Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) spricht beim Fachkräftemangel von einem neuen Rekordniveau. Im vergangenen Jahr blieben demnach 630.000 Stellen unbesetzt, weil es an ausreichend qualifizierten Bewerbern mangelte. Besonders betroffen waren unter anderem die Bereiche Gesundheit und Soziales, Lehre und Erziehung, aber auch Branchen wie Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik. Druchschnittlich blieben hier 6 von 10 Stellen unbesetzt. Noch stärker ausgeprägt ist der Fachkräftemangel in den Sparten kaufmännische Dienstleistungen, Warenhandel, Vertrieb, Hotel & Tourismus, wo sogar bei 9 von 10 Stellen kein Kandidat gefunden werden konnte.
Wo führt das hin? Wie lassen sich die anfallenden Tätigkeiten trotz leerer Mitarbeiterreihen bewältigen? Und wohin sind die vorherigen Mitarbeiter gegangen? Wenn man davon ausgeht, dass nicht jede Stelle neu geschaffen wurde, muss es ja Beschäftigte gegeben haben, die diesen Job bisher ausgefüllt haben. Liegt es an der demografischen Struktur der Unternehmen? Oder an der Unternehmenskultur? Oder an den Mitarbeitern selbst? Und was sind die Schlüsse daraus?
Invests in die Arbeitgeberattraktivität sind mit Sicherheit wichtig, um für neue Bewerber attraktiv zu werden. Aber das klappt nur, wenn Benefits und Unternehmenskultur auch tatsächlich authentisch dargestellt werden - und Außen- und Innnenbild wirklich zusammenpassen.
Mitarbeiterbindung muss ganz oben auf die Agenda. Bestehendes Personal zu halten ist - auch wenn es mit Anstrengungen verbunden ist - immer kostengünstiger und effzienter als neue Mitarbeiter zu suchen und, falls sie überhaupt gefunden werden, in die Organisation zu integrieren.
Wissenssicherung muss systematisch stattfinden. Idealerweise arbeitsbegleitend, spätestens aber dann, wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Sei es weil sie in den Ruhestand wechseln, weil sie eine Auszeit nehmen oder weil sie sich für einen anderen Arbeitgeber entscheiden. Es ist schon eine große Herausforderung, die Arbeitskraft an sich durch neue Mitarbeiter "zu ersetzen". Noch viel schwieriger ist es, das jahr(zehnt)elange (Erfahrungs-)Wissen der ausscheidenden Fach- und Führungskräfte wieder neu aufzubauen. Denn gerade Erfahrungswissen lässt sich nicht mittels einer Weiterbildungsmaßnahme erlernen. Es braucht viel Zeit, um Erfahrungen zu sammeln. Eine professionelle Wissenssicherung kann innerhalb weniger Stunden bis zu 80 Prozent des Erfarhungswissens eines Mitarbeiters erfassen und für die Kollegen und nachfolgende Mitarbeitergenerationen bewahren.
Die Autorin:
Nicole Lehnert ist seit 2007 Chefredakteurin der Zeitschrift „wissensmanagement – Das Magazin für Digitalisierung, Vernetzung & Collaboration“ und Expertin rund um wissensorientierte Prozesse. Als Co-Leiterin des Steinbeis-Beratungszentrums (SBZ) Wissensmanagement begleitet sie regelmäßig Wissenssicherungsprozesse in Unternehmen, Behörden, Forschungseinrichtungen und Non-Profit-Organisationen.
Es wäre eine Mammutaufgabe, die Unmengen an unstrukturierten Daten und Informationen aus Kundenfeedbacks zu sichten und auszuwerten, obwohl diese tiefe Einblicke in Verhaltensmuster von Kunden und wertvolle neue Erkenntnisse bieten könnten. Das trifft vor allem für den Bereich der qualitativen Befragungen wie Videointerviews zu, deren Auswertung mit sehr hohem Ressourcenaufwand verbunden ist. Doch ...
Personalentwicklung ist in den vergangenen Jahren digitaler geworden. Vor allem seit der Pandemie nutzen Unternehmen und Organisationen vermehrt Lernmanagementsysteme (LMS). Das Ziel dahinter: Mitarbeitende sollen jederzeit und an jedem Ort flexibel und bedarfsgerecht lernen können. Dazu stellen Personalverantwortliche auf einer Online-Plattform Lerninhalte bereit und planen Weiterbildungsprozesse. Mithil...
Neue Strukturen in einem Unternehmen zu etablieren, ist alles andere als einfach. "Neue Prozesse und Abläufe im Unternehmen einzuführen, ist nicht leicht und die damit verbundenen Veränderungen kommen auch nicht bei allen gut an", schmunzelt Rhetoriktrainer und Coaching-Experte Peter Flume. Die Einstellung der Mitarbeitenden, sowie auch der Führungsebene, gemeinsam an den Neuheiten zu ar...
In den Unternehmen verändert sich zurzeit vieles - nicht nur aufgrund der digitalen Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft. Eines verändert sich jedoch kaum: der Mitarbeiter als Mensch. Er wünscht sich weiterhin Halt und Orientierung - und zwar umso mehr je instabiler sein Arbeits- und Lebensumfeld wird. Doch wer soll dem Mitarbeiter im Betriebsalltag dieses Gefühl vermitteln, wenn in den ...
Viele Menschen reagieren sehr sensibel, wenn ihre Autonomie real eingeschränkt wird oder sie dies befürchten. Das sollten Führungskräfte wissen, um beispielsweise unnötige Widerstände gegen Changevorhaben zu vermeiden. ...
Wissensvermittlung ist ein zentraler Aspekt für Unternehmen - vom Onboarding über Fortbildungen bis zur Einführung neuer Prozesse und Programme. Der Einsatz von KI zur Erstellung von Inhalten und Betreuung der Mitarbeitenden eröffnet dabei völlig neue Möglichkeiten zu intuitiven Lernerlebnissen, die das Personal fördern und Unternehmen entlasten Vier Anwendungsfälle aus der Praxis zeigen, wie die T...
Der Begriff Work-Life-Balance findet schon seit einigen Jahren immer wieder Erwähnung im beruflichen Kontext. Er taucht immer dann auf, wenn es um ein gesundes Verhältnis zwischen der Arbeit und dem Privatleben geht, die sich die Waage halten sollen. Angestrebt wird eine möglichst konsequente Trennung der beruflichen Pflichten und des persönlichen Lebensbereiches. Feste Arbeitszeiten und Pausen so...
Fujitsu hat die Studie "2024 Fujitsu SX Survey - Accelerating Sustainability Transformation with AI" veröffentlicht. Der Bericht analysiert die Ergebnisse einer umfassenden Umfrage unter 800 Führungskräften (CxOs) aus 15 Ländern weltweit und bietet Einblicke in globale Trends der Nachhaltigkeitstransformation (SX1). Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Einsatz von Künstlicher Intelli...