Projektmanagement-Trends 2013: Organisationen wetterfest machen

„Auch im kommenden Jahr regiert der Wunsch des Top-Managements nach klaren, eindeutigen Aussagen im Projektmanagement. Der Erfolg wird zukünftig verstärkt daran gemessen, ob prognostizierte Kosten und Erträge durch Projekte tatsächlich eintreffen“, so für Dr. Michael Streng, geschäftsführender Gesellschafter der parameta Projekt­beratung. „Mehr Effizienz“ und „mehr Fokussierung“ seien die anhaltenden Trends im Projektmanagement. Die Gründe sieht Dr. Streng in den globalen Entwicklungen, wie der Euro-Krise und der schwachen Weltwirtschaft. Dr. Mey Mark Meyer, parameta Partner, ergänzt den Ausblick um einen weiteren Trend im Portfoliomanagement (PPM): „Wir erkennen in unserer Beratung sehr deutlich, dass Projektressourcen zielgerichteter und effizienter, etwa im Sinne eines produkt­orientierten Portfoliomanagements, eingesetzt werden.“ Dr. Meyer weiter: „Produkt- und Projektmanagement werden zunehmend stärker integriert. Dieser Trend, dem einige Softwareanbieter wie schon seinerzeit beim Portfoliomanagement bereits vorauseilen, wird sich nach und nach auch in der Praxis deutlicher zeigen.“

Auf Basis ihrer Beratungsaufträge und eigener Analysen hat parameta folgende Trends für 2013 identifiziert:

1. Prozess schlägt Tool & Features – Mensch im Mittelpunkt: Dr. Mey Mark Meyer, anerkannter PM-Software-Experte und Autor der etablierten Marktstudie Project Management Software Systems begrüßt den Top-Trend „Mehr Prozesse im Projektmanagement“ ausdrücklich: „Kein Anwender von Projektmanage­ment-Software oder Mitarbeiter in einem Projektteam denkt in Feature-Listen. Menschen denken in Abläufen, Prozessen und arbeiten lieber vernetzt in ihren Teams. Da ist es nur folgerichtig, dass 2013 PM-/PPM-Tools immer häufiger nicht mehr nach den berüchtigten Feature-Listen ausgewählt werden. Die Auswahl von Software erfolgt in Zukunft eher nach dem Abgleich vorhandener Prozesse mit den gewünschten Prozessen. Das ist ein entscheidender und längst überfälliger Schritt auf dem Weg zur passenden Software für eine Organisation.“ „Nach den ersten ernsten Rückschlägen mit teuren PPM-Tools besinnen sich Organisationen darauf, die Probleme erst einmal an der Prozess-Wurzel zu packen und erst danach auf Tools zu setzen.“, ergänzt Dr. Michael Streng die steigende Relevanz der Prozess-Sicht im Projektmanagement.

2. Frei schlägt Fest – mehr Outsourcing von PM-Services: Kostendruck, schnelle Verfügbarkeit und die höhere Spezialisierung externer Fachleute befeuern den Trend zu mehr Outsourcing im Bereich der PM-Services. „Wir stellen fest, dass Unternehmen immer häufiger dazu übergehen, ganze Bereiche des Projektmanagements komplett außer Haus zu geben.“ führt Dr. Michael Streng aus. „Dieser Trend spiegelt häufig den Wunsch der Geschäftsführung oder des Vorstands wider, Kosten für das Projektmanagement genauer und transparent zu erfassen, Kosten und Nutzen in ein eindeutiges Verhältnis zu stellen und von fixen auf variable Kosten umzustellen.“ Schon heute werden ganze Project Offices oder PMOs erfolgreich an externe Spezialisten gegeben. Dieser Trend wird sich aus Sicht von parameta 2013 noch verstärken. Die Gründe liegen laut Dr. Streng auf der Hand: „Besseres Kostenmanagement, flexible und erfolgsabhängige Steuerung und deutlich bessere Möglich­keiten, das Angebot an Dienstleistungen an eine schwankende Nachfrage anzu­passen.“

3. Agil schlägt Wasserfall – von der Theorie ins echte (PM-) Leben: „Wie schon im letzten Jahr: Wichtig für den Erfolg von Agilität ist eine sehr gute Methodenkenntnis der Mitarbeiter.“, ist Dr. Mey Mark Meyer überzeugt. „Die Vorteile bzw. besonderen Merkmale agiler Methoden führen 2013 unserer Meinung dazu, dass agile Ansätze sich – unter anderem Namen und leicht modifiziert – zunehmend auch bei geeigneten Projekten außerhalb der IT als Vorgehensweise etablieren werden. Ideologie war gestern, zunehmend werden agile und klassische Aspekte im PM pragmatisch kombiniert.“ Dr. Michael Streng ergänzt: „Agile Methoden vereinen sich endgültig mit denen der PM-Methodik und dringen langsam aber sicher von der Theorie in den Alltag operativer Projekte ein. Das Verständnis, dass auch die PM-Methoden sich einer immer schneller ändernden Umwelt anpassen müssen, nimmt zu. Zwar bieten auch die „klassischen“ PM-Methodenansätze dafür schon gute Möglichkeiten, gelebt werden diese aber nur selten. Einer der Vorteile der agilen Ansätze liegt genau darin, dass dieser Anpassungsdruck nicht mehr ignoriert werden kann.“

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