Künstliche Intelligenz verändert die Art und Weise, wie wir suchen - und wem wir trauen. In Deutschland nutzen 70 Prozent der Befragten mindestens mehrmals pro Woche KI-Suchlösungen. Doch KI ist nicht nur ein Recherchehelfer. Viele sehen in ihr auch einen kreativen Partner. Bei komplexen Fragen oder der lokalen Suche bleibt jedoch Skepsis bestehen. Für Marken eröffnet sich dadurch die Chance, sich vom Wettbewerb zu differenzieren. Darüber hinaus gibt es große Unterschiede in der Nutzung zwischen Gen Z, Millennials, Gen X und Babyboomern. So kehrt die Generation Z beispielsweise der klassischen Suchmaschine den Rücken. Sie lässt sich lieber von KI oder sozialen Medien inspirieren - sowohl bei der Ideensuche als auch bei der Recherche.
Wichtige Trends im KI-Suchverhalten und Vertrauen
Die globale Umfrage, die gemeinsam mit Researchscape durchgeführt wurde, analysierte die Antworten von 2.237 Konsumenten in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland, die kürzlich dialogorientierte oder sprachgesteuerte KI genutzt haben, um online Informationen zu finden.
- Konsumenten vertrauen KI immer mehr: Weltweit vertrauen 62 Prozent der Konsumenten den Informationen, die sie von KI-Tools erhalten - in Deutschland sind es sogar 64 Prozent. Damit zieht KI in wichtigen Entscheidungsmomenten mit der traditionellen Suche gleich.
- KI-Suche ist mittlerweile für mehr als ein Drittel der Konsumenten bereits alltäglich: 38 Prozent nutzen KI-Suchtools wie ChatGPT oder Gemini täglich oder öfter. Weitere 32 Prozent greifen mehrmals die Woche auf sie zurück. Das spiegelt die zunehmende Integration von KI in das routinemäßige Online-Verhalten wider.
- KI ist die neue Norm, keine Ausnahme mehr: 76 Prozent der Befragten in Deutschland geben an*, heute häufiger KI-gestützte Suchtools zu nutzen als noch vor einem Jahr.
- KI steht an zweiter Stelle für schnelle Antworten: 32 Prozent wenden sich zuerst an KI, wenn sie schnelle, sachliche Antworten benötigen. Damit liegt KI zwar hinter der traditionellen Suche mit 49 Prozent, aber weit vor spezifischen Websites (12 Prozent).
- KI zeigt weiterhin klare Grenzen auf: 40 Prozent der deutschen Nutzer äußern Frustration über die Leistung von KI bei komplexen, mehrstufigen Suchanfragen. Diese Lücken stellen sowohl ein Ärgernis für Nutzer als auch eine Chance für Marken dar, sich durch Klarheit und Präzision positiv abzuheben.
- KI als kreativer Partner: 42 Prozent der Deutschen nutzen KI-Tools für die kreative Ideenfindung - ein Hinweis auf den Wandel von der reinen Informationsbeschaffung hin zu Inspiration und Co-Kreation.
- KI ist jetzt Teil der lokalen Suche: 72 Prozent der Konsumenten in Deutschland, die KI-Plattformen nutzen, haben ChatGPT verwendet, um nach lokalen Produkten oder Dienstleistungen zu suchen. Allerdings vertrauen bei der lokalen Suche nur 19 Prozent den KI-Suchwerkzeugen, während 43 Prozent die Ergebnisse traditioneller Suchmaschinen bevorzugen.
Wie Generationen suchen: Unterschiedliches Nutzerverhalten von Generation Z bis zu Babyboomern
In Deutschland nutzen vor allem die Generation Z (73 Prozent) und die Millennials (70 Prozent) KI für ihre Online-Suche. Jüngere Nutzer interagieren anders mit KI - sie suchen über verschiedene Plattformen hinweg Inspiration, kreative Unterstützung und nahtlose Erlebnisse.
- Die Generation Z betrachtet die Suche als Ideenfabrik und verlässt sich bei der Informationsbeschaffung auf KI: Sie ist die Generation, die für die Entwicklung kreativer Ideen vor allem KI (57 Prozent) und die sozialen Medien (54 Prozent) nutzt. Als einzige Generation greift sie bei ihrer Informationssuche außerdem eher zu KI (73 Prozent) und Social Media (75 Prozent), als zur traditionellen Suche (60 Prozent).
- Millennials suchen plattformübergreifend: 57 Prozent der Millennials bevorzugen KI für schnelle, klare Einblicke gegenüber der traditionellen Suche. Bei allgemeinen Informationen nutzen Millennials darüber hinaus gerne Social Media (58 Prozent). Bei der Suche nach Informationen wie Öffnungszeiten und Adressen verlassen sie sich jedoch eher auf Suchmaschinen (71 Prozent). Häufiger als die anderen Generationen sagen sie auch, dass sie KI für Vergleiche (56 Prozent) und Anleitungen (49 Prozent) nutzen. 53 Prozent der Befragten geben außerdem an, dass sie oft mehrere Quellen heranziehen, um Informationen zu verifizieren.
- Die Generation X vertraut weiterhin auf die traditionelle Suche, nutzt jedoch KI-Tools für tiefergehende Kontextinformationen und Inhaltszusammenfassungen: Während 73 Prozent weiterhin traditionelle Suchmaschinen für Allgemeinwissen nutzen, bevorzugen 63 Prozent der Generation X KI für ausführliche Erklärungen und 61 Prozent für Inhaltszusammenfassungen.
- Die Babyboomer verlassen sich für Allgemeinwissen auf traditionelle Suchmaschinen und zögern, KI-Tools zu nutzen: Die Mehrheit der Babyboomer (82 Prozent) nutzt Suchmaschinen für Allgemeinwissen und 75 Prozent für die Navigation. Allerdings nutzen 21 Prozent der befragten Babyboomer überhaupt keine KI-Tools für alltägliche Aufgaben.
"KI-Suchtools sind nicht mehr experimentell", sagte Mark Kabana, VP of Data Innovation bei Yext. "Konsumenten vertrauen ihnen in einer Vielzahl von Anwendungsfällen, insbesondere bei der Markensuche, bei der Genauigkeit und Klarheit wichtig sind. Konsumenten nutzen diese Tools, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Wenn Unternehmen und Marken ihre Daten nicht strukturiert, konsistent und für die Interpretation durch moderne Plattformen optimieren, laufen sie Gefahr, für ganze Segmente ihrer Zielgruppe unsichtbar zu werden."
Der Bericht "Der Aufstieg der KI-Such-Archetypen" liefert eine datengestützte Übersicht darüber, wie Menschen online suchen, vergleichen und Entscheidungen treffen, und enthält klare Schlussfolgerungen dazu, wie Marken ihre Sichtbarkeit verwalten und in einem komplexen digitalen Umfeld Vertrauen gewinnen können.