2009/5 | Editorial | Wissensmanagement

Wissen nutzen, Ideen generieren, Innovationen schaffen

von Oliver Lehnert

Große und kleine Unternehmen nutzen sie bereits seit Langem und sparen damit Jahr für Jahr Millionenbeträge ein. Die Rede ist von Ideen. Das betriebliche Vorschlagswesen hat sich vielerorts bereits etabliert. Mitarbeiterideen fokussieren dabei in der Regel auf Prozessoptimierungen und ziehen teils immense Kostenminimierungen nach sich. Doch Ideen können auch noch auf ganz andere Weise wirken - nämlich als Innovationsmotor. Dann werden sie jedoch häufig nicht vom Mitarbeiter selbst generiert, sondern vom Anwender. In Foren und Wikis tauschen sich die User über ihre Produkterfahrungen aus und servieren den Unternehmen Verbesserungsvorschläge quasi auf dem Silbertablett. Innovationswillige Firmen müssen sie nur noch aufsammeln, umsetzen und geschickt vermarkten.

Doch nicht jede Innovation gründet sich auf Kundenstimmen. Das beste Beispiel dafür ist die Glühbirne. Ihr Erfinder, Thomas Edison, hat diese Erfindung ganz gezielt geplant - auch ohne auf Web-2.0-Tools und andere technische Raffinessen zurückgreifen zu können. Seine Vorgehensweise hat sich dabei durchaus bewährt - über 1.000 Erfindungen gehen auf sein Konto und belegen die Durchführbarkeit seines Konzepts. Wie Firmen das „Edison-Prinzip" in den Unternehmensalltag transferieren und alle Mitarbeiter zu „Innovationsgeneratoren" werden können, ist Gegenstand unseres Titelthemas ab Seite 20. Hier erfahren Sie auch, wie neben Kunden und den Mitarbeitern des eigenen Unternehmens auch andere, branchenfremde Firmen zu Innovationshelfern mutieren. Denn der bekannte „Blick über den Tellerrand" weckt häufig ungeahnte Kreativitätspotenziale, die sich in bare Münze verwandeln lassen.

Kunden, Mitarbeiter und branchenfremde Firmen - damit sind drei sehr viel versprechende Ideenquellen identifiziert, die großes Innovationspotenzial in sich bergen. Damit bei der Vielzahl der Ideen der Überblick nicht verloren geht, müssen diese jedoch strukturiert und wiederfindbar abgelegt werden. Mind Maps und Ideenmanagement-Systeme bieten zahlreiche Lösungsmöglichkeiten, Geistesblitze festzuhalten und mit vorhandenem Wissen zu kombinieren.

Mind Maps und ihre Bedeutung für das Projektmanagement sowie für die Zusammenarbeit in weit verstreuten Teams ist auch eines der spannenden Themen bei den 5. Stuttgarter wissensmanagement-Tagen am 10. und 11. November 2009. Wie Sie Projekterfahrungen mit Hilfe von Debriefings zum Leben erwecken und so wertvolles implizites Wissen sichern, können Sie in einem der Praxis-Workshops live ausprobieren. Auch Kollaboration, Social Software und Persönliches wissensmanagement stehen wieder ganz oben auf der Agenda. Zahlreiche Praxisbeispiele zeigen, wie namhafte Unternehmen die verschiedenen Ansätze erfolgreich umgesetzt haben - und wo die größten Fallstricke lauern. Alle neuen Eindrücke können Sie bei der Abendveranstaltung am Ende des ersten Kongresstages noch einmal mit den anderen Teilnehmern diskutieren und dabei gleichzeitig neue wichtige Kontakte knüpfen. Ich würde mich freuen, Sie im Herbst in Stuttgart begrüßen zu dürfen!

Ihr

Oliver Lehnert

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