HR-Trends 2016: Von Compliance bis Wissensmanagement

Ein bewegtes HR-Jahr neigt sich dem Ende entgegen: Candidate Experience, Big Data, neue Performance-Ansätze oder auch Compliance haben HR ordentlich auf Trab gehalten. Und auch das nächste Jahr bringt weitere Herausforderungen für HR-Verantwortliche, so die Ansicht von Cornerstone OnDemand. Der Experte für Cloud-basiertes Talent Management sieht fünf Trends, die im kommenden Jahr wesentlich auf HR einwirken: Konsolidierung, Mobility, Feedbackkultur, Compliance und wissensintensive Herausforderungen rund um Industrie 4.0.

  1. Konsolidierung von HR – Software = Strategie
    Seit Jahren predigen HR-Experten und Branchenvordenker, wie entscheidend es für Unternehmen im Wettbewerb ist, ihr Personalmanagement strategisch auszurichten. Und endlich scheinen die ewigen Appelle Früchte zu tragen – die Idee von der Personalstrategie hält Einzug in die Praxis. Vor allem der Mittelstand beginnt, sein Personalmanagement in einen größeren Zusammenhang zu setzen und Prozesse entsprechend anzupassen. Statt sich also mit Insellösungen nur auf einzelne Teilaspekte zu konzentrieren und beispielsweise das Recruiting oder das Kompetenzmanagement zu verbessern, begreifen Unternehmen HR mittlerweile als vernetzten ganzheitlichen Prozess. Dies spiegelt sich in einer steigenden Nachfrage nach organischen Softwarelösungen wider, die diesen Ansatz technologisch abbilden können. Umgekehrt bedeutet dies, dass die Personalsoftware eines Unternehmens viel über den Reifegrad der zugrundeliegenden Strategie aussagt.
  2. Mobile über alles?
    Das Thema Mobile gehört zu den wichtigsten Trends der nächsten Jahre. Der Anteil an mobilen Endgeräten steigt signifikant, der klassische Desktop ist auf dem Rückzug. Auch in HR kommt mobile allmählich in Mode. Allerdings noch mit Einschränkungen. Fakt ist: Mobile Prozesse erfordern auf der einen Seite klare quantitative Eingeständnisse, um zu funktionieren. Ein mobiler Bewerbungsprozess ist beispielsweise nur mit deutlich abgespeckten Bewerbungsformularen sinnvoll oder der Möglichkeit, bei Mehrfachbewerbungen das Profil aus sozialen Netzwerken zu übernehmen. Auf der anderen Seite ist eine Vereinfachung und Beschleunigung nicht für alle Personalprozesse sinnvoll. So sind etwa Vergütungsrunden sicherlich kein Fall für den mobilen Kanal. Wie sieht eine vernünftige mobile Strategie für HR also aus?
  3. Feedbackkultur in Deutschland: HR als Angstfaktor?
    Die medienwirksame Abkehr der Managementberatung Accenture vom jährlichen Mitarbeitergespräch hin zu einem „Instant Performance Management“ hat die Diskussion um Feedback in Unternehmen angefacht. Doch ist die Idee der Feedback-Kultur in deutschen Unternehmen wirklich schon angekommen? Oder ist das ein primär angelsächsisches Phänomen? Und wie stehen Unternehmen Feedback-Tools gegenüber, die von HR gemanagt werden?
  4. „Megatrend“ Compliance
    Ähnlich wie die NSA-Affäre das Thema Datensicherheit befeuerte, ruft Volkswagens Dieselgate die Forderung nach effizienteren Compliance-Systemen in der Unternehmenspraxis auf den Plan. Bleibt die Frage, wie sich die Uhr in Sachen Unternehmenskultur wieder zurückdrehen lässt und welche Rolle dabei der Einsatz digitaler Instrumente spielen kann, wenn es darum geht, die eigentlich gewünschte Transparenz wieder herzustellen und neue, strengere Compliance-Richtlinien zu entwickeln und durchzusetzen. Analysetools können an dieser Stelle wichtige Unterstützungsarbeit leisten. Mithilfe von Big Data messen sie das Compliance-Risiko eines Unternehmens, machen Vorschläge, mit welchen Maßnahmen sich dieses verringern lässt, und zeigen wichtige Einflussfaktoren für die Nichteinhaltung von verpflichtenden Trainings auf.
  5. Industrie 4.0 und Talent Management: permanentes Onboarding
    Die Interaktion mit intelligenten Maschinen und die zunehmende Automatisierung erfordern auf Seiten der Mitarbeiter ganz andere Fähigkeiten. Arbeitsinhalte werden interessanter, aber auch deutlich anspruchsvoller. Das gleiche gilt für Produktionsprozesse: die Komplexität steigt, Updates zur Optimierung der Abläufe laufen immer schneller durch. Entsprechend müssen Mitarbeiter kontinuierlich auf das nächste Produkt geschult und auf den aktuellen Lernstand gebracht werden.Im Prinzip befindet sich alle Mitarbeiter in der Industrie 4.0 in einem permanenten Onboarding-Prozess in Bezug auf neue Situationen und Inhalte. Eine immense Herausforderung für HR, bedenkt man, dass viele Unternehmen schon Probleme damit haben, einen High Potential richtig an Bord zu holen. In dieser Dynamik bekommt systematisches und softwaregestütztes Wissensmanagement eine immer wichtigere Rolle, um Wissen zu teilen, zu multiplizieren und vor allem zu steuern.

     

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