Fachkräftemangel: Ohne Stellenanzeigen bleibt jede zweite offene Position in Unternehmen unbesetzt

Obwohl Konzepte wie Candidate Experience und Active Sourcing vielfach als neue Kernstücke der Mitarbeitergewinnung propagiert werden, kommen die Personaler nicht an der Stellenanzeige vorbei, wenn es um erfolgreiches Recruiting geht. Rund 48 Prozent der offenen Positionen in Deutschland werden über Stellenanzeigen besetzt, so das Ergebnis einer aktuellen Studie von index Anzeigendaten aus Berlin. Dabei werden die Ausgaben für Anzeigen in Online- und Print-Stellenbörsen in den nächsten 12 Monaten sogar noch steigen – rund ein Drittel (32 Prozent) der deutschen Unternehmen gaben an, ihre Budgets für diesen Bereich erhöhen zu wollen. Bereits jetzt geht im Durchschnitt fast die Hälfte (49 Prozent) der Recruiting-Ausgaben an Internet-Jobbörsen und weitere 20 Prozent an die Anzeigenabteilungen der Printmedien. Auch für die Zukunft glauben die Personaler an die Stellenanzeige: Mehr als zwei Drittel geben an, dass Jobanzeigen auch in fünf Jahren noch große oder zumindest mittlere Bedeutung für das Recruiting haben werden. An der Expertenbefragung von index Anzeigendaten haben sich rund 1.700 Unternehmen aus insgesamt acht europäischen Ländern beteiligt, darunter knapp 400 Firmen aus Deutschland.

Auch Stellenanzeigen in Printmedien werden weiterhin aktiv im Recruiting eingesetzt. Besonders die regionalen Tageszeitungen sind für fast die Hälfte (48 Prozent) der Personaler von großer oder mittlerer Bedeutung bei der Gewinnung von neuen Mitarbeitern. Bei der Auswahl der Online-Jobbörsen sind für die Personaler vor allem die Bekanntheit und Zielgruppengenauigkeit entscheidend. Jeweils 77 Prozent der Teilnehmer messen diesen Kriterien große Bedeutung zu. Dagegen ist der Preis lediglich für rund ein Drittel (34 Prozent) ausschlaggebend. Innova­tio­nen wie Video-Einbindung gehören sogar nur für sechs Prozent zu den wichtigen Auswahlkriterien. „Die Stellenanzeige bildet also weiterhin die Basis für das Recruiting. Sie ist das Kommunikationsmittel, das sowohl von Unternehmensseite als auch von den Bewerbern auf breitester Ebene akzeptiert wird“, erläutert index Geschäftsführer Jürgen Grenz. „Um auch in einem engen Stellenmarkt erfolgreich zu sein, ist es allerdings erforderlich, dass die Stellenanzeige nicht isoliert steht, sondern als eines von mehreren Elementen des Recruitings in die Employer-Branding-Konzepte der Unternehmen eingebunden wird. Hier ist häufig noch Handlungsbedarf.“

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