Vor circa drei Jahren begann ich mit Veranstaltungen zum Wissensmanagement
und die Faszination an diesem Thema ist ungebrochen. Doch beobachte
ich, dass zunehmend eine pragmatische Dimension eingefordert wird.
So äußerte ein Projektleiter eines mittleren Industrieunternehmens
in einem der letzten Workshops den Wunsch, endlich einmal wissen
zu wollen, wie es denn nun eigentlich gehe, das Wissensmanagement.
Ein so genannter Wissensmanager eines IT-Dienstleistungsunternehmens
sprach gar davon, Hilfe bei der Anfertigung von Checklisten einkaufen
zu wollen; das funktioniere beim Projektmanagement auch wunderbar.
Eine andere Dame klagte, dass sie den Auftrag von der Geschäftsleitung
erhalten habe, Wissen im Unternehmen zu managen und gar nicht wisse,
was sie denn nun tun solle.
Zwischen den theoretischen Versprechungen und dem praktischen Leiden
am Alltag scheinen Welten zu liegen. Grund genug für zahlreiche
Kritiker, die blinden Flecken eines Wissensmanagements zu suchen.
So erscheint vieles auf den ersten Blick nicht machbar, zu abstrakt
und unrealistisch. Warum? Wissensmanagement gleicht einem Mythos,
der für viele Mitarbeiter und Führungskräfte nicht
griffig genug aufbereitet werden kann. Deshalb werden die Erwartungen
bereits zu Beginn nicht selten zu hoch gesetzt: Wissensmanagement-Aktivitäten
sollen immer das ganze Unternehmen erfassen. Die Mitarbeiter jedoch
erwarten schlicht die Lösung konkreter arbeitsplatzbezogener
Wissensprobleme.
Beginnen Sie doch einfach damit, erste Wissens-Aktivitäten
zunächst auf den persönlichen Arbeitsbereich zu beschränken.
Beantworten Sie z.B. einmal folgende Fragen:
Wie viel Zeit benötigen Sie, um projektrelevante Informationen zu bekommen?
Wie viele eintreffende E-Mails haben für Ihren Arbeitsbereich tatsächlich Relevanz?
Lassen sich Priorisierungen in der Bewertung von Wissen (z.B. durch eine ABC-Analyse) einführen?
Werden in Meetings, Patenschaften, Seminaren und Workshops tatsächlich relevante Wissensinhalte vermittelt, die Sie persönlich in Ihrer Arbeit unterstützen können?
Verzagen Sie nicht, wenn ganzheitliche Wissensmanagement-Ideen
im Sumpf von Komplexität und Theorie zu versinken drohen! Jammern
Sie nicht, dass Sie zu viele E-Mails bekommen! (Wie würden
Sie sich fühlen, wenn Sie gar keine E-Mails mehr bekämen?)
Fangen Sie bei sich an und schaffen Sie erste Erfolge mit zielgerichteter
Wissensarbeit in Ihrer Abteilung. Präsentieren Sie Ihre Erfolge
und finden Sie Nachahmer ("Mensch, wie hast Du denn das gemacht?").
So erreichen Sie für den Praxisalltag mehr, als Wissensmanagement
auf einem (Konzept-) Papier zu belassen. Machen Sie "Wissen
zum Anfassen" und stecken Sie erst dann Ihre Ziele weiter.
Gesellschaft, Unternehmen und öffentliche Verwaltungen werden zunehmend von der Ressource Wissen beeinflusst. Traditionelle betriebswirtschaftliche Konzepte sind dabei immer seltener geeignet, um die aktuellen Probleme der Praxis anzusprechen und zu lösen. Ein besonders relevantes Defizit der Betriebswirtschaft besteht in ihrem Mangel an geeigneten Verfahren und Instrumenten für eine ganzheitliche Verwal...
Bei der voestalpine Stahl GmbH, Linz, wurde die komplexe Aufgabe der Einführung von Wissensmanagement mit Hilfe eines Modells gelöst, das sich der Begriffswelt der Luftfahrt bedient und die einzelnen Phasen vom Start bis zur Landung abbildet. Dieses Modell, die K2BE-Roadmap, stellen Irene Häntschel und Angelika Mittelmann in ihrem Beitrag vor. Die Vorteile: Der Einführungsprozess wird überschaubar und ...
Faktoren für das Scheitern von Wissensmanagement-Projekten gibt es viele: Machtdenken, abteilungsübergreifende Kommunikationsprobleme, zu hohe Erwartungen an das technisch Machbare, ungenaue Zieldefinitionen oder eine geringe Akzeptanz der Mitarbeiter. Die Nutzung des Wissenspotenzials eines Unternehmens für seine Fortentwicklung bleibt dennoch auf der Tagesordnung; es gilt weiterhin, das Unternehmens-Kn...
Was gilt es beim Einführen von Wissensmanagement in Unternehmen zu beachten? Belen Mercedes Mündemann gibt Anregungen zur Implementierung eines betriebsindividuellen Wissensmanagements und nennt Möglichkeiten zum Überwinden von Barrieren, die sich bei der Einführung von Wissensmanagement stellen können....
Viele Wissensmanagement-Initiativen werden in Zukunft als Portale oder Dynamic Workplaces Gestalt annehmen. Ein Großteil der Arbeit wird darin bestehen, die über die Jahre gewachsenen Anwendungen in das neue Portal zu integrieren. Besonders Lotus-Notes-Anwendungen spielen in vielen Unternehmen eine wichtige Rolle, wird diese Plattform doch schon lange als flexibler Informationsspeicher vielfältig eingese...
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In Heft 2/2003 von wissensmanagement hatten Jutta Friedrich und Klaus North in ihrem Artikel „Die Chaos Care AG auf dem Weg zum Wissensmanagement“ um pfiffige Ideen für die Erstellung eines Maßnahmenplanes zur Einführung von Wissensmanagement gebeten. Hier können Sie zwei fundierte Lösungsvorschläge nachlesen, die dazu eingereicht wurden. Die beiden Leser erhalten als Dankeschön ein Exemplar der ...