Internationaler Vergleich: Deutschlands digitale Wirtschaft verbessert sich auf Platz 5

Deutschlands digitale Wirtschaft verbessert sich im 15-Länder-Vergleich laut Monitoring-Report Digitale Wirtschaft um einen Rang und erreicht den fünften Platz. Der Report, den TNS Infratest und das ZEW im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) fortlaufend erstellen, beleuchtet die Leistungsfähigkeit der IKT-Branche und der Internetwirtschaft durch die Analyse der Märkte, der infrastrukturellen Voraussetzungen und der Nutzung neuer Technologien und Dienste. Der Standort Deutschland erreicht bei der global vergleichenden Bewertung seiner Leistungsfähigkeit gemeinsam mit den Niederlanden und Dänemark 49 von 100 möglichen Punkten. Unangefochtener Spitzenreiter sind die USA mit 79 Punkten, gefolgt von Südkorea mit 56 Punkten auf Platz zwei. Dicht dahinter folgen wie im Vorjahr auf dem dritten Rang Japan mit 55 und auf dem vierten Platz Großbritannien mit 54 Punkten. China und Finnland positionieren sich mit je 48 Punkten knapp hinter Deutschland. „Der fünfte Platz ist ein Erfolg für den Standort Deutschland”, so Tobias Weber, Projektleiter des Monitoring-Reports. „Allerdings müssen wir die Exportorientierung der Digitalen Wirtschaft stärken. Die deutschen Unternehmen müssen aus ihrer Komfortzone kommen und international präsenter werden.”

Um die Leistungsfähigkeit des Standortes zu bewerten, hat TNS drei zentrale Bereiche identifiziert, die kritisch für den Erfolg der Digitalen Wirtschaft sind: Markt, Infrastruktur und Nutzung.

  1. Markt: Deutschland nach IKT-Umsätzen auf Platz vier
    Deutschland ist nach Umsätzen die viertgrößte IKT-Nation weltweit. Hierzu tragen insbesondere die IT-Umsätze bei. Mit einem IT-Wachstum von 4,1 Prozent belegt die Bundesrepublik den fünften Rang im 15-Länder-Ranking. Die Handelsbilanz der Digitalen Wirtschaft in Deutschland bleibt aber, trotz leichter Fortschritte, weiterhin negativ.
  2. Infrastruktur: Fortschritte beim Breitbandausbau
    Der Standort Deutschland verfügt über eine gut entwickelte technische Infrastruktur und erreicht einen soliden sechsten Platz im internationalen Vergleich. Vor allem der Ausbau der Hochleistungsnetze macht weiter Fortschritte: Ende 2012 konnten knapp 55 Prozent der deutschen Haushalte auf Bandbreiten von 50 Mbit/s und mehr zugreifen. Das ist eine Verbesserung von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
  3. Nutzung: Vertrauen (wieder-) gewinnen
    Im Teilbereich Nutzung bleibt Deutschland auf Platz acht im 15-Länder-Vergleich. Zuwächse bei der (mobilen) Internetnutzung zeigen, dass das Interesse an digitalen Technologien und Anwendungen ungebrochen ist. Allerdings bleibt das Wachstum der Nutzungszahlen weiterhin meist hinter dem der anderen Länder des Benchmarks zurück, sodass Deutschland kaum Boden gut machen kann. Auch das Vertrauen der Deutschen in Datenschutz und Datensicherheit ist weiter gesunken. Dies wird langfristig zu einer sinkenden Bereitschaft führen, neue Anwendungen und Technologien zu adaptieren.

Markt, Infrastruktur und Nutzung – diese drei Bereiche werden für den internationalen Vergleich durch 33 Kennzahlen abgebildet. Dabei wird der jeweils beste Standort im 15-Länder-Vergleich je Bereich mit 100 Indexpunkten bewertet. Die anderen Länder werden im relativen Verhältnis zum Klassenbesten positioniert. Anhand dieser Kennzahlen lassen sich die betrachteten 15 Länder und Bereiche miteinander vergleichen. Die Kennzahlen werden je nach ihrer Bedeutung für die Digitale Wirtschaft gewichtet. Diese Gewichtungsfaktoren wurden in einem Expertenworkshop erarbeitet.

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