2019/4 | Fachbeitrag | Visualisierung

Produktive Wissensarbeit in Zeiten der Digitalisierung

von Gabriele Vollmar

Inhaltsübersicht:

Die digitale Transformation beeinflusst mittlerweile alle Lebensbereiche und ist nicht mehr zu stoppen. Die Auswirkungen werden auch in der Arbeitswelt deutlich und äußern sich in der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitsabläufe. „Big Data“, das „Internet der Dinge“ und „Industrie 4.0“ verändern den Arbeitsbereich gravierend. Die Herausforderungen des voranschreitenden digitalen Wandels haben aus diesem Grund nun eine hohe Priorität in der strategischen Unternehmensagenda. Der digitale Wandel fordert die Unternehmen heraus und drängt diese zur Erneuerung.

Digitalisierung ist eine Frage der Kultur

Digitale Technik allein macht Unternehmen aber nicht automatisch agil, innovativ und gleichzeitig effizient. Vielmehr sind förderliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die diese Merkmale unterstützen. Dabei sind diese Rahmenbedingungen nicht nur vielschichtig, umfassen sie doch Prozesse, Organisationsstrukturen und -modelle ebenso wie die Organisationskultur, sie sind auch anspruchsvoll und teilweise widersprüchlich. Der Anspruch auf Effizienz konterkariert oft genug den Wunsch nach gesteigerter Innovativität. Organisationen werden zunehmend schizophren. Vor diesem Hintergrund sind die Unternehmen gefragt, Prozesse sowie Organisationsmodelle zu hinterfragen und neu auszurichten. Dabei kann die digitale Technik unterstützen. Digitalisierung kann durch richtigen Einsatz Prozesse vereinfachen, den Informationsfluss beschleunigen und eine Erhöhung der Mitarbeiterflexibilität verbessern. Sie kann aber auch zum Hemmschuh werden, Stichwort Informations- und Datenflut als ungewollter Prozessentschleuniger.

Der digitale Wandel und seine Auswirkungen auf die Wissensarbeit

Der digitale Wandel betrifft neben den Fertigungsbereichen der Industrie 4.0 auch die indirekten Tätigkeitsbereiche in den Unternehmen, vor allem die Wissensarbeit. Die Schaffung sowie Verteilung von Wissen spielen eine wichtige Rolle in der Wertschöpfung ebenso wie in dem gesellschaftlichen Bewusstsein. Die Digitalisierung führt zu einer Beschleunigung der Entwicklung hin zu einer Informationsgesellschaft. Ob es auch eine Wissensgesellschaft wird, darin ruht aktuell noch eine große Herausforderung.

Effizienter Umgang mit Wissen als Erfolgsfaktor

Nicht nur der Erfolg der individuellen Arbeit wird verstärkt davon bestimmt, wie gut es uns gelingt, eine Flut an Daten und Informationen effizient zu verarbeiten, unser Wissen effektiv für richtige Entscheidungen zu nutzen und es zielgerichtet weiterzuentwickeln. Der Umgang mit Wissen wird in einer Wissensökonomie ebenso erfolgskritisch für Organisationen und letztlich Volkswirtschaften.

Vor allem die Informatisierung verändert die tagtägliche Arbeit von Wissensarbeiterinnen und Wissensarbeitern und beeinflusst entscheidend deren Produktivität. Darüber hinaus bietet sie die Chance gedankliche Vorgänge zu explizieren und zu veranschaulichen. Dadurch kann sie geteilt und weiterentwickelt werden.

So genutzt, bietet der Informationsraum in einem Unternehmen eine neue Qualität und Transparenz der Kommunikation und Kollaboration zwischen den Menschen. Neben der Speicherung, Bearbeitung und dem Austausch von Informationen, bietet dieser Raum eine offene und vielfältige Interaktion. Die Struktur und die Handlungsmöglichkeiten dieses Informationsraumes bestimmen sich durch die praktischen Handlungen der Nutzer. Die verstärkte Digitalisierung der Prozesse führt dazu, dass die Arbeit transparent und anschlussfähig wird.

Digitaler Informationsraum als Basis für die Wissensarbeit

Mit diesen Produktivkraftsteigerungen wird die Wissensarbeit zu einem Schwerpunkt der Arbeitsweltveränderungen. Der digitale Informationsraum dient als neue grundlegende Infrastruktur und Basis der Reorganisation der Arbeit für die geistigen Tätigkeiten.

E-Mails, Social Media sowie Geschäftsanwendungen erleichtern Wissensarbeit, jedoch erhöhen diese auch die Komplexität und den Umfang. Die zahlreichen Werkzeuge steigern die Menge des verfügbaren Wissens auf ein hohes Maß.

Webinar: Produktive Wissensarbeit in Zeiten der Digitalisierung

Doch welche Werkzeuge und Methoden können uns als Wissensarbeiterinnen und Wissensarbeiter wirkungsvoll unterstützen? Wie kann die individuelle Ressource Wissen zu einer kollektiven werden und sich kreativ weiterentwickeln? Wie kann zeitgemäße wissensintensive Zusammenarbeit aussehen?

Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Sie im Webinar „Produktive Wissensarbeit in Zeiten der Digitalisierung“.

 

 

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren

Digital Twins: Was sie leisten können – und welche Rolle KI dabei spielt

WISSENplus
Digitale Zwillinge ermöglichen die virtuelle Simulation von Systemen, Maschinen oder sogar realen Fabriken, ohne dass die Produktionsanlagen gestoppt werden müssen. Mit dem Einsatz digitaler Zwillinge können selbst große Systeme als Ganzes getestet werden. Für Unternehmen bedeuten sie mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit: Denn durch die Anwendung eines digitalen Zwillings können Produktionsproze...

Weiterlesen

5 Tipps: So holen Sie das Maximum aus ihren Daten heraus

Nicht alle Daten sind für Reportings geeignet oder gleichermaßen wertvoll. Die Kunst liegt einerseits darin, die richtigen für den jeweiligen Use Case zu identifizieren. Andererseits müssen Unternehmen sie dann auch sinnvoll auswerten, um den maximalen Nutzen aus ihnen zu ziehen. Doch welche Daten sind die richtigen?...

Weiterlesen

Digitale Zwillinge: Effizient, nachhaltig, ESG-konform

WISSENplus
Zu den Kernthemen fast aller Unternehmen gehört derzeit die Nachhaltigkeit - gerade im Hinblick auf die erforderliche Umsetzung von ESG-Programmen. Ein effizientes Hilfsmittel sind dabei Digitale Zwillinge. Sie können die Etablierung nachhaltiger Prozesse unterstützen und damit den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens entscheidend verringern....

Weiterlesen

Trends und Megatrends verändern Organisationsumwelten: Was bedeutet das für die Kompetenzentwicklung?

WISSENplus
Übergeordnete Entwicklungen wie demografischer Wandel, Digitalisierung und Globalisierung sowie der damit einhergehende Wertewandel verändern die Organisationsumwelten und damit auch unser Verständnis von (beruflichem) Learning. Diese Veränderungen beeinflussen maßgeblich die Qualität der Bildung, die entscheidend ist, um den Fachkräftebedarf zu sichern und im Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu b...

Weiterlesen

Deutsche Unternehmen nutzen ihre Daten kaum

Ob für das Training von KI-Modellen, die smarte Nutzung erneuerbarer Energien oder die Forschung rund um personalisierte Medikamente - Daten werden für Wirtschaft und Gesellschaft immer wichtiger. Doch in der großen Mehrheit der deutschen Unternehmen bleiben Daten weiterhin ungenutzt. Nur 6 Prozent gehen davon aus, dass sie das Potenzial der ihnen zur Verfügung stehenden Daten vollständig ausschÃ...

Weiterlesen

Erfolgsfaktoren für den Transfer von Erfahrungswissen

WISSENplus
Bei einem städtischen Versorger wurde Erfahrungswissen von Experten gesichert. Ausgehend von einer demografischen Analyse zielte man zunächst auf Mitarbeitende, die in nächster Zeit in den Ruhestand gehen. Mehr und mehr aber wurde auch kontinuierliches Wissensmanagement gefördert, um frühzeitig Wissen zu sichern und den regelmäßigen Austausch in Teams zu stärken. Dabei zeigen sich vier Erfolgs...

Weiterlesen

Wissenstransfer in der öffentlichen Verwaltung

WISSENplus
Weiterhin steigt in vielen Behörden die Zahl der Beschäftigten, die in Ruhestand gehen. Viele nehmen wichtiges Erfahrungswissen zu Spezialgebieten mit. Zusätzlich nimmt aber auch der Anteil derer zu, die lange vor dem Ruhestand den Job wechseln, in Elternzeit gehen etc. Immer häufiger müssen daher neue Beschäftigte eingearbeitet und auch Quereinsteigern erstmal Grundlagen vermittelt werden. Ein strukt...

Weiterlesen

Zoom-Fatigue: Die neue Volkskrankheit - und wie Sie sich trotz zunehmender Digitalisierung schützen

Nicht erst durch Corona hat die digitale Kommunikation weltweit einen signifikanten Fortschritt erlebt. So kommt es immer mehr dazu, dass Berufstätige tagtäglich im Homeoffice oder mobil arbeiten. Dabei gehört die Teilnahme an virtuellen Meetings zum Alltag für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Besonders diese Entwicklung birgt jedoch auch die Gefahr für eine neuere Art der körperlichen ...

Weiterlesen