IT-Trends 2012: BPM, CRM, ERP – Geschäftsanwendungen werden immer mobiler

 

Das Jahr 2012 wird stark geprägt sein von einem Wandel hin zu mobilen Spezialanwendungen. Denn: Mobile Lösungen halten sukzessiven Einzug in immer mehr und auch kritische Unternehmensbereiche. Das ist eine der Prognosen, die die Consol Software GmbH, IT-Full-Service-Anbieter, in ihrem aktuellen Trend-Report vorhersagt. Auch wird sich die berufliche und private Nutzung mobiler Geräte zunehmend vermischen. Besonders zu spüren ist dies bereits im Bereich der Social-Media-Nutzung. Diese Entwicklung stellt sowohl Hersteller als auch Nutzer vor ganz neue Herausforderungen. Zu beobachten ist zudem, dass Unternehmen insgesamt – auch außerhalb der Software-Entwicklung – zunehmend agiler werden wollen. Produkte müssen schneller auf den Markt gebracht, IT-Projekte in kürzerer Zeit umgesetzt werden. Um dies zu erreichen, adaptieren sie neue Arbeitsweisen und Konzepte aus der Softwareentwicklung. Ein Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen wie Softwareentwicklung und IT-Betrieb nach agilen Methoden wie Scrum und Kanban. „Wir sehen, dass Unternehmen, bedingt durch den wirtschaftlichen Druck, durch Innovationskraft und neue technologische Entwicklungen mutiger werden, auch neue Wege zu gehen“, erläutert Michael Beutner, Geschäftsführer Technik bei Consol. „Das zeigt sich durch die Nutzung mobiler Geräte auch in unternehmenskritischen Bereichen. Grundsätzlich werden IT-Abteilungen es mit einer zunehmenden Diversifizierung bei Geräten, Anwendungen oder Nutzern zu tun haben. Wir sehen hier eine neue Entwicklung im Vergleich zu den letzten Jahren, wo eher versucht wurde, zu vereinheitlichen.“

 

Die IT-Trends 2012 im Überblick: 

  1. Mobile Geräte halten auch in geschäftskritische Bereichen Einzug: Mobile Endgeräte, Tablet PCs wie das iPad von Apple oder der Nexus von Samsung, sind nicht nur eine modische Erscheinung. Nach Meinung der Experten von Consol haben sich Smartphones und Tablets vom reinen Gadget zum seriösen Arbeitsmittel gemausert. Im Bereich des „Mobile Enterprise Computing“ nimmt die Bedeutung von mobilen Applikationen als verlängerter Arm von Unternehmensanwendungen daher immer weiter zu. Beispiele für solche Applikationen sind Benutzerschnittstellen zu ERP (Enterprise Resource Planning)-, CRM (Customer Relationship Management)- und BPM (Business Process Management)-Systemen. Die Marktforscher von Gartner prognostizieren, dass unterschiedliche Geräteklassen und Technologien parallel am Markt bestehen werden und raten IT-Leitern daher zu einem Diversity-Programm, um die Vielfalt zu verwalten. Insgesamt hat der Einzug der mobilen Geräte Auswirkungen auf das Risikomanagement und das Management einer großen Anzahl solcher mobilen Geräte: Firmen sind gerade im Einsatzbereich mobiler Geräte dazu angehalten, ihre Sicherheitsrichtlinien auszuweiten und die Geräte und darauf installierte Applikationen durch professionelle Asset-Management-Lösungen zu verwalten.
  2. Spezialisierte Anwendungen ergänzen die Enterprise-Infrastruktur: Mobile Geräte und Tablet PCs nehmen nicht nur Einzug in die Geschäftswelt, sie verändern auch die Art und Weise, wie zukünftig gearbeitet und kommuniziert wird. Die Anzahl der Anwendungen, die auf einem mobilen Device zur Verfügung stehen, steigt – seien es für den mobilen Einsatz optimierte Web-Anwendungen oder speziell für iOS oder Android entwickelte Programme. Mit dieser Entwicklung findet ein Wandel statt: Klassische Enterprise-Applikationen werden immer häufiger über mobile Geräte bedienbar sein. Spezialisierte Anwendungen für Telefonie, Chat, Routing, Nachrichtendienste oder einfach nur der Wetterbericht setzen sich gegenüber Komplettlösungen mit integrierten Funktionalitäten durch. Meist als Software-as-a-Service (SaaS) verfügbar konzentrieren sich die Spezialanwendungen auf einen bestimmten engen Einsatzbereich, lassen sich aber durch Schnittstellen zu anderen Lösungen leicht erweitern oder in die eigene Infrastruktur integrieren. 
  3. Web-Anwendungen mit HTML5: War HTML5 im Jahr 2011 zwar in aller Munde, hing seine Verbreitung doch stark von der Einführung des Internet Explorer 9 (IE9) ab. Für 2012 prognostizieren die Consol-Experten nun den Durchbruch des „lebenden Standards HTML“: Immer mehr Browser werden HTML5-Features realisieren, der Standard wird in 2012 erstmals signifikant in Web-Applikationen genutzt werden. Andere Rich-Client-Plattformen wie Flex oder Silverlight werden an Einfluss und Verbreitung verlieren. Adobe hat sich gerade gegen die Weiterentwicklung von Flash auf mobilen Endgeräten entschieden. Insgesamt wird HTML5 die Benutzerfreundlichkeit von Web-Anwendungen deutlich erhöhen und neue Einsatzmöglichkeiten bieten.
  4. Agile Modelle finden Einzug in neue Bereiche: Während Consol 2011 das Prinzip der agilen Softwareentwicklung nach Scrum zum Trend erklärt hat, geht der IT-Experte 2012 noch einen Schritt weiter. Der aus Scrum bekannte agile Projektmanagement-Ansatz wird zukünftig auch in andere Bereiche übertragen werden. Dazu gehört beispielsweise die grundlegende Zusammenarbeit zwischen der Entwicklung (Dev) und dem Betrieb (Ops). Bei dieser unter dem Stichwort „Continuous Delivery” beschriebenen Vorgehensweise werden die Entwicklung und der Betrieb von Softwarelösungen künftig frühzeitig zusammenarbeiten mit dem Ziel, gemeinsam schneller zum Ergebnis zu kommen und zu jedem Zeitpunkt eine lauffähige Software parat zu haben.
  5. Cloud Computing kommt „Out-of-the-box“: Cloud Computing ist seit Jahren ein viel beschworener Trend. Nach der Euphorie der letzten zwei Jahre scheint das Thema heute jedoch realistischer gesehen zu werden. Dazu beigetragen haben u.a. Ereignisse wie der Ausfall der Amazon Cloud. Nichtsdestotrotz bleibt Cloud Computing ein heißes Thema. Allerdings sehen die Experten den tatsächlichen Einzug der Cloud-Technologien in unternehmenskritische Bereiche vor allem als Private Cloud: Hier werden fertige Cloud-Lösungen „Out-of-the-box“ in den Fokus treten.

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