2009/6 | Fachbeitrag | eAkte

Elektronische Personalakten – Sensible Daten sicher und kosteneffizient verwalten

von Philipp Sander

Inhaltsübersicht:

Das papierlose Büro hat sich noch immer nicht flächendeckend durchgesetzt und sensible Personalinformationen werden weiterhin auf traditionelle Weise aufbewahrt: Für jeden Mitarbeiter existiert eine mehr oder weniger umfangreiche Papierakte, die so lange im Regal steht, wie es der Gesetzgeber verlangt. Reicht der Platz nicht mehr aus, werden die Ordner ausgelagert – die Suche nach den richtigen Unterlagen gestaltet sich zunehmend mühsam. Papiergeführte Akten sind aber nicht nur aus Platzgründen problematisch. Die eingeschränkten Zugriffsmöglichkeiten verhindern eine effiziente Zusammenarbeit innerhalb der Abteilung sowie zwischen den Linien-Managern und HR-Verantwortlichen. Außerdem besteht die große Gefahr, dass wichtige Originaldokumente beschädigt werden oder auf dem Weg von A nach B verloren gehen. Die papierbasierte Verwaltung von Personalinformationen ist somit ineffizient und teuer, der Schutz vertraulicher Daten kann kaum sichergestellt werden. Abhilfe verspricht hier die elektronische bzw. E-Akte.

 

Was leistet die elektronische Personalakte?

 

Eine elektronische Lösung beseitigt die oben genannten Hürden im Personalmanagement. Die grundlegende Idee ist einfach: Sämtliche Personaldokumente aus unterschiedlichen Medien und Programmen, dazu gehören Textverarbeitungsprogramme, E-Mail-Anwendungen oder Scan-Systeme, werden in digitalen Akten zusammengeführt. So stehen alle Informationen, wie Bewerbungsunterlagen, Urlaubsanträge oder Arbeitszeugnisse, in übersichtlich strukturierter Form, unabhängig von Ort und Zeit, online zur Verfügung. Ein weiterer oft vernachlässigter, aber wesentlicher Bestandteil einer elektronischen Akte sind die Recherche- und Retrievalmöglichkeiten. Ausgefeilte Suchtechnologien können sicherstellen, dass Informationen zuverlässig und schnell gefunden werden. Sie sorgen für effiziente Arbeitsprozesse.

Professionelle elektronische Akten für die HR-Abteilung sollten außerdem mit fachspezifischen Komfort- und Sicherheitsfunktionen ausgestattet sein. Die elektronische Personalakte von Scalaris bietet beispielsweise ein umfassendes Sicherheitskonzept, das HR-Abteilungen auch bei der Einhaltung der komplexen gesetzlichen Vorschriften unterstützt. Das betrifft unter anderem das Management von Zugriffsrechten, Datenschutzrichtlinien und Aufbewahrungsfristen.

 

Return on Investment

Durch die elektronische Aktenführung erzielen Unternehmen signifikante Kosteneinsparungen. Natürlich kann man keine allgemein gültige Aussage treffen, aber je nach Branche, Anzahl der Mitarbeiter, Aufbewahrungsfristen und Fluktuation erreichen Unternehmen ihren Return on Investment (ROI) üblicherweise nach weniger als 18 Monaten. Unbezahlbar sind zudem die zahlreichen „weichen“ Faktoren, die vom ersten Tag an für den Einsatz einer elektronischen Personalakte sprechen. So gibt es eine ganze Reihe von Vorteilen, die nicht im ROI berechnet werden, wie die schnellen Zugriffs- und einfachen Recherchemöglichkeiten, Datensicherheit und vieles mehr.

Von der papierbasierten zur elektronischen Aktenführung

Da zahlreichen HR-Dokumente auf Papier entstehen, beginnt die digitale Aktenführung bereits bei der elektronischen Erfassung von Informationen. Das heißt: Eine entsprechende Software-Lösung darf sich nicht auf das Dokumentenmanagement im engeren Sinn beschränken. Gefordert ist vielmehr eine integrierte Lösung, die den gesamten Lebenszyklus von HR-Dokumenten, bis hin zu deren termingerechten Löschung, abdeckt. Dazu gehören

  • Highspeed-Scanning-Anwendungen,
  • die automatische Erkennung, Indizierung und Klassifizierung der Dokumente,
  • Archivlösungen und
  • ausgefeilte Suchtechnologien für vielseitige Recherchemöglichkeiten.

 

Input-Management-Lösungen ermöglichen nicht nur eine maximal effiziente Dokumentendigitalisierung. Die automatisierte Erfassung stellt auch sicher, dass die Konvertierung der Papierdokumente systematisch und nach einheitlichen Kriterien erfolgt. Denn auch elektronische Akten benötigen klare Strukturen, welche die Grundlage für ein langfristig effizientes Dokumentenmanagement darstellen.

 

Die Soft Facts

Investitionen in ein System für die elektronische Aktenführung amortisieren sich in der Regel sehr schnell. Immer wertvoller werden allerdings auch die nicht-monetären Argumente, unter anderem weil die Sicherheits- und Leistungsanforderungen in HR-Abteilungen steigen und gesetzliche Vorschriften compliancefähige Systeme im Personalmanagement erforderlich machen. Die grundlegenden Soft Facts, welche Unternehmen von einer professionellen elektronischen Personalakte erwarten dürfen, sind:

  • schneller, zuverlässiger und systematischer Online-Zugriff auf alle Personalinformationen, zeit- und ortsunabhängig, für alle befugten Mitarbeiter.
  • revisions- und fälschungssichere Archivierung und Sicherung der HR-Dokumente. Eine flexible Lösung erlaubt, dass die Archivorganisation auf Basis einer vom Kunden selbst festgelegten Aktenstruktur erfolgt. Recovery- und Datensicherungsprozesse sind ein Muss.
  • Intelligente Suche: Neben der Index- und Volltextsuche in einzelnen Akten oder in Dokumenten eines bestimmten Typs ist auch die Möglichkeit für eine konzeptionelle Suche (Ähnlichkeitssuche) hilfreich. Hierbei wird ein Dokument oder werden Inhalte bzw. Bereiche daraus als Suchanfrage verwendet.
  • Der Zugriffsschutz muss durch eine Autorisierungskontrolle auf unterschiedlichen Ebenen steuerbar sein: auf Akten-, Register- bzw. Dokumentenebene. Die Autorisierung kann innerhalb der elektronischen Personalakte oder über die Integration mit dem bestehenden HR-System erfolgen.

Die Freigabe der Personalakten für einen temporären Zugriff auf spezifische Personalinformationen sollte zugleich problemlos machbar sein. Wichtig ist dabei die Dokumentation der Zugriffe. Bearbeitungsschritte auf Akten- und Dokumentenebene müssen nachvollziehbar und einfach überprüfbar sein. Damit wird auch verhindert, dass Dokumente gleichzeitig bearbeitet werden.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren

IT-Sicherheit: Das Fort Knox für Unternehmen

WISSENplus
Russische Hacker stehlen 1,2 Milliarden Passwörter. 4,5 Millionen US-Patienten verlieren vertrauliche Gesundheitsinformationen an Unbekannte. Alleine die Nachrichten zeigen, dass Datendiebe inzwischen nicht nur immer dreister, sondern auch immer erfolgreicher werden. Es erweckt den Anschein, Datenklau im großen Stil gehöre in Hackerkreisen inzwischen zum guten Ton. Unternehmen stellen die Berichte über ...

Weiterlesen

IT-Sicherheit: ISO 27001 nimmt Unternehmen in die Pflicht

WISSENplus
Das Spielfeld Informationsdiebstahl ist bunt, lebhaft und abwechslungsreich. Beispielsweise staunte die mobile Community nicht schlecht, als vor einigen Wochen Sicherheitsexperten bekannt gaben, dass sie einen Trojaner auf einem Smartphone entdeckt haben. Frei Haus, nicht zu desinstallieren und der erste seiner Art auf einem Smartphone, das „bereits ab Werk mit einem umfassenden Spionageprogramm ausgelief...

Weiterlesen

Workmanagement – eine wichtige Basis für Wissensmanagement

Workmanagement unterstützt die Sachbearbeitung durch ein Bündel von Methoden und Werkzeugen. Es setzt bei den Kernprozessen eines Unternehmens an, optimiert diese und integriert die Technologien, die zur effizienten Durchführung der Geschäftsprozesse notwendig sind. Aus welchen Bausteinen ein solches Workmanagement-System besteht, erläutern Renate Mayer und Ulf Freiberg....

Weiterlesen

Die E-Akte an Hochschulen

WISSENplus
Explizites Wissen liegt zum großen Teil in Form von Dokumenten vor. Dokumentenmanagement soll folglich den Umgang mit und den Zugang zu Dokumenten erleichtern. Doch auch wenn der größte Leidensdruck im Umgang mit digitalen Dokumenten erst einmal durch DMS-Funktionen für gemeinsames Bearbeiten von Dateien sowie eine Suchmaschine gelindert werden kann, kommt keine Hochschule auf längere Sicht an der elek...

Weiterlesen

IT-Sicherheit vs. Totalüberwachung

WISSENplus
IT-Sicherheit und der Schutz personenbezogener Daten sind nicht erst seit dem NSA-Skandal um den Whistleblower Edward Snowden heiß diskutierte Themen in der IT-Branche und darüber hinaus. Die Gefahren gehen von Geheimdiensten, staatlichen Hackern und Trojanern aus, ebenso wie von konkurrierenden Unternehmen. Selbst die eigenen Mitarbeiter können durch Unachtsamkeit oder Unwissenheit Firmendaten gefährde...

Weiterlesen

Wissen über die Zeit retten: Langzeitarchivierung als kontinuierliche Aufgabe

WISSENplus
Wie verlaufen die Heizungsrohre in einem 30 Jahre alten Gebäude, das nun umgebaut werden soll? Welche Ideen hatte die Forschungsabteilung eines Unternehmens bereits vor sechs Jahren zum Einsatz bestimmter Materialien in der Fertigung? Können aus den Kundendaten der letzten 10 Jahre Rückschlüsse gezogen werden, die für die Prognosen der nächsten Jahre relevant sind? Fragen solcher Art lassen sich aus d...

Weiterlesen

Drei Szenarien für das Digital Office

WISSENplus
Gerade zu Beginn der Corona-Krise gab es eine hohe Nachfrage nach cloudbasierten Digital-Office-Lösungen. Denn der Großteil an Unternehmen musste aus der Not heraus schnell neue Arbeits- und Kommunikationsweisen etablieren. Laut einer Sonderauswertung des Bitkom-ifo-Digitalindexes arbeiteten im April diesen Jahres 75 Prozent aller Unternehmen von zu Hause aus - in der Informations- und Kommunikatio...

Weiterlesen

Die Informationslawine droht zahlreiche Mittelständler zu überrollen

WISSENplus
„Die E-Mail ist im Postfach meines Kollegen gelandet, können Sie sie mir bitte nochmals schicken?" oder: „Ich kann die letzte Version der Datei gerade nicht finden, werde aber jetzt unseren Netzwerkadministrator um Hilfe bitten", sind Sätze, die Kunden und Mitarbeiter vieler mittelständischer Unternehmen nur zu gut kennen. Auch wenn das papierfreie Büro wohl nie Realität werden wird, so f...

Weiterlesen