Wer gehört zu den Digital Leadern in Deutschland?

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, die Continental AG, die Erwin Renz Metallwarenfabrik GmbH & Co KG, die Lufthansa Innovation Hub GmbH, SPIE SAG und Vorwerk International erhalten Bestnoten für ihre Digitalisierungsprojekte - und wurden im Rahmen des Digital Leader Awards 2017, einer gemeinsamen Initiative von Dimension Data und dem IDG Business Verlag, ausgezeichnet.

„Deutschland als rohstoffarmes Land hat keine andere Wahl, als die Herausforderungen anzunehmen, die die Digitalisierung mit sich bringt“, sagt Jan Willem Dees, designierter CEO von Dimension Data in Deutschland. „Der Digital Leader Award belegt eindrucksvoll, dass die digitale Transformation in Deutschland immer mehr Fahrt aufnimmt. Im Jahresvergleich hat die Qualität und Anzahl der eingereichten Projekte nochmals zugenommen. In allen Kategorien der Digital-Leader-Initiative war es am Ende ein Kopf an Kopf Rennen zwischen Preisträger und Nominierten. Spannend ist zudem, dass Deutschlands digitale Leuchtturmprojekte in den unterschiedlichsten Industrien entwickelt wurden. Wir sind sehr stolz darauf, mit dem Digital Leader Award eine Plattform geschaffen zu haben, die eindrucksvoll unter Beweis stellt: Deutschland kann Digitalisierung.“

Die Gewinner im Überblick:

  • Create Impact: Lufthansa Innovation Hub
    In der Kategorie „Create Impact“, in der die Nominierten ganzheitliche, unternehmensweite Digitalisierungsstrategien eingereicht hatten, konnte sich die Lufthansa Innovation Hub GmbH mit dem Projekt „Lufthansa Open API“ durchsetzen. Das Unternehmen stellt externen und internen Partnern mit dieser neuen Schnittstelle Big Data aus dem Lufthansa Konzern zur Verfügung. Durch die intelligente Nutzung der Daten sollen nicht nur vorhandene Prozesse optimiert, sondern auch neue Services und Vertriebswege erschlossen werden.
  • Invent Markets: Erwin Renz Metallwarenfabrik
    In der Kategorie „Invent Markets“, in der Digitalisierungsprojekte für die Erschließung neuer Märkte und Kundengruppen ausgezeichnet werden, konnte sich die Erwin Renz Metallwarenfabrik GmbH & Co KG gegen die starke Konkurrenz behaupten. Das Unternehmen hat mit der „myRENZbox“ eine intelligente Postkastenanlage etabliert, mit der Kunden unkompliziert Pakete versenden und empfangen können – selbst wenn sie nicht zu Hause sind. Teil des Projekts ist, neben der eigentlichen Anlage, auch eine passende App sowie ein Online-Verwaltungsportal.
  • Shape Experience: Vorwerk International
    In der Kategorie „Shape Experience“ wurden Projekte prämiert, mit denen Kundenerfahrungen durch digitale Produkte und Dienstleistungen verbessert werden. Hier konnte Vorwerk International die begehrte Trophäe für das Projekt „TMDE (= Thermomix Digital Ecosytem)“ mit nach Hause nehmen. Mithilfe eines smarten Cook-Keys hat das Unternehmen seinen Klassiker Thermomix internetfähig und somit fit für das Internet of Things gemacht. Kunden haben dadurch Zugriff auf eine umfangreiche Online-Rezeptdatenbank, mit der sie ihre persönlichen Favoriten zusammenstellen und direkt an den Thermomix senden können.
  • Spark Collaboration: SPIE SAG
    Projekte in der Kategorie „Spark Collaboration“ haben mit digitalen Hilfsmitteln die Arbeitswelt revolutioniert und eine digitale „Working Culture“ etabliert. Der Gewinner dieser Kategorie: SPIE SAG mit dem Digitalisierungsprojekt „Field Service Management”. Mit dem Projekt ist es dem Unternehmen gelungen, manuelle Prozesse wie etwa die Erfassung von Aufträgen oder die Tourenplanung zu digitalisieren und zu automatisieren. Auf diese Weise konnte die Effizienz gesteigert und die Mitarbeiter entlastet werden, etwa durch eine automatische Routenplanung oder eine digitale Auftragsdokumentation.
  • Empower People: Continental AG
    Um sich für die Kategorie „Empower People” zu qualifizieren, müssen Projekte mithilfe digitaler Technologien und Prozesse erfolgreich die Personalentwicklung verbessert und die Felder der Rekrutierung, Mitarbeiterbindung, des internen Wissensmanagements sowie der Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter transformiert haben. Juryfavorit und Gewinner dieser Kategorie ist die Continental AG, die mit dem Projekt „Big Data als Self Service Analytics für Business User“ eine unternehmensweite Initiative gestartet hat, um die Nutzung von Big Data voranzutreiben. Nicht-ITler erhalten dabei auf Basis der Advanced-Analytics-Plattform „KNIME“ ein spezielles Training, das sie befähigt, das Potenzial von Big-Data-Analysen im Berufsalltag zu erschließen.
  • Digitize Society: Bundesamt für Migration und FlüchtlingeIm Fokus der Kategorie „Digitize Society” stehen Unternehmen mit Digitalisierungsprojekten im öffentlichen Raum, im gesellschaftlichen Kontext sowie in Behörden und staatlichen Institutionen. Den Digital Leader Award nahm in dieser Kategorie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) entgegen. Als Antwort auf die großen Herausforderungen durch eine stark gestiegene Einreise von Geflüchteten hat das BAMF ein neues, digitales Identitätsmanagement etabliert. Damit können bereits am ersten Kontaktpunkt mit den Geflüchteten alle Daten schnell digital erfasst und zentral gespeichert werden.

Neben dem regulären Wettbewerb vergab die Jury dieses Jahr gleich vier Sonderpreise. Damit wurden Projekte geehrt, die wegen ihrer Projektstruktur nicht alle Anforderungen ihrer Kategorie erfüllten, aber trotzdem so stark herausstachen, dass sich die Jury für eine Sonderauszeichnung entschied:

  • So erhielt die Molecular Health GmbH den Sonderpreis „Digital Leader 2017: Disruption“. Das Unternehmen hatte in einem gemeinsamen Projekt mit der Charité und der Techniker Krankenkasse eine Wissensdatenbank entwickelt, die als Entscheidungsunterstützung für Ärzte in der Onkologie dient und dabei hilft, für Krebspatienten die Behandlung mit den besten Heilungschancen und geringsten Nebenwirkungen zu ermitteln.
  • Den Sonderpreis „Digital Leader 2017: Innovation“ erhielt das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD. Die dortige Abteilung „Digitalisierung von Kulturerbe“ hat mit der Scantechnologie „CultLab3D“ den weltweit ersten Ansatz zur 3D-Massendigitalisierung entwickelt. Dieser ermöglicht die einfache und kostengünstige Digitalisierung von kulturell und geschichtlich wertvollen Artefakten wie Statuen, Büsten oder Münzen.
  • An die Axel Springer SE wurde in diesem Jahr der Sonderpreis „Digital Leader 2017: Early Mover“ verliehen. Mit seiner Start-up-Tochter upday GmbH ging das Unternehmen im Bereich Journalismus ganz neue Wege als von Digitalisierung noch kaum die Rede war. Unter dem Motto „Technologie trifft Journalismus“ hat upday einen Newsaggregator mit journalistischem Anspruch entwickelt, der als App exklusiv für Samsung-Smartphones verfügbar ist. Als Mittel gegen die sogenannte Filter Bubble, soll dieser Nutzern Zugriff auf ein möglichst umfassendes Angebot an Informationen und Meinungen ermöglichen.
  • Der vierte Sonderpreis „Digital Leader 2017: Customer Centricity“ ging an den Fußball-Club Bayern, München e.?V., der sich mit seiner Strategie „FC Bayern – Digital 4.0“ für das digitale Zeitalter rüstet. Im Zentrum steht dabei eine digitale Plattform, mit der Fans weltweit am Spielgeschehen teilhaben können und Zugriff auf individuell zugeschnittene Inhalte rund um den Verein haben.

Insgesamt waren für die zweite Ausgabe des Digital Leader Awards fast 100 Digitalisierungsprojekte aus unterschiedlichen Branchen eingereicht worden.

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