Auf die Mechanisierung mit Wasser- und Dampfkraft und die Massenproduktion auf Basis elektrischer Energie folgte ab den 1970er Jahren die digitale Revolution – mit der wir alle groß geworden sind und deren Errungenschaften wir ebenso wie die der ersten beiden industriellen Revolutionen nicht mehr missen möchten. Digitale Welten gehören zu unserem privaten wie beruflichen Alltag. Doch nun steht bereits die nächste Revolution vor der Tür: Industrie 4.0. Im Grunde stecken wir bereits mittendrin. Denn seit die Bundesregierung Industrie 4.0 als Zukunftsprojekt in seiner Hightech-Strategie postuliert hat, ist der Begriff in aller Munde. Ziel ist es, „die deutsche Industrie in die Lage zu versetzen, für die Zukunft der Produktion gerüstet zu sein.“ Diese Zukunft trägt der zunehmenden Individualisierung Rechnung und macht die Einzelproduktion in Form einer kundenindividuellen Massenproduktion erschwinglich. Grundlage für diese Entwicklung ist das Internet der Dinge – und eine enge Verzahnung von IK-, Automatisierungs- und Produktionstechnologien. Das Ergebnis sind intelligente Produkte und Maschinen, die durch Barcodes oder RFID-Chips untereinander kommunizieren und Informationen austauschen.
Soweit die Theorie. Technisch ist das auch alles realisierbar. Die Voraussetzungen sind geschaffen. Dennoch zeigt sich in der Praxis bei vielen Unternehmen, gerade im wichtigen Mittelstand, ein Fragezeichen, wenn Industrie 4.0 zur Sprache kommt. Es herrscht Verunsicherung, was sich hinter diesem viel beschworenen Konzept verbirgt. Natürlich weil man bei dem Thema noch ganz am Anfang steht. Es fehlt schlichtweg an Standardisierung – das beginnt bei einer einheitlichen Definition und hört bei Integrationsplattformen und Branchenstandards noch lange nicht auf. Auch mangelt es noch an Best Practices, die die Umsetzung in der Unternehmenspraxis veranschaulichen und somit für ein größeres Verständnis sorgen.
Damit Industrie 4.0 in den Unternehmen ein Erfolg wird, bedarf es jedoch noch mehr: Entscheidend ist eine gute Datenbasis auf der einen und eine entsprechende Unternehmenskultur auf der anderen Seite. Die Angst, dass die intelligente Vernetzung von Maschinen den Faktor Mensch überflüssig macht, kann man mit gutem Gewissen ausräumen. Doch seine Rolle wird sich neu definieren und vielleicht sogar anspruchsvoller und verantwortungsvoller werden als sie es bisher war. Fest steht aber, dass auch die Führung und der Umgang mit der Ressource Wissen auf das Niveau 4.0 gehoben werden müssen, damit die smarte Fabrik funktionieren kann. Was das im Einzelnen bedeutet, welche Rolle dem Faktor Wissen im Zuge von Industrie 4.0 zukommt und wo in den Unternehmen derzeit Handlungsbedarf besteht, lesen Sie in unserem Titelthema ab Seite 16. Rund um Industrie 4.0 dreht sich auch unsere neue Kongress-Messe „1. Wissensmanagement-Tage für Industrie und Produktion 4.0“ am 23. und 24. Juni 2015 in Stuttgart. Weitere Infos finden Sie unter www.wima4-0.de.
Am 7. Februar schloss die LEARNTEC 2003 in Karlsruhe ihre Pforten. Vier Tage lang diskutierten Experten aus Wissenschaft und Praxis die neuesten Entwicklungen und Strategien rund um das technologiebasierte Lernen. Als einer der beherrschenden Trends zeichnete sich auf der Kongressmesse einmal mehr die Notwendigkeit ab, E-Lear-ning als Bestandteil des Wissensmanagements und damit als Gesamtprozess im Unterne...
Wenn wir von Innovationen sprechen, denken wir oft zunächst an neue Produkte. Weltneuheiten, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Weltneuheiten, die die Nutzergewohnheiten revolutionieren. Weltneuheiten, die Milliardenumsätze erwirtschaften. Und natürlich gibt es solche bahnbrechenden Innovationen. Viele denken in diesem Zusammenhang zuallererst an die Marke Apple und Produkte wie iPod, i...
Die Zeiten von Befehl und Gehorsam sind in deutschen Unternehmen – glücklicherweise – längst vorbei. Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft haben sich die Strukturen gewandelt, die Hierarchien sind flacher geworden. Management und Mitarbeiter begegnen sich zunehmend auf Augenhöhe. Die nachwachsenden Generationen fordern ihr Mitsprache- und Mitbestimmungsrecht nachhaltig ein. Sie wollen selbstbestimmt...
Lebenslanges Lernen ist eine unbedingte Notwendigkeit, um mit der Gesellschaft Schritt halten zu können – oder wie es der Komponist Benjamin Britten sagte: „Lernen ist wie Rudern gegenden Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.“ In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat die Dynamik an den Märkten und in der Gesellschaft allerdings so rasant zugenommen, dass wir viel schneller und immer mehr ...
Der Mittelstand nimmt schon immer eine herausragende Bedeutung ein. Und auch wenn man sich mehr und mehr von Großunternehmen und Konzernketten umgeben fühlt, zählen laut Initiative für Mittelstand über 99 Prozent der Firmen in Deutschland zu KMU. Gerade deshalb muss man aber auch ein besonderes Augenmerk auf diese Unternehmen richten. Denn sie sind mehr und mehr vom internationalen Konkurrenz- und Wett...
„Die Welt ist ein Dorf“, heißt es. Doch um verschollene Freunde und alte Bekannte unverhofft wiederzufinden, muss man mittlerweile nicht mehr rund um den Globus reisen. Ein paar Klicks in einem der einschlägigen sozialen Netzwerke reichen in der Regel aus, um alte Schulkameraden, Kommilitonen und Kollegen aufzuspüren. „Jeder kennt jeden über sechs Ecken“, heißt es zum Beispiel bei Xing – eine...
Sie sind hoch motiviert, sie sind sehr gut ausgebildet, sie sind besonders internet-affin. Sie haben die IT im Blut, das Smartphone immer parat – und arbeiten gern flexibel, rund um die Uhr, egal von welchem Ort auf dem Globus. Geld ist ihnen zwar wichtig, ihr eigenes Fortkommen aber noch wichtiger. Sie arbeiten, um sich selbst zu verwirklichen. Der Spaß steht im Vordergrund, aber auch Aspekte wie Famili...
Cloud Computing – für die einen steht das für die Freiheit der Daten schlechthin. Orts- und zeitunabhängiger Zugriff auf Informationen, ohne lokalen Festplattenspeicher, ohne USB-Sticks, die ständig verschwinden, und ohne jedes andere Equipment. Nur einen Internetzugang und das eigene Passwort – schon sind alle Dokumente verfügbar. Datenmanagement im siebten Himmel? Oder doch eher verschleiert im d...