Arbeitsmarktstudie: Security-Spezialisten stehen wieder hoch im Kurs

Im IT-Sektor haben Unternehmen zunehmend Probleme, offene Stellen mit qualifiziertem Personal zu besetzen. Denn die Nachfrage ist groß: 75 Prozent der deutschen CFOs wollen im ersten Halbjahr 2014 neue IT-Mitarbeiter einstellen. Besonders schwierig gestaltet sich die Suche nach Sicherheitsexperten. Das geht aus der aktuellen Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half Technology hervor, an der in Deutschland 200 CIOs und CTOs teilnahmen.

Die Suche nach qualifizierten IT-Mitarbeitern halten 58 Prozent der CIOs im Jahr 2014 für schwierig. Weitere 32 Prozent bezeichnen die Personalsuche aktuell sogar als große Herausforderung – sechs Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr. Verschärft hat sich die Lage vor allem für mittelständische Unternehmen. Hier hat sich der Wert im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt: Im ersten Halbjahr 2013 hatten 23 Prozent von ihnen große Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeiter im IT-Bereich zu finden, jetzt sind es 44 Prozent.

Die befragten CIOs und CTOs in Deutschland sehen über alle Funktionsbereiche hinweg wachsende Schwierigkeiten, geeignete IT-Spezialisten zu finden. Besonders groß ist die Herausforderung jedoch, wenn es um die IT-Sicherheit geht. Knapp jeder dritte (28 Prozent) der befragten IT-Leiter tut sich schwer damit, Experten für dieses Fachgebiet zu finden. Im ersten Halbjahr 2013 hatten lediglich 13 Prozent diesen Bereich hervorgehoben und mittelständische Unternehmen hatten sogar keinerlei Probleme gesehen, entsprechende Stellen zu besetzen. Heute suchen 35 Prozent der Mittelständler händeringend nach Sicherheitsexperten.

„Unternehmen kämpfen zunehmend gegen neue Bedrohungen und Angriffe auf Firmennetzwerke. Dazu kommt die NSA-Affäre, aufgrund derer in vielen Unternehmen bestehende Sicherheitskonzepte überprüft werden und wieder stärker in die IT-Security investiert wird. Das spiegelt sich auch in der starken Zunahme an Personalvermittlungsanfragen für qualifizierte Sicherheitsexperten wieder“, erklärt Sven Hennige, Managing Director Central Europe & Germany bei Robert Half.

Auch die Suche nach Netzwerkspezialisten bereitet Unternehmen zunehmend Probleme. Ein Viertel der Befragten findet für diesen Funktionsbereich nur schwer geeignete Mitarbeiter. Im Vergleich zur Vorjahresstudie bedeutet das ein Plus von 20 Prozentpunkten. Positionen in der Softwareentwicklung sind gemäß den befragten CIOs mit 25 Prozent Zuspruch etwa gleich schwierig zu besetzen wie ein Jahr zuvor (2013: 24 Prozent). Systemadministration und Anwendungsentwicklung halten sich mit jeweils 21 Prozent ebenfalls unter den Top 5 der Funktionsbereiche mit den gefragtesten IT-Experten.

Optimistischer als Anfang 2013 zeigen sich Unternehmen, wenn es um die Loyalität ihrer IT-Spezialisten geht. Aktuell äußern sich 65 Prozent besorgt oder sehr besorgt darüber, dass Top-Mitarbeiter zu anderen Arbeitgebern wechseln. In der Vorjahresstudie lag dieser Wert bei 75 Prozent. Beim Mittelstand ist die Zuversicht in die Firmentreue der IT-Spezialisten besonders stark angewachsen. 27 Prozent der befragten CIOs haben aktuell keinerlei Sorge, dass ihre Mitarbeiter dem Unternehmen abtrünnig werden könnten. Im Vorjahr hatten sich nur 13 Prozent optimistisch geäußert.

„In den Unternehmen hat sich im vergangenen Jahr einiges bewegt, wie wir aus zahlreichen Gesprächen mit mittelständischen Unternehmen und Mitarbeitern aus dem IT-Umfeld erfahren. Die große Sorge über einen drohenden Verlust von talentierten Fach- und Führungskräften hat dazu geführt, dass deutsche Arbeitgeber stark in die Mitarbeiterbindung investiert haben: Neben attraktiven Gehältern sind interessante Zusatzleistungen wie flexible Arbeitszeiten, Home Office oder auch BYOD immer häufiger selbstverständlicher Bestandteil des Angebots. Wir empfehlen CIOs und CTOs, ihre Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung regelmäßig zu prüfen und an aktuelle Marktentwicklungen anzupassen, um weiterhin bei der Bindung aber auch Rekrutierung von IT-Fachkräften konkurrenzfähig zu bleiben“, so Hennige weiter.

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