Kommt Generative AI 2024 in der Praxis an? Diese Frage hat der IT-Dienstleister adesso aktuell 400 Führungskräften der deutschen Wirtschaft gestellt. Das Ergebnis ist eindeutig: Unternehmen bereiten sich jetzt auf eine Welt vor, in der die Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) so alltäglich sein wird wie heute E-Mails, Instant Messaging oder Collaboration-Tools.
Bildquelle: (C) adesso SE
Es könnte der iPhone-Moment für KI werden: Der ChatGPT-Entwickler OpenAI hat einen neuen Store eröffnet, in dem Nutzer selbst erstellte Apps teilen und verkaufen können. Diese sogenannten GPTs, die auf der OpenAI-Technologie basieren, decken die unterschiedlichsten Bereiche ab. Das reicht von KI-basierten Miniprogrammen wie Sprachlern-Apps oder Reiseplanern bis hin zu Applikationen für Geschäftskunden. Fakt ist: Trotz Problemen mit fragwürdigen Inhalten, frei erfundenen Fakten sowie Verstößen gegen die DSGVO experimentieren immer mehr Unternehmen mit den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz und sind sogar bereit, Betriebsgeheimnisse preiszugeben.
adesso wollte nun wissen, wie Generative AI - kurz GenAI - in den Unternehmen ankommt, welche Rolle Tools wie ChatGPT im Arbeitsalltag spielen und wo Stolpersteine lauern. Aus den 400 Antworten der Studie lässt sich ein Stimmungsbild der deutschen Wirtschaft zeichnen.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
Die Begeisterung für GenAI ist ungebrochen. Die Mehrheit der Führungskräfte ist davon überzeugt, dass die positiven Aspekte von KI überwiegen - sei es bei der Steigerung der eigenen Wertschöpfung oder der Bewältigung des Fachkräftemangels. So sehen 73 Prozent in GenAI-Anwendungen eine große Chance für ihr Geschäftsmodell. 61 Prozent erhoffen sich von Künstlicher Intelligenz eine Lösung für fehlende personelle Ressourcen.
Top-Management macht GenAI zur Chefsache. Und dieses hat allen Grund dazu: Bereits heute schätzen 88 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sie mindestens eine Stunde pro Woche an Zeit durch den Einsatz von GenAI einsparen. Die neue Technologie löst ihr Versprechen der Effizienzsteigerung also bereits im frühen Stadium der Ausrollung ein. Kein Wunder also, dass 58 Prozent der Befragten bestätigen, das oberste Management ihrer Firma treibe die Implementierung entsprechender Lösungen verstärkt voran.
GenAI entwächst der Experimentierphase. Die Studie zeigt auch, dass die Unternehmen nun Schritt für Schritt mit GenAI-Anwendungen durchstarten. Eine überwältigende Mehrheit von 78 Prozent will noch in diesem Jahr entsprechende Lösungen implementieren.
Stolpersteine bremsen manchmal aus. Bei aller Euphorie für GenAI sehen die Unternehmen aber auch die Herausforderungen, die KI mit sich bringt. GenAI-Lösungen können ihre Stärken nur dann ausspielen, wenn sie nahtlos in die bestehende IT-Infrastruktur und die Unternehmensprozesse integriert werden. Die fehlende Integration ist für 38 Prozent der Führungskräfte der Grund, warum sie Anwendungen wie ChatGPT noch nicht nutzen. 27 Prozent sehen ganz allgemein keine Einsatzmöglichkeiten für GenAI in ihrem Bereich und 20 Prozent geben an, dass sie sich zu wenig mit der Technologie auskennen.
Standortfrage spaltet. Beim Punkt, welche Rolle die Regulierung von KI spielen wird, gehen die Meinungen auseinander. So glauben 42 Prozent, dass der EU AI Act die europäische Wirtschaft im Bereich KI stärken wird. Ebenso viele sagen weder noch. 16 Prozent gehen hingegen davon aus, dass zu strenge Vorschriften den Standort Europa schwächen könnten. Unabhängig davon wünschen sich 65 Prozent der Führungskräfte GenAI-Anwendungen von deutschen Anbietern.
"In den Gesprächen mit Unternehmen spüren wir Neugier und Optimismus. Aber nicht nur die Begeisterung für die Möglichkeiten von GenAI ist groß - auch die strategische Auseinandersetzung mit dem Thema steht inzwischen ganz oben auf der Agenda der Verantwortlichen", bestätigt Benedikt Bonnmann, Business Area Lead und Verantwortlicher für Data & Analytics bei adesso, die Studienergebnisse. "Nur durch die Integration von GenAI-basierten Anwendungen in Prozesse und IT-Systeme können Firmen langfristig von den Vorteilen der Technologie profitieren und ihre Potenziale vollständig heben. Und dafür schaffen sie 2024 die Grundlage."
Der Autor:
Benedikt Bonnmann ist Business Area Lead und Verantwortlicher für Data & Analytics bei adesso. adesso ist einer der führenden IT-Dienstleister im deutschsprachigen Raum und konzentriert sich mit Beratung sowie individueller Softwareentwicklung auf die Kerngeschäftsprozesse von Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen.
Generative KI stellt mittlerweile ein wichtiges Tool bei vielen Tätigkeiten dar und hilft, Wissen und Kompetenzen der Menschen zu erweitern. Dies heißt aber nicht automatisch, dass menschliche Expertise und menschliches Hintergrundwissen an Relevanz verlieren. Im Gegenteil! Erfahrungs- und Kontextwissen sind wichtig, um mit generativer KI zielorientiert kommunizieren und die Ergebnisse kritisch refle...
Im Alltag haben wir es überwiegend mit Bildschirmen und Maschinen zu tun. Der persönliche Kontakt oder die Interaktion mit Menschen sinkt Schritt für Schritt. Sei es beim Self-Checkout an der Kasse, bei der Gepäckaufgabe am Flughafen oder der Bezahlung des Taxis. Doch was für viele im privaten Umfeld selbstverständlich geworden ist, gilt nicht zwingend im Business-Kontext. Vor allem nicht bei kleinen...
Die Reise von Demeter zur Einführung eines Intranets begann 2019, vor der Corona-Pandemie. Ursprünglich wollte der Verband nur den Abteilungswechsel einer Kollegin kommunikativ begleiten und eventuellen Wissensverlusten vorbeugen. Doch aus dieser individuellen Herausforderung wurde im Handumdrehen ein unternehmensweites Projekt. ...
Spricht man das Thema Löschkonzept an, verursacht das bei den Beteiligten nicht selten reflexartige Bauchschmerzen. Jeder weiß, es gibt zahlreiche Löschpflichten nach der DSGVO und anderen Gesetzen, die aber überwiegend nicht beachtet werden, sondern als große Lücke im Raum schweben. Wer gewillt ist, die Lücke zu schließen, stößt nicht selten auf einen bürokratischen Aufwand, der das Bemüh...
Neue Technologien, allen voran die vielbesagte - zugleich beschworene und gefürchtete - KI scheinen dem Menschen in vielen Bereichen den Platz streitig zu machen. Doch etwas darf dabei nicht übersehen werden: Soft Skills bleiben fest in unserer Hand! Immer noch entscheiden zwischenmenschliche Fähigkeiten über Nichterfolg oder Erfolg. Denn: Unternehmen und Projekte bestehen nicht nur aus Zahlen, Te...
Um die Komplexität cyber-physischer Systeme (CPS) zu bewältigen, ist eine stärkere digitale Integration in den Ingenieurwissenschaften notwendig. Dabei werden häufig die Begriffe digitale Durchgängigkeit und Traceability synonym verwendet, da beide die kontinuierliche Verfügbarkeit und Rückverfolgbarkeit von Daten über den gesamten Entwicklungsprozess hinweg betonen....
Anbieter von diversen Lösungen setzen verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI) und suggerieren dabei, dass smarte Algorithmen allein ausreichen, um Wissen effizient nutzbar zu machen. Doch die Realität sieht anders aus: KI verändert die Wissensarbeit zwar grundlegend - und das bereits heute - doch sie kann nur so gut arbeiten wie die Qualität des zugrunde liegenden Wissens. Jedoch ohne klare Prozesse...
Bis Mitte der 2010er-Jahre wählten die meisten Unternehmen in der Regel eine der vier großen relationalen Datenbankplattformen entsprechend ihren Bedürfnissen aus. So fiel die Entscheidung entweder auf Oracle, MySQL, SQL Server oder PostgreSQL. Dass dabei oft Kompromisse eingegangen werden mussten, versteht sich von selbst – und dass sehr viel Legacy aufgebaut wurde, die sich bis heute hartnäckig häl...