Anwender verlieren Daten trotz Backup

Die aufwändige Vollsicherung ihrer Daten ist für die meisten Unternehmen und Privatanwender heute Routine. Das ergab die aktuelle Kundenumfrage von Kroll Ontrack, dem Experten für Datenrettung und Ediscovery. Die Datensicherung in der Cloud zu vollziehen, wird zudem immer beliebter. Im Vergleich zum Vorjahr führen doppelt so viele Anwender (rund 33 Prozent) ihre Backups online durch. Auch die Sicherung per Tape ist trotz digitaler Lösungen hoch im Kurs: Mehr als doppelt so viele Unternehmen und Privatanwender (17 Prozent) als im Vorjahr gaben an, ihre Daten auf Band zu bannen. In Deutschland sind es sogar etwas mehr als 30 Prozent. Dennoch verzeichnete ungefähr ein Drittel der 1.000 befragten Kunden aus Nordamerika, Europa und Australien einen Datenverlust.

Auffällig dabei ist, dass nur 35 Prozent der Verlustopfer über kein (aktuelles) Backup verfügten. Folglich litten die meisten Unternehmen trotz einer vorhandenen Backup-Lösung unter einem Datenverlust. Bei einem Viertel der Befragten funktionierte das Backup zudem nicht richtig. Von den Nutzern, die einen Datenverlust erlitten hatten und auf ein Backup zurückgreifen konnten, gaben immerhin 67 Prozent an, dass sie nahezu alle Daten wiederherstellen konnten, weitere 13 Prozent immerhin bis zu dreiviertel der Daten. Bei 12 Prozent war das Backup korrumpiert. Knappe 3 Prozent konnten nur geringe Daten wiederherstellen. Eine mögliche Erklärung für Datenverluste trotz Backup ist dessen System. Sind nicht alle Endgeräte darin eingebunden, können Daten auf diesem Weg verloren gehen. Um eine zuverlässige Sicherung zu gewährleisten, müssen auch mobile Datenträger wie Mobiltelefone oder Notebooks mit dem Sicherungsserver verbunden sein. Unter denjenigen Anwendern, die über keine Sicherung verfügen, glauben nur rund 7 Prozent an die Sicherheit ihrer Daten ohne Backup. Rund 14 Prozent der weltweiten Teilnehmer ist nach eigenen Angaben die Recherche nach geeigneten Backup-Lösungen und deren kostspielige Verwaltung zu müßig.

Weiterhin ergab die Studie, dass drei Viertel aller Backups unverschlüsselt durchgeführt werden. Verglichen mit dem Vereinigten Königreich, in dem knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer ihre Sicherung verschlüsselt, schneidet Deutschland mit rund 27 Prozent in der Disziplin eher schlecht ab. Der überwiegende Teil der Nutzer (44 Prozent) erstellt täglich ein Backup, in Deutschland kümmern sich stattliche 71 Prozent täglich darum. Mehr als 18 Prozent der Teilnehmer sichern ihre Daten einmal in der Woche, knappe 16 Prozent einmal im Monat. Jährlich führen nur rund 4 Prozent ein Backup durch. Hinsichtlich Tests: Von den befragten Anwendern testen 24 Prozent ihre Backups mindestens einmal in der Woche, knapp 30 Prozent einmal im Monat und etwas weniger als 14 Prozent einmal im Jahr. 24 Prozent testen nie. Was Unternehmen und Privatanwender beachten sollten, um bestmögliche Backup-Ergebnisse zu erzielen:

  • Im Zeitplan für die Datensicherung müssen alle Geräte und Medien abgedeckt sein.
  • Die Funktion der Backups muss gewährleistet sein und sie müssen zu den festgesetzten Zeiten laufen.
  • Datensicherungssysteme müssen regelmäßig auf Fehler überprüft werden.
  • Ebenso müssen Datensicherungen auf Vollständigkeit und Funktion getestet werden.

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