Big Data bei der Geldanlage

Durch Big Data und die künstliche Intelligenz (kurz: KI) kommt es immer mehr zur Anpassung diverser Algorithmen, die in weiterer Folge für diverse Anlageentscheidungen zuständig sind. Doch was bedeutet die immer stärker wachsende Marktrelevanz für Kleinanleger? Vor allem geht es auch um die Frage, wie die Finanzmarktaufsicht auf die neuen Möglichkeiten der Veranlagung reagieren wird.

Riesige Datenmengen stellen selbst die IT vor Herausforderungen

Die enormen Fortschritte im Bereich der Informationstechnologie und auch die rasante Verbreitung haben am Ende für ein Phänomen gesorgt: Die Menge an Daten, die zur Verfügung steht, wird immer größer - selbst die IT hat hier bereits Schwierigkeiten und kommt kaum noch mit. Der Großteil derartiger Daten wird ohne das menschliche Zutun erzeugt. So etwa durch die Protokollierung von Zugriffen und Software.

Spricht man von Big Data, so handelt es sich um eine riesige Datenmenge, die mit klassischen Datenbanken wie auch Werkzeugen gar nicht mehr verarbeitet werden kann. Doch die Verarbeitung der Daten lohnt sich - vor allem für die Wissenschaft und natürlich auch für die Unternehmen. So etwa auch im Finanzsektor oder auch in der Marktforschung.

Zu beachten ist natürlich, dass die Datenbanken, die Big Data verarbeiten können, sich in Bereichen von Tera-, Zeta- wie auch Exa- oder auch Zettabytes befinden. Hier setzt man massiv auf die parallele Verarbeitung diverser Anfragen. So werden Tausende Rechner zu einer einzigen Datenbank. Heutzutage haben fast alle Technologie-Konzerne - so etwa HP, Intel, EMC oder Dell - Lösungen parat, wenn es darum geht, große Datenmengen zu verarbeiten.

Trader dürfen sich über Unterstützung freuen

Aber am Markt gibt es auch unzählige Tools, die den professionellen Anlegern wie auch Daytradern empfohlen werden können. Jedoch sind diese nur dann hilfreich, wenn auch genügend Zeit bleibt, sich mit den aktuellsten Nachrichten wie Trends zu beschäftigten. Fakt ist: Der Trader aus Fleisch und Blut hat keine Chance, all jene Daten auf Wichtigkeit zu filtern und danach zu dem Ergebnis zu gelangen, wie er in weiterer Folge reagieren soll.

„Tagtäglich werden mehr als 500.000 Nachrichten und auch Tweets gefiltert. Für einen Kleinanleger ist das nicht interessant. Hier spielt gerade nur ein Bruchteil eine wesentliche Rolle“, so Volker Stümpflen, der Gründer von Clueda AG, ein in München ansässiges Unternehmen, das sich zum Big Analytics-Spezialist entwickelte. Das Unternehmen hat bereits beispielsweise ein Analyse-System für die Baader Bank entwickelt, um relevante Informationen wie auch Stimmungsbilder aus Nachrichten, die über diverse Agenturen - so etwa über Thompson Reuters oder Bloomberg - veröffentlicht werden, zu bekommen.

So soll es in weiterer Folge möglich sein, dass Handelsentscheidungen leichter getroffen werden können. „So kann man beispielsweise bestimmte Aktien oder sogar Gruppen bewerten. Das funktioniert bis auf die Makroebene, sodass beispielsweise auch der Frage nachgegangen werden kann, wie sich diverse Volkswirtschaften verändern“, berichtete Stümpflen.

Auf der Suche nach Informationen

Dabei sind die diversen Systeme nicht nur in der Lage, dass sie nach einzelnen Schlagwörtern suchen, sondern erkennen auch Zusammenhänge, Redundanzen und können des Weiteren auch noch dazulernen. Wird festgestellt, dass ein Name immer häufiger in den Nachrichten auftaucht, kann bereits eine Prognose für die Entwicklung einer Aktie erstellt werden - so auch, wenn es um die Begriffe Entlassungen oder auch Gewinne geht. Doch wie viel Zeit wird benötigt, wenn eine derartige Prognose erstellt werden soll? Sekunden.

Eine Analyse marktbewegender Nachrichten sei für den Kleinanleger, bezugnehmend auf den finanziellen Aspekt, aber nicht wirklich hilfreich. Die Kosten, die dafür anfallen, würden zu hoch ausfallen. „Es gibt aber die Möglichkeit, dass man in den sozialen Netzwerken Informationen bekommt. Hier stehen diverse Filtermethoden zur Verfügung, sodass man börsenrelevante News aus nutzlosen Informationen rausfiltern kann“, weiß Stümpflen. So analysiert „Stocktwits“ nur die Tweets von ausgewählten Experten. Das Motto? „Learn from other stock traders and get new ideas.“

Keine Strategie ist unfehlbar

„Es gibt extrem viele Firmen, die ein sinnvolles Angebot für Kleinanleger haben“, so Stümpflein weiter. Zu beachten ist, dass eine Analyse der aktuellen Marktstimmung rund 40 Euro/Monat kostet. Eine Summe, die sich auch ein kleiner Investor leisten sollte. Jedoch heißt das noch lange nicht, dass man damit immer auf der Erfolgsspur fahren wird.

Wer mit Aktien handelt und bereits auf depotvergleich.com Informationen über bestimmte Broker eingeholt hat, wird vielleicht auch schon auf diverse Strategien gestoßen sein. Besondere Vorsicht ist dann geboten, wenn es sich um Strategien handelt, die „immer zum Erfolg führen“.

Big Data mag zwar auch auf den ersten Blick extrem hilfreich sein, wenn es etwa darum geht, richtige Handelsentscheidungen zu treffen, dennoch darf man sich nie zu sicher sein. Auch dann, wenn man meint, der Markt kann sich nur in eine bestimmte Richtung bewegen, sind unvorhergesehene Entwicklungen möglich, die am Ende bedeuten, dass man einen Verlust verbuchen muss.

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