2007/4 | Fachbeitrag | Prozessoptimierung

Firmenportal mit Eigendynamik

von Markus Ilka

Von Markus Ilka

Inhaltsübersicht:

 

 

 

 

Die Werbeagentur RTO GmbH betreut mehr als 5.000 Kunden. Durch die

vielfältigen Aufgaben in Beratung, Kreation und Umsetzung von

Werbestrategien muss das Unternehmen zahlreiche unterschiedliche

Prozesse anstoßen und koordinieren. Gleichzeitig gilt es

Kundenstammdaten zu aktualisieren, Anzeigenbuchungen und -

änderungen abzuwickeln und Grafikaufträge zu erteilen. Durch

die interne Kommunikation über Microsoft Outlook ergab sich im

Laufe der Jahre ein Durcheinander an unterschiedlichen Postfächern

mit teilweise mehreren tausend Einträgen. Somit war keinerlei

Kontrolle über die einzelnen Vorgänge oder über den

Bearbeitungsstatus der Vorgänge gegeben. Schlimmer noch:

Versehentlich gelöschte Einträge waren für immer

verloren und Doppelarbeiten ließen sich nicht ausschließen. Eine

Portallösung, mit der sich alle Mitarbeiter einbinden lassen, sollte

daher für eine höhere Transparenz der täglichen

Geschäftsprozesse sorgen.

 

 

 

 

 

Die geeignete Portallösung und ihre Implementierung

 

 

Weg von Zeit raubenden Einzellösungen hin zu einem ganzheitlichen Firmenportal - mit diesem Ziel vor Augen nahm Wolfgang Titsch, kaufmännischer Leiter bei RTO, die Lösung <Firm-i-Net> von it+services unter die Lupe: "Wir waren von den bereits enthaltenen Funktionen für Zeiterfassung, Urlaubsplanung, Mitarbeiterverwaltung, News und Dokumentenmanagement sowie Helpdesk-Support angetan. Die einfache Handhabung sowie die vielseitigen Anpassungsmöglichkeiten überzeugten uns und wir hatten auf Anhieb viele Ideen, wie wir unsere Abläufe optimieren können. Die Module zur Mitarbeiterverwaltung, Zeiterfassung und Urlaubsverwaltung waren ohne Änderungen auf unsere Bedürfnisse anwendbar".

 

 

 

 

 

Die vorhandene Infrastruktur von RTO entsprach den notwendigen Voraussetzungen für die Portallösung. Die Werbeagentur hatte bereits Windows Server 2003 sowie Microsoft SQL Server im Einsatz. Die Windows SharePoint Services, auf denen das Portal aufsetzt, waren als Bestandteil des Windows Server 2003 ohne zusätzliche Lizenzkosten verfügbar. Im Herbst 2006 fiel daher sehr kurzfristig die Entscheidung für <Firm-i-Net>. Im ersten Schritt der Einführungsphase wurden zunächst alle bisher vorhandenen Module eingeführt. Parallel realisierten die Portalexperten von it+services eine Verbindung zwischen der bereits vorhandenen Mitarbeiterverwaltung und einer SQL-Datenbank, die alle Mitarbeiterrollen und -berechtigungen verwaltet. Vorhandene Daten ließen sich so übergreifend und ohne Redundanz nutzen.

 

 

Aufgaben-Workflow - transparent und zuverlässig

 

 

 

 

Im Anschluss analysierte it+services die internen Prozesse bei RTO genauer. Vor allem die Auftrags- und Aufgabenverteilung sollte optimal in das Portal integriert sein, um die bisherigen E-Mail-Postfächer abzulösen. Insgesamt wollten die Verantwortlichen den Prozess schnell, unkompliziert und nachvollziehbar gestalten und ihn durch Statusmeldungen absichern. In enger Zusammenarbeit mit einem fünfköpfigen Projektteam entwickelte der Dienstleister ein Konzept zur Umsetzung dieser Anforderungen. Das Portal sollte Funktionalitäten enthalten, mit denen sich Anfragen, Aufträge und erforderliche Jobs gezielt an die zuständigen Mitarbeiter und Teams weiterleiten lassen. Hierbei mussten zur besseren Zuordnung der Aufgaben auch Themengebiete definiert werden. Mit den neu geschaffenen Funktionalitäten stellt die Lösung den Anwendern im Intranet heute flexible, anpassbare Formulare zur Verfügung. Mit diesen lassen sich wiederkehrende Prozesse für den gesamten Workflow standardisieren. Eingabemasken mit spezifischen Vorgabewerten optimieren die Erfassung. Prioritäten bei der Bearbeitung können die Anwender selbst durch Termine und definierte Dringlichkeiten steuern.

 

 

 

 

 

Die neu generierten Aufgaben wandern je nach Themengebiet zunächst in eine Sammelbox, wo sie übersichtlich dargestellt werden. Hier können die Mitarbeiter die Aufgaben selbst annehmen oder aber gegebenenfalls an Kollegen delegieren. Es werden automatisch Meldungen generiert, die Vorgesetzte und beteiligte Mitarbeiter über den Bearbeitungsstatus eines Jobs informieren. Des Weiteren ist über das Portal eine direkte, individuelle Kommunikation zwischen allen Personen möglich, die an dem Prozess beteiligt sind. So können Fragen direkt über das System gestellt und geklärt werden. Der gesamte Prozessverlauf wird in einem Archiv dokumentiert und ist damit jederzeit nachvollziehbar.

 

 

 

Hohe Anwenderakzeptanz erzeugt Dynamik

 

 

 

Nach der Grundinstallation von <Firm-i-Net> und einer kurzen Realisierungsphase für diese Anforderungen im vierten Quartal 2006 war die Umsetzung des Projekts bereits abgeschlossen. Im Dezember wurde das Portal intern bei RTO getestet und seit Januar 2007 ist es mit allen Modulen produktiv im Einsatz. Die Erfahrungen sind durchweg positiv. Dafür spreche auch das Feedback der Mitarbeiter, so Projektleiter Wolfgang Titsch: "Unsere gesamten aufgabenbezogenen Prozesse lassen sich heute sehr viel einfacher und strukturierter abarbeiten. Die Aufgabenverteilung ist besser gelöst und durch die automatisierten Rückmeldungen jederzeit transparent." In der täglichen Handhabung ist das Portal sehr anwenderfreundlich: Die Mitarbeiter kommen mit den von Microsoft Office bekannten Masken gut zurecht. Deshalb war der Schulungsaufwand für die Anwender sehr gering. In Bezug auf den Administrationsbereich des Portals gab es für die Mitarbeiter eine zusätzliche, umfassende Einweisung, auf welche die Projektverantwortlichen höchsten Wert gelegt hatten. Dadurch können die Anwendungen heute aus den eigenen Reihen administriert werden. Die Grundfunktionen bieten eine zukunftssichere und jederzeit erweiterbare Intranet-Lösung. Die hohe Anwenderakzeptanz und daraus resultierende Vorschläge der Mitarbeiter haben bereits gezeigt: "In der täglichen Arbeit mit unserem Portal entwickelt sich eine erfreuliche Dynamik", so Titsch.

 

 

 

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren

Das Ende von Wissen am Fließband

Ein zentrales Prinzip des Kapitalismus ist die traditionelle Arbeitsteilung. Historisch zurückverfolgen lässt sich dies unter anderem auf Henry Ford, der vor fast einhundert Jahren das Fließband populär machte oder auf Frederick W. Taylor, der die Theorie entwickelte, dass es für jede Arbeit nur eine, „allein richtige“ Bewegungsabfolge gebe (Taylorismus). Das Fließband und andere rationalisierte A...

Weiterlesen

Die Dubai Health Authority automatisiert ihre Geschäftsprozesse

Unternehmen nutzen für die schnelle Entwicklung von Applikationen zunehmend Low-Code-Plattformen. Aber auch für die Automatisierung und Optimierung von Geschäftsprozessen sind sie eine ideale Basis, wie ein umfassendes Digitalisierungsprojekt aus dem Behördenbereich zeigt: Die Dubai Health Authority hat im Zuge einer Smart-City-Initiative den Verwaltungsaufwand rund die zirka zwei Millionen Visaanträge...

Weiterlesen

Bundeswehr 2.0: Von Wikis zu Social Collaboration

WISSENplus
In den Jahren 2009 bis 2013 betrieb die Bundeswehr ein experimentelles Wiki-Vorhaben auf der Softwareplattform Mediawiki. In dieser Erprobungszeit entstanden mehr als 120.000 Inhaltsseiten in über 130 verschiedenen Wiki-Bereichen. Der Service zählt mit rund 70.000 Nutzern monatlich und insgesamt mehr als 3.500 Autoren zu den meist genutzten Angeboten im Intranet der Bundeswehr. Nach der erfolgreichen Prob...

Weiterlesen

Starke Partner: Wikis ergänzen Teamsites im Intranet

WISSENplus
WikiSoftware ist mit Web 2.0 populär geworden und heute in vielen Firmen Bestandteil des Intranets. Dabei haben sich die Einsatzszenarien für Wikis in den letzten Jahren gewandelt. Dies ist auf die zunehmende Verbreitung von Vernetzungsfunktionen in OfficeAnwendungen und CollaborationRäumen, die heute ebenfalls Bestandteil eines Intranets sind, zurückzuführen. Folglich müssen Anwendung und Nutzen von ...

Weiterlesen

Eurowings: Airline setzt auf neues Intranet für Luft- & Bodenpersonal

Über den Wolken mag die Freiheit grenzenlos sein – die IT einer Airline zeigt sich hingegen oft starr und unflexibel. Angesichts steigender Passagierzahlen sind IT-Verantwortliche in der Luftfahrtbranche jedoch zunehmend gefordert, schnell auf Veränderungen zu reagieren und Technologien reibungslos zur Verfügung zu stellen. So auch bei Eurowings: Um Prozesse für das Luft- und das Bodenpersonal zu besc...

Weiterlesen

11 Tipps: Social Software erfolgreich implementieren

Insbesondere der deutsche Mittelstand tut sich noch schwer, Social Media aktiv einzusetzen und seine IT-Strategie auf die Bedürfnisse der Digital Natives auszurichten. Zu diesem Fazit kommt die Studie „Digitale Transformation und ihre Auswirkung auf die Führung im Mittelstand“, für die Ende 2014 im Auftrag der Personalberatung InterSearch Executive Consultants 400 Top-Manager aus Unternehmen mit mind...

Weiterlesen

Das Intranet lebt! Aber es braucht Pflege ...

Im Idealfall ist das Intranet als zentrale Kommunikationsplattform im Unternehmen etabliert, transportiert Wissen und weckt Interesse. Neben Website und Extranet stellt das Intranet einen wesentlichen Kommunikationskanal dar. Spezialisiert auf eine interne Zielgruppe spricht es explizit Nutzer an, die bereit sind, sich intensiver mit unternehmensbezogenen Inhalten auseinanderzusetzen. Sofern es betreut, wei...

Weiterlesen

Mitarbeiterportal auf Leistungsfähigkeit prüfen

WISSENplus
Das Internet hat sich als wichtiger Vertriebskanal längst etabliert. Dementsprechend investieren Marketing- und Sales-Verantwortliche viel in professionelle Online-Auftritte. In zahlreichen Unternehmen haben Abteilungen wie die interne Unternehmenskommunikation, das Produkt- oder das Wissensmanagement parallel dazu viel Geld in den Aufbau von Intranets und sogenannten Employee-Self-Service-Portalen gesteck...

Weiterlesen