Studie: Diversity verbessert das Arbeitsumfeld

Vielfalt innerhalb der Belegschaft ist für deutsche Unternehmen mehr als nur Balsam für die Unternehmerseele. Dies zeigt die aktuelle Diversity Studie der Personalberatung PageGroup. „Diversity stärkt nicht nur die Unternehmenskultur, sondern treibt auch Arbeitsprozesse voran“, erklärt Goran Bari?, Geschäftsführer der PageGroup Deutschland. „Das ist insofern erstaunlich, weil die positiven Auswirkungen schon klar zu erkennen sind, obwohl der Begriff Diversity in Deutschland noch sehr unklar definiert ist.“

Wer hätte das gedacht – in Deutschland steht Diversity nicht (nur) für Toleranz, Multikultur oder Gender-Themen. Überraschenderweise sind die drei häufigsten Antworten auf die Frage: „Was bedeutet Diversity am Arbeitsplatz für Sie?“ vor allem flexible Arbeitszeitmodelle und Work-Life-Balance-Angebote (66%) sowie genderspezifische Förderung (57%) und familienfreundliche Angebote (45%). Obwohl der Begriff Diversity in Deutschland noch sehr diffus wahrgenommen wird, geben bereits 68 Prozent der Befragten an, dass Diversity ihre Verweildauer im Unternehmen beeinflusst. Rund 73 Prozent geben sogar an, dass Diversity durchaus ein Kriterium bei der Bewerbung auf einen neuen Job darstellt. „Diversity wird als durchaus wichtig wahrgenommen und immer in Verbindung mit einer Verbesserung des Arbeitsumfeldes gebracht“, sagt Bari?.

Laut der Studie stärkt Diversity die Arbeitsmoral der Mitarbeiter und intensiviert deren Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen. Diversity ist also eine Investition, die sich auch wirtschaftlich auszahlen wird, auch wenn die Effekte vorerst auf einer emotionalen Ebene der Mitarbeiter festzustellen sind. Diese werden schließlich auch positiven Einfluss auf deren Arbeitsperformance haben. „Jeder Mensch bringt ein einzigartiges Set an Ideen und Fähigkeiten mit ins Unternehmen. Die Studie bestätigt, dass eine aktive Förderung von Vielfalt bessere Zusammenarbeit und produktivere Teams schafft“, so Bari?. Interessanterweise wird Diversity bei einem potentiellen neuen Arbeitgeber vordergründig durch persönlichen Kontakt wahrgenommen: Die Befragten nannten hauptsächlich Vorstellungsgespräche (53%) sowie den ersten persönlichen Kontakt (46%) mit dem Ansprechpartner des Unternehmens oder den ersten Eindruck des Arbeitsplatzes (43%) als Quelle.

Ausgerechnet beim Thema Diversity weist das sonst sehr fortschrittliche Deutschland laut der Studie der PageGroup Nachholbedarf auf. Knapp zwei Drittel (62%) der Befragten sind demnach der Meinung, Deutschland würde im internationalen Vergleich hinten anstehen. Dabei ist die Außenwahrnehmung deutlich besser als die Eigenwahrnehmung, denn 32 Prozent der Befragten, die in international tätigen Unternehmen in Deutschland arbeiten, sagen, dass Deutschland auf einem guten Weg sei; nur 16 Prozent der Befragten aus Unternehmen, die ausschließlich in Deutschland tätig sind, sehen dies so. Vor allem in den Bereichen flexible Arbeitsmodelle (63%), Gleichstellung und Förderung von Frauen (50%) sowie gesellschaftliche Offenheit und Toleranz (46%) herrscht Nachholbedarf.

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