2010/10 | Fachbeitrag | Contentmanagement

Hochschule München im Wettbewerb um helle Köpfe

von Jörn Bodemann

Inhaltsübersicht:

 

Unterschiedliche Layouts, zum Teil umständliche Inhaltspflege, verschiedene und wartungsintensive Systeme in den Organisationseinheiten – für die Ansprüche der Hochschule München war der eigene Internetauftritt bis März 2009 nicht professionell genug. Deshalb erarbeiteten die Verantwortlichen ein neues Kommunikationskonzept: Offen, ehrlich, kompetent und natürlich sollte das neue Erscheinungsbild der Hochschul-Website werden und dabei die Besuchsmotivation der unterschiedlichen Nutzer berücksichtigen.

 

Nutzerspezifische Informationsversorgung

Ziel der neuen Homepage war es, Informationen nutzerspezifisch anzubieten: Studieninteressierte sollten die aktuellen Termine der Studienberatung, Informationen zu den Studiengängen oder das Programm zum Studieninformationstag vorfinden. Studierende hingegen sollten erfahren, wann die nächste Hochschulkontaktmesse stattfindet, wie das Career Center sie unterstützen kann oder wann sie sich zu den Prüfungen anmelden müssen. Damit die Informationen auf der umfangreichen Homepage künftig auf allen Seiten konsistent und immer aktuell sind, entschied sich die Hochschule München, den Relaunch des Internetauftritts mit einem professionellen Contentmanagement-System umzusetzen. Damit kann die Hochschule ihren Wunsch nach einer nutzerspezifischen Bereitstellung von Inhalten über drei parallele Navigationskonzepte realisieren.

 

Neben den Basisinhalten kann der Besucher auf der Startseite mit einem Klick zwischen der Navigationsstruktur für Studierende und der für Studieninteressenten auswählen und bekommt damit zielgruppenspezifische Menüs und Informationen angezeigt. So finden alle Nutzergruppen schneller die für sie relevanten Informationen. Daten, die für alle Nutzer identisch sind, wie Ansprechpartner, News oder Bilder, werden zentral gepflegt und Änderungen automatisch in allen Ausgabekanälen und -formaten konsistent übernommen. Durch die strikte Trennung von Struktur, Layout und Inhalt kann der einmal angelegte Content unter Beibehaltung der Design-Vorgaben in beliebigen Ausgabekanälen und -formaten wiederverwendet werden, zum Beispiel auf der Website, in E-Mail-Newslettern oder auch für Broschüren.

 

Anwenderspezifische Nutzeroberflächen

Aus organisatorischer Sicht sorgt aber nicht nur die einfache Mehrfachverwendbarkeit von Inhalten dafür, dass die Hochschule München ihre Kommunikationsprozesse optimieren konnte. Dank der bedarfsgerechten Nutzeroberflächen für verschiedene Anwender-Typen war es den Redakteuren möglich, sich sehr schnell in das System einzuarbeiten. So erfüllt das CMS sowohl die Anforderungen von Profi-Redakteuren, lässt sich aber auch von Gelegenheitsnutzern in den Fachbereichen intuitiv bedienen: Mit dem WebClient gibt es ein Autorenfrontend, mit dem die Redakteure die Inhalte formularbasiert unmittelbar in der Website direkt über den Browser bearbeiten können. Als erweitertes Redaktionssystem bietet der so genannte JavaClient Profi-Redakteuren und Vorlagenentwicklern umfassende Bearbeitungsfunktionen und Werkzeuge, mit denen sie auch komplexe Aufgabenstellungen schnell und unkompliziert erledigen können.

 

Zudem garantiert das Contentmanagement-System die Hochverfügbarkeit der Websites und aller Ausgabekanäle unabhängig vom Status des Redaktionssystems. Dazu sind der Webserver und der Redaktionsserver voneinander getrennt. Sollte der Redaktionsserver durch Wartung oder Störung ausfallen, bleiben die Websites auf dem Webserver verfügbar.

 

Integration in bestehende Systeme

Da das Contentmanagement-System zu 100 Prozent auf JAVA basiert, lässt es sich in jeder JAVA-zertifizierten Serverumgebung einsetzen. So konnte die Hochschule bestehende Hard- und Software wie z.B. Webserver über die vorhandenen Standardschnittstellen in das CMS einbinden und erhalten. Darüber hinaus lassen sich eigene Schnittstellen für Fremdsysteme bei Bedarf implementieren. Die Redakteure können direkt über den Browser wahlweise im Web- oder JavaClient ohne die Installation eines Clients arbeiten. Die Software wird im Rahmen der Softwarewartung stetig weiterentwickelt, Updates können mit einem geringen Aufwand realisiert werden. Ebenso lassen sich die Funktionen des CMS bei Bedarf durch Module erweitern, die Plattformneutralität ermöglicht einen schnellen und unkomplizierten Wechsel zu anderen Serverbetriebsystemen.

 

Redundanzfreie Inhalte

Nach insgesamt sechs Monaten Projektzeit gingen die Websites live. Die Zentralseiten und Auftritte von fünf ausgewählten „Pilot-Fakultäten“ der Hochschule erscheinen nach dem kompletten Relaunch nun in einem einheitlichen Bild und lassen sich zudem einfacher bearbeiten. Die einzelnen Fakultäten und Abteilungen können gemeinsame Inhalte jetzt zum Beispiel redundanzfrei miteinander verwenden. „Wir sind nun in der Lage, Informationen, insbesondere für unsere Studierenden und alle Studieninteressierten, aktueller und bedarfsgerechter zur Verfügung zu stellen“, fasst Sabine Krella, Projektleiterin für die inhaltliche Umsetzung an der Hochschule München, zusammen. Nach und nach stellen nun auch die noch fehlenden Fakultäten ihre Seiten auf das neue System um. Währenddessen haben die Projektleiter schon eine weitere zukunftsträchtige Idee im Hinterkopf: Eine Tages könnten sich die Studierenden ihre individuelle Startseite sogar selbst zusammenstellen – mit aktuellen Veranstaltungstipps ihrer Fakultät, Informationen zu ihrem Studiengang oder der Liste ihrer Lehrenden in diesem Semester.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren

Als die Bilder (weg)laufen lernten

24 Bilder umfasst eine einzige Sekunde Film, 1.440 Bilder pro Minute, 86.400 Bilder in der Stunde. Und moderne Archive beherbergen heute Hunderte Stunden an Videos und Zelluloid-Filmen. Vor allem Unternehmen zeigen sich zunehmend gern im Fernsehen und auf der Leinwand. Wer in dieser Informationsflut eine ganz bestimmte Einstellung sucht, steht vor einer großen Herausforderung. Denn bewegte Bilder lassen si...

Weiterlesen

Employer Branding: Recruiting transparent gestalten

Wer auf Amazon Tintenpatronen oder Bücher bestellt, bekommt umgehend eine Bestellbestätigung. Wenige Tage danach liegt die Versandbestätigung im E-Mail-Fach. Das ist im Online-Handel eine Selbstverständlichkeit. Beim Recruiting ist das bisher noch nicht der Fall. Doch gerade in Zeiten des Fachkräftemangels gilt es für die Unternehmen, im Bewerbungsprozess zu punkten und sich von der Konkurrenz positiv...

Weiterlesen

Den Wert von Mitarbeitern (an-)erkennen

WISSENplus
Kurzarbeit, Lohnkürzungen und Stellenabbau – so versuchen Unternehmen der Wirtschaftskrise Herr zu werden. Auch Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung werden in solchen Zeiten schnell geopfert. Die Folge: große Verunsicherung und Skepsis bei den Angestellten, was sich langfristig negativ auf den Unternehmenserfolg auswirken kann....

Weiterlesen

iWM

WISSENplus
OK, zugegeben, ich erliege seit Jahren schon der iPhonitis. Nun kann man über die iPhonisierung des Lebens sicherlich geteilter Meinung sein, unbestreitbar ist aber, dass das iPhone eine Erfolgsgeschichte ist. Und da man nicht nur aus Fehlern, sondern durchaus auch aus Erfolgen (anderer) lernen sollte, lassen Sie uns doch einmal überlegen, warum die i-Familie ein solcher Erfolg ist!...

Weiterlesen

Checkliste für ein erfolgreiches Intranet

Das Intranet hat in verschiedenen Unternehmen unterschiedliche Aufgaben: Bei dem einen dient es einzig der internen Kommunikation, während es bei anderen durch die Integration von Produktiv-Anwendungen der Dreh- und Angelpunkt der täglichen Arbeit ist. Es gibt nicht das eine perfekte Intranet für alle Unternehmen, sondern nur für jedes Unternehmen das individuell passende. Die zehn wichtigsten Punkte ha...

Weiterlesen

AOK PLUS – fit für den Wissensaustausch 2.0

Die AOK PLUS ist die Allgemeine Ortskrankenkasse für die Länder Sachsen und Thüringen. Die Gesetzliche Krankenversicherung hat ihren Hauptsitz in Dresden und betreut mit etwa 6.000 Mitarbeitern in 143 Filialen rund 2,7 Millionen Versicherte. Für die Information der Mitarbeiter nutzte die Krankenkasse bislang auf ihr bewährtes Content-System. Doch die Handhabung war nicht mehr zeitgemäß, die Mitarbeit...

Weiterlesen

Informationen bündeln, strukturieren & elektronisch verwalten

WISSENplus
Ein großes Problem in Unternehmen, aber auch in Institutionen und Behörden besteht darin, geschäftsrelevante Informationen nicht nur zu sammeln, sondern sie auch adäquat zu strukturieren, zu archivieren und in einem zentralen Wissenspool quasi auf Knopfdruck jederzeit wieder verfügbar zu machen. Vor dem allseits bekannten Hintergrund, dass die Informationsflut zukünftig noch weiter steigen wird,...

Weiterlesen

Mitarbeiter finden & binden – innovative Personalstrategien im Kampf um die Gen Y

WISSENplus
Wissensgesellschaft at its best – so stellt sich die Generation Y dar. Sie sind die Warum-Frager (Y = Why) und stellen nicht nur Personalchefs unangenehme Fragen, etwa zur Work-Life-Balance oder zur Elternzeit. Nein, sie sind es zudem aus Schule und Studium gewohnt, Wissen immer und überall abzugreifen. Sie nutzen Online-Bibliotheken und erstellen Firmen-Wikis. Vorzugsweise von unterwegs aus – und gelt...

Weiterlesen