Agile Arbeitsmethoden sind in der IT-Welt bekannt für ihre Flexibilität und Effizienz. Doch wo Sonne ist, da gibt es auch Schatten: Kosten können bei diesen Projekten nämlich schnell durch die Decke gehen. Hier sind die vier wichtigsten Gründe, die dafür mitverantwortlich zeichnen.
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Kein Zweifel, mit dem Aufkommen des agilen Arbeitens haben sich für die moderne Software-Entwicklung völlig neue Wege eröffnet. Dass dabei nicht selten der Kostenrahmen gesprengt wird, ist allerdings ein Phänomen, dass nicht unerwähnt bleiben darf. Das sind die Ursachen:
Fahrplan fehlt: Agile Projekte basieren auf kontinuierlicher Anpassung und Iteration. Das bedeutet auch, dass Anforderungen und Prioritäten sich während des Projekts ändern. Zu viele Änderungen und eine fehlende Product-Increment-Planung führen allerdings schnell zu zusätzlichen Kosten, da mehr Zeit und Ressourcen nötig sind, um die neuen Anforderungen zu erfüllen. Auch agile Software-Entwicklung ist darauf angewiesen, ein ungefähres Ziel vor Augen zu haben - essentiell ist daher eine regelmäßige Prüfung, ob sich das Projekt noch auf dem richtigen Weg befindet und ob sich das Ziel geändert hat.
Kommunikationsaufwand schießt in die Höhe: Agiles Arbeiten erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Stakeholdern, wie Entwicklern, Kunden und Managern. Zwar schreibt die SCRUM-Methode routinemäßige Meetings vor, oftmals schlägt die Ineffizienz aber gnadenlos zu: Viele, lange und teilweise unnötige Besprechungen hindern einerseits den Arbeitsfluss und erhöhen andererseits die Kosten für Arbeitszeiten, Ressourcen sowie das gesamte Projekt.
Budget ist ein Mysterium: Einen festen finanziellen Rahmen für ein agiles Projekt zu bestimmen, klingt wie ein Widerspruch in sich. Und tatsächlich: Durch das Fehlen eines klassischen Projektleiters ist keine Rolle für das Controlling vorgesehen. Fehlt es an adäquaten Lösungsansätzen, etwa agilen Festpreisen, und der notwendigen Absprache zwischen den Stakeholdern, kann der Überblick über die Finanzen schnell verloren gehen.
Minimum mit Maximum verwechselt: Interpretiert die Fachseite das Minimum Viable Product (MVP), also die allererste Version des Produkts, nicht nach den Maßstäben der agilen Methode, explodiert der gesamte Rahmen des Projekts. Hier gilt das KISS-Prinzip (Keep It Simple and Stupid), wonach das Entwickler-Team zunächst eine möglichst einfache Lösung für das zu lösende Problem anstrebt und schnelles Feedback erhält. Kommt es hier zu keiner Begrenzung der Ideen und Anforderungen, wird der Backlog immer länger statt kürzer. Als Resultat steigen sowohl Kosten als auch die benötigte Zeit zur Umsetzung.
"Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle agilen IT-Projekte zwangsläufig teurer sind als traditionelle Projekte", unterstreicht Nadine Riederer, CEO bei Avision. "Eine professionelle Projektplanung, ein gut ausgebildetes Team und eine klare Kommunikation helfen dabei, die Kosten im Rahmen zu halten. Dann klappt's auch mit der Agilität."
Die Autorin:
Nadine Riederer ist ist CEO bei Avision. ein auf Software Revival spezialisierter IT-Dienstleister für Anwendungsentwicklung und -betreuung. Als Alternative zu kompletten Neuimplementierungen, die häufig kostspielig und riskant sind, modernisiert Avision die Legacy-Software von Unternehmen auf effiziente Art und Weise. Performante und businesskritische Elemente werden beibehalten, veraltete und teure Module abgelöst und wichtige Funktionalitäten weiterentwickelt, erneuert oder in anderen Systemen umgesetzt.
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