichen Arbeitsbelastung hinzukommt, bieten sie ihrer Belegschaft immer neue Lernmodelle, die sich bequem in den Berufsalltag integrieren lassen. Blended-Learning-Konzepte, 3D-Simulationen und so genannte Serious Games stehen dabei ganz oben auf der Favoritenliste von Personalentwicklern. Vor allem Letztere schaffen dabei einen willkommenen Gegensatz zum gewohnten Arbeits- und Lebenskontext und sprechen vor allem jüngere Mitarbeiter an, die mit der Welt der Computerspiele groß geworden sind. Mobile Applikationen und portable Lerneinheiten bieten darüber hinaus die Möglichkeit, sich auch unterwegs stets neues Wissen anzueignen.

All diese technischen Raffinessen erfüllen Ihren Zweck allerdings nur dann, wenn das kontinuierliche Lernen auch in der Unternehmensphilosophie verankert und von den Führungskräften vorgelebt wird. Das wiederum erfordert einen vertrauensvollen Umgang miteinander und eine Kommunikationskultur, die auch kritische Äußerungen zulässt - ohne als persönlicher Affront verstanden zu werden. Nur verstehen alle Beteiligten ihren Wissenszuwachs als Investition in die Zukunft - und nicht als bloße Kontrolle ihrer Know-how-Basis.

Wie Unternehmen lebenslanges Lernen erfolgreich in ihren Alltag integrieren und ihre Mitarbeiter zur aktiven Teilnahme motivieren, welche Tools es derzeit auf dem Markt gibt und welcher Aufwand mit der Implementierung von Lernplattformen verbunden ist, lesen Sie in unserem Titelthema ab Seite 18. Und damit Sie im neuen Jahr von Anfang an den richtigen Trends auf der Spur sind, wagen wir ab Seite 10 einen Blick in die Glaskugel: Hier erfahren Sie, was Sie 2009 neben dem lebenslangen Lernen in der Disziplin Wissensmanagement noch alles erwartet.

Ihr

Oliver Lehnert

Unsere Empfehlungen