Sind Bücher von gestern? Wie Bibliotheken auf die Digitalisierung reagieren

Die Digitalisierung greift in alle Lebensbereiche ein. Die Bibliotheken bilden dabei keine Ausnahme. Der Rückgang der lokalen Bibliotheken ist spürbar. Gab es im Jahr 2010 noch knapp 9.900 öffentliche Bibliotheken in ganz Deutschland, so gab es 2020 nur noch 8.970. Das Bibliothekswesen muss zwangsläufig neue moderne Wege finden, damit der Ort der Bücher interessant und der meist kostenlose Service erhalten bleibt.

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Neue Technologien auch im Bibliothekswesen

Cloud-basierte Konzepte sind eine Möglichkeit, die Nutzer zu erreichen, ohne dass diese direkt vor Ort sein müssen. Lokale Bibliotheken können über die Cloud oder über ein internes Netzwerk die Titel, die in der Bücherei zur Auswahl stehen, online anbieten. Heruntergeladen werden die E-Books über Smartphone, Laptop oder über einen E-Book-Reader.

Je mehr Optionen die Bibliothek zum Herunterladen anbietet, desto größer ist die Reichweite unter den Lesern. Die Regierung unterstützt die Digitalisierung und das veränderte Angebot, indem beispielsweise das Kompetenznetzwerk für Bibliotheken ins Leben gerufen wurde.

Die Deutsche Digitale Bibliothek bereitet alle Titel und Werke so auf, dass sie von den Nutzern online abgerufen werden können.

Weitere Industriezweige, die einen digitalen Umbruch erleben

Das Bibliothekswesen ist nicht der einzige Bereich, der auf dem aktuellen Stand der Technik sein muss, um weiter bestehen zu können. Andere Branchen setzen schon seit Jahren auf moderne Technologien, um das Interesse der Verbraucher von heute zu wecken:

  • Gespielt wird digital

Klassische Brettspiele wie "Die Siedler" oder "Monopoly" gibt es mittlerweile als Online-Variante und auch Glücksspiele wie Spielautomaten, Roulette und Co. können zunehmend im Internet gefunden werden. Da hier in der Regel Geld und persönliche Daten mit im Spiel sind, müssen bestimmte Herausforderungen bewältigt werden: Sichere Online Casinos implementieren Firewalls sowie SSL-Zertifikate und kooperieren ausschließlich mit anerkannten Zahlungsdienstleistern, um den Kundenschutz zu gewährleisten. Diese seriösen und vielseitigen Plattformen haben mittlerweile die stationären Spielbanken in Sachen Umsatz weit übertroffen. In Nachbarländern sind zu dem Live Casino Spiele beliebt: neue technologische Entwicklungen werden von virtuell stark vertretenen Branchen wie dieser meist schnell implementiert, was sie zu Vorreitern in der Anwendung macht.

  • Virtueller Rundgang in Museen

Anpassung an die Interessen moderner User ist unumgänglich, um nicht "alt und verstaubt" zu wirken. Ein Teil des kulturellen Erbes der Menschheit wird in Museen verwahrt und ausgestellt. Um interessant zu bleiben, müssen auch die Träger von Museen technisch gesehen immer auf dem aktuellen Stand bleiben. Mit neuen Technologien wie der VR sind beispielsweise Rundgänge auch aus der Distanz möglich. VR wird auch in der Kunst ein höherer Stellenwert gegeben. Galerien nehmen virtuelle Projekte von Künstlern auf integrieren diese Kunstwerke, die mit der VR-Brille betreten werden können.

  • Umbruch in der Wissensvermittlung

Nicht nur im Bereich Kultur und Unterhaltung wird neue Technik eingesetzt. In der Erwachsenenbildung findet ebenfalls ein signifikanter Umschwung statt. Mit dem Zwang der Jahre 2020 und 2021, als jeder das eigene Haus hüten musste, hat sich diese Veränderung in der Wissensvermittlung beschleunigt. Aktuell können ganze Universitätskurse und Volkshochschulkurse über das Netz absolviert werden. Tutorials und Workshops werden über Zoom und andere digitale Kommunikations-Anwendungen abgehalten.

Unternehmen bieten digitale Weiterbildungskurse an, die ressourceneffizient und leicht in den Arbeitsrhythmus integriert werden können. Auf den digitalen Plattformen der Institute finden sich Bücherlisten und Livestream-Veranstaltungen, die das Vorort-Lernen fast komplett ersetzen.

Gibt es eine Zukunft für Bibliotheken?

Bibliotheken gehören seit jeher zum festen Bestandteil von Kultur und Wissenschaft. Studierende nutzen täglich die Bibliotheken ihrer Institute für wissenschaftliche Arbeit und fürs Lernen. Es ist eigentlich fast undenkbar, dass Bibliotheken verschwinden. Dennoch ist ein stetiger Rückgang dieser Einrichtungen im öffentlichen Raum spürbar.

Ohne neue Konzepte geht es jedoch nicht. Während weltweit die einen die Bücher wieder in den Mittelpunkt setzen, wie die neue Bibliothek im chinesischen Tianjin mit ihren 1,2 Millionen Titeln, gehen andere den virtuellen Weg. Die geplante Cybrary in Homestead Florida wird auf Bücher fast komplett verzichten. Hier wird ganz auf E-Books und virtuelle Realität gesetzt.

Ausgedient haben Bibliotheken sicher nicht - aber welche evolutionären Stadien Sie in Zukunft noch durchlaufen werden, bleibt abzuwarten. Mit einigen geschickten Ansätzen können Bibliotheken wieder das werden, was sie immer waren. Ein Hort des Wissens, der Begegnung und des Austausches. In modernen Bauten wird zeitgemäß Raum zum Verweilen geschaffen. Den ganz jungen Lesern werden Bücher und ihre Geheimnisse näher gebracht und an Kulturabenden finden Menschen aus allen Ecken der Welt zusammen, um sich auszutauschen. Die hektische Arbeitswelt bleibt ausgesperrt.

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