Eventmanagement: So gelingt die optimale Planung und Vorbereitung

Seit dem Ausbruch der Pandemie hat sich die Eventbranche in Deutschland neu erfunden - und erfinden müssen. Eine Rückkehr zum Status quo ante ist auch nach dem Ende der Pandemie nicht zu erwarten. Digitale und hybride Events bleiben - und bei Live-Events sollten die Veranstalter trotz des verständlichen Wunsches nach Nachholeffekten nicht überziehen.

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Dichtes Gedränge und stolze Ticketpreise ab 399 Euro: Längst nicht alle der rund 70.000 Besucherinnen und Besucher bei der führenden Digital- und Marketing-Messe OMR Mitte Mai in Hamburg waren voll des Lobes. Vielmehr war das Netz voll von teils geharnischter Kritik. Aus dem einst überschaubaren, intimen Treffen der Marketing-Vordenker ist in der Hansestadt über die Jahre eine Mega-Messe geworden. Mit Inhalten, die längst weit über den eigentlichen Marketing-Kern der Gründungszeit vor mehr als zehn Jahren hinausgehen. Viel Prominenz aus dem Sport- und Showgeschäft gab sich in Hamburg die (bezahlte) Ehre - von Influencerinnen wie Pamela Reif oder Musikern wie Macklemore über den ZDF-Fernsehmoderator Markus Lanz bis hin zu US-Tennisstar Serena Williams.

Nahbarkeit und Authentizität sind die wichtigsten Assets

Angesichts dieser Prominentendichte und -breite ist der Vorwurf nicht von der Hand zu weisen, dass der Messe-USP gelitten hat. Die OMR ist eine echte Erfolgsgeschichte. Aber mit dem Erfolg steigt auch die Fallhöhe. Eine Marketingmesse mit Zehntausenden von Besucherinnen und Besuchern ist irgendwann nicht mehr zielführend. Mario Dorsch, Marketing- und Kreativdirektor der Kingline Group aus dem fränkischen Röttenbach bei Erlangen, vermisste in diesem Jahr vor allem Authentizität und Nähe auf der Bühne und in den Messehallen: "Manche Interviews auf der OMR waren etwas langweilig, weil man das, was gesagt wurde, auch leicht hätte googeln können. Aber was ein Interview spannend macht, sind Insights, private Umstände, die man so vielleicht noch nicht gehört hat, nach dem Schlüssellochprinzip. Eine Ebene höher interpretiert kann man sagen, dass Nähe, Authentizität und Identifizierbarkeit sowie Insiderinformationen wichtig sind".

Name-Dropping allein ist kein funktionierendes Messekonzept

 

Dorsch kennt die Herausforderungen einer gut durchdachten Event-Planung, schätzt die Idee hinter der OMR, sieht jedoch auch die wachsende Gefahr, unter der gerade Massenevents leiden. „Auch die Auswahl der Referenten hat bei der OMR 2023 oft überrascht. Manchmal erschien es mir wie reines Name-Dropping, die Expertise fehlte oft“, kritisiert er. Ein weiterer Kritikpunkt: Viele der „Masterclasses“, die den Teilnehmenden einen Mehrwert versprechen, hätten sich in der Praxis als reine Verkaufsveranstaltungen entpuppt.

Als Event-Profi weiß der Kingline-Experte, wie wichtig die richtige Planung und Vorbereitung eines Events oder einer Messe ist. Das gilt für reine Digital-Events, bei denen vor allem die Technik reibungslos funktionieren muss, aber vor allem für Groß- oder Mega-Events wie die OMR in den Hamburger Messehallen.

Wie ermittle ich die optimale Besucherzahl für mein Event?

Ein Knackpunkt ist die Bestimmung der optimalen Besucherzahl. "Mehr und immer mehr" kann nicht das alleinige Ziel sein - irgendwann kippt das Ganze und die Frustration derer, die nicht mehr in den überfüllten Saal kommen oder ewig vor den Essensständen oder Toiletten warten müssen, kehrt sich ins Gegenteil um.

Dorsch rät deshalb, sich als Veranstalter im Vorfeld kritisch zu fragen: "Wie kann man zum Beispiel überfüllte Bühnen oder Hallen vermeiden? Dazu müsste man sich im Vorfeld Fragen stellen wie 'Welche Keynote wird die meisten Leute anziehen' oder 'Wie viele Leute wollen um XX Uhr zur Keynote XY und wie werden sie laufen'."

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