Trendreport: Drei von vier KMU mit Fachkräftemangel

Demografischer Wandel und Fachkräftesicherung sind in aller Munde, doch was bedeutet das für kleine und mittlere Unternehmen? Drei von vier Unternehmen hatten in den vergangenen zwei Jahren Probleme, Stellen zu besetzen. So das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung, durchgeführt vom RKW Kompetenzzentrum.

Fachkräftesicherung ist als strategisches Thema im Mittelstand angekommen, so der zentrale Befund der Auswertung. Der Mangel an Fachkräften bezieht sich insbesondere auf qualifizierte Facharbeiter mit Berufsabschluss, nicht auf Akademiker. Schwerwiegende Probleme bei der Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitern melden insbesondere das verarbeitende Gewerbe (80 Prozent) und der Gesundheitssektor (76 Prozent). Dabei bieten vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zahlreiche Vorteile für die Beschäftigten: Häufig profitieren die Mitarbeiter von großen Handlungs- und Gestaltungsspielräumen. Entgegen gängiger Vorurteile bieten KMU ihren Mitarbeitern auch umfangreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Befragung zeigt jedoch auch, wo die Schwachstellen liegen: Drei von vier Unternehmen schätzen die Belastungssituation für die Beschäftigten als ausgesprochen hoch ein. Zwar ist der Krankenstand in den Unternehmen unter den Branchendurchschnitten, das Arbeiten bis zum Renteneintrittsalter bleibt jedoch die Ausnahme. Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein Thema, das viele Betrieben erst kürzlich auf die Agenda gesetzt haben. Fast jeder dritte Unternehmensvertreter stimmt der Aussage zu, dass sich Kind und Karriere ausschließen. Vor allem in hierarchisch höheren Positionen wäre eine familienbewusste Personalpolitik deshalb wünschenswert.

Insgesamt beteiligten sich etwa 50 Unternehmen unterschiedlicher Branchen an der Befragung. „Die Auswertung versteht sich als Trendreport, der aktuelle Entwicklungen zur Fachkräftesicherung und mögliche Zukunftstrends in den Blick nimmt. Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist eines der zentralen Themen des RKW Kompetenzzentrums“, erläutert Patrick Großheim aus dem Fachbereich Kompetenzentwicklung.

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