Corona befördert auch in der Industrie zunehmende Automatisierung

Die Corona-Krise mit all ihren Folgeerscheinungen hat in vielen Bereichen der Wirtschaft die Schwachstellen und Optimierungspotenziale aufgezeigt. Vor allem Unternehmen und Abteilungen, die nicht einfach zum Home Office wechseln konnten oder bei denen sich Nähe der Mitarbeiter zwangsläufig aus dem Arbeitsprozess ergibt, waren vor große Herausforderungen gestellt. Gleichzeitig haben die globale Situation und die neuen Vorschriften zur Eindämmung der Pandemie die Digitalisierung in vielen Sektoren vorangetrieben wie nie zuvor. Auch die Industrie ist dabei keine Ausnahme geblieben. Wer bereits frühzeitig auf digitalisierte und automatisierte Prozesse gesetzt hat, war klar im Vorteil und konnte die Vorgaben der Regierung auch hinsichtlich Arbeitnehmerschutz deutlich besser umsetzen.

Bildquelle: (C) Gerd Altmann / pixabay

Automatisierung in der Fertigung

Vor allem die Automotive-Industrie, aber auch viele andere Wirtschaftssektoren haben in den letzten Jahren verstärkt auf automatisierte oder zumindest teilautomatisierte Prozesse gesetzt. Auch wenn dies vor allem aus Gründen der Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung geschah, machten sich diese Umstellungen auch in der Coronakrise bezahlt, da auch mit einer kleinen Mannschaft weitergearbeitet werden konnte und keine oder nur geringe Stillstände in der Produktion in Kauf genommen werden mussten. Hingegen mussten viele Betriebe, bei denen die meisten Prozesse nur teilautomatisiert waren oder sogar manuell erledigt wurden, nun häufig nachziehen und Investitionen tätigen, damit die Produktionslinien auch mit weniger personellem Einsatz weiterlaufen konnten. Bei der Betrachtung der Prozesse werden häufig große Potenziale sogar übersehen. Denn selbst vergleichsweise kleine Fertigungsschritte lassen sich heute bereits automatisieren.

Dosierung und Materialaufbereitung ohne menschliches Zutun

In allen Fertigungsprozessen, sei es im Automotivebereich, in der Elektronikindustrie oder aber auch im Aerospacebereich ist es selbstverständlich notwendig, die benötigten Grundstoffe aufzubereiten und an den gewünschten Ort zu platzieren. Sei es auf Platinen, auf Klebestellen oder aber auch andere Bereiche. Vielfach scheint die Stückzahl zu gering als hier auf ein automatisiertes System zu setzen oder der Vorgang muss auch nicht ständig wiederholt werden, sodass die Dosierung durch Menschen wirtschaftlicher und praktischer erscheint. Auch hinsichtlich punktgenauer Platzierung von Klebstoffen, Harzen und anderen Materialien wird häufig noch auf das menschliche Augenmaß vertraut. Dabei kann eine Dosiermaschine diese Tätigkeiten heute bereits weitgehend automatisiert abgewickeln und vor allem in bestehende Prozesse integriert werden. Dabei können sogar noch im Rahmen des Vergussverfahrens Unterschiede im Dosierbedarf erkannt werden, um entsprechend die Mengenanpassung vorzunehmen. Dank exakter Messverfahren sind Dosieranlagen in der Lage, weit genauer zu dosieren als Menschen dies könnten. Auf diese Weise lässt sich auch viel Material einsparen. Vor allem bei großen Serien verbirgt sich hier ein großes Einsparpotenzial.

Firmenübergreifende Vernetzung und Steuerung

Bei jedem Umbau und jeder Verbesserung von Produktionslinien ist es wichtig, dass die Integration in bestehende Systeme möglich ist. So lässt sich auch die Steuerung von Dosiereinheiten entweder mit separater Steuerungseinheit oder mit vernetzter Steuerung über die bestehende Anlage realisieren. So lässt sich die Dosieranlage optimal in die bereits existierenden Strukturen einfügen. Zahlreiche Betriebe haben die letzten Monate und der Bedarf zu zunehmender Automatisierung gleich zum Anlass genommen, um auch die digitalisierte Vernetzung im Unternehmen voranzutreiben und eine zentrale Steuerung der Anlagen zu realisieren. So können aufeinander folgende Prozesse und Produktionsschritte zudem deutlich besser aufeinander abgestimmt werden. Vor allem in Fertigungen, in denen ein Produkt nicht exakt dem anderen entspricht, sondern es zu geringfügigen Abweichungen kommen kann oder diese sogar gewünscht sind, ist es wichtig, auch die nachfolgenden Prozesse entsprechend anzupassen, Füllmengen und Dosiermengen anzupassen und damit die Effizienz der gesamten Produktion zu erhöhen. Auch dies lässt sich mittlerweile vollkommen digitalisiert abwickeln, sofern die richtigen Komponenten und Einheiten zum Einsatz kommen, die entsprechende Kompatibilität aufweisen. Bereits mit kleinen Maßnahmen und Umbauten lassen sich somit häufig größere Erleichterungen in den Produktionsabläufen erzielen, von der Einsparung von Personalzeit und auch Materialien ganz zu schweigen.

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