Kapitalbedarf eines Unternehmens

Seien es KMU oder Großbetriebe – Firmen benötigen Kapital, um Projekte realisieren oder Käufe tätigen zu können. Dagegen benötigen Existenzgründer ein gewisses Finanzpolster, um die Vorfinanzierung ihres noch jungen Unternehmens zu sichern, noch bevor das Geschäft erste Gewinne einfährt. Doch egal ob KMU, Großbetriebe oder Neugründungen – wer finanzielle Zuschüsse braucht, kommt an einer Kapitalbedarfsplanung nicht vorbei. Vor allem dann, wenn die eigenen Mittel nicht ausreichen. Wir erklären, wie man den eigenen Kapitalbedarf ermittelt und geben Tipps, wie Unternehmen mit einer ausführlichen Finanzaufstellung externe Geldgeber von sich überzeugen können.

Kapitalbedarf ermitteln

In die Rechnung fließen zunächst alle finanziellen Mittel ein, die ein Unternehmen besitzt und die für eine Investition jeglicher Art benötigt werden. Das Kapital setzt sich in der Regel aus dem Anlagevermögen, dem Umlaufvermögen und gegebenenfalls den Gründungskosten zusammen. Weiterhin gilt es, vereinbarte Zahlungsfristen und ausstehende Rechnungen (sowohl Zahlungsaus- als auch –eingänge) zu berücksichtigen.

Um den Kapitalbedarf zu ermitteln, ist anschließend eine Kalkulation notwendig, in der man jeden einzelnen Posten auflistet:

  • Materialkosten
  • Fertigungskosten
  • Lohnkosten

In die Rechnung einbezogen wird zudem die Laufzeit. Wie lange dauert die Produktion und wie hoch sind letztendlich sowohl die monatlichen als auch die letztendlichen Ausgaben?

Zusätzliches Kapital durch Fremdfinanzierung

Wenn die eigenen finanziellen Mittel nicht ausreichen, ist ein externer Geldgeber notwendig. Die meisten Unternehmen entscheiden sich für die Bank ihres Vertrauens. Wenn man bereits seit geraumer Zeit Kunde ist, stehen die Chancen gut, dass man Vergünstigungen angeboten bekommt. Doch was tun, wenn sich die Hausbank gegen einen Kredit entscheidet und zukünftige Unternehmungen dadurch verhindert werden? Nun heißt es, neue Finanzpartner zu finden.

Eine Möglichkeit wäre ein Finanzportal wie Compeon. Hierbei handelt es sich um einen Full-Service-Dienstleister für Mittelstandsfinanzierungen. Dort können Unternehmen, Selbstständige oder Freiberufler einen Fragebogen ausfüllen und erklären, welche Mittel sie für ihre Investition benötigen. Anhand der Anfrage können Banken, Privatinvestoren oder andere Institutionen ein Angebot abgeben. Die Experten des Portals vermitteln dann zwischen beiden Parteien, bis „alle Seiten zufrieden sind“. Finanzportale ermöglichen eine größere Breite an Ansprechpartnern. Man spart sich zudem die selbstständige Suche.

Für Existenzgründer bietet sich ein Blick in das Angebot von Förderbanken an – zu den bekanntesten Arten gehören neben der KfW die Förderbanken der Länder. Diese stellen zinsverbilligte Darlehen zur Verfügung. Wichtig ist allerdings, dass einige Finanzmittel zweckgebunden sind und beispielsweise nur für Maschinen genutzt werden dürfen. Eine ausgiebige Recherche im Vorfeld ist daher ratsam, damit Gründer nicht vom Kleingedruckten überrascht werden können. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat für Interessierte einen Förderassistenten zur Verfügung gestellt.

Sicherheiten sind das A und O

Wer auf der Suche nach einem Kredit oder Darlehen ist, sollte frühzeitig für Sicherheiten sorgen. Denn externe Geldgeber verlangen in der Regel eine Bürgschaft, die gewährleistet, dass man im Schadensfall sein Geld zurückbekommt. Weitere Sicherheiten wären zum Beispiel Wertpapiere oder das Unternehmensinventar. Einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema gibt es hier. Kredite, die ohne Bürgschaft etc. vergeben werden, sollte man stets nicht leichtfertig abschließen. Es gibt viele schwarze Schafe in diesem Bereich, die nur darauf warten, Firmen um ihr Geld zu bringen. Weiterhin gilt es zu beachten, dass bei derlei Darlehen immer eine Bonitätsprüfung stattfindet und die Zinsen deutlich höher ausfallen.

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