Artikel-Archiv

wissensmanagement Heft 1 / 2011

Titelthema

Demografiefalle:
Wenn Erfahrungswissen in Rente geschickt wird

Wenn eine Pensionierungswelle auf geburtenschwache Jahrgänge trifft, dann schnappt sie zu: die Demografiefalle. Die Folge ist ein nie da gewesener Fachkräftemangel. Doch das ist vielleicht gar nicht die schlimmste Auswirkung des demografischen Wandels. Denn gut ausgebildete Arbeitskräfte können Unternehmen rund um den Globus einkaufen oder sie bilden eigene Mitarbeiter aus. Nicht einkaufen lässt sich allerdings Erfahrungswissen. Genau dieser Schatz wird gerade massenhaft in Rente geschickt. Die „Alten“ gehen, der Nachwuchs ist aber noch nicht am Start, um vom Praxiswissen der Kollegen zu lernen. Oder die Jungen kommen mit neuem, vermeintlich besserem Wissen ins Unternehmen. Doch nur wenn neues Wissen auf Erfahrung trifft, können Unternehmen die kommenden Herausforderungen meistern.

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Editorial

Wissensmanagement | Ausrangiert! Erfahrungswissen auf dem Abstellgleis?

von Oliver Lehnert

"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht", stellte schon der italienische Arzt und Schriftsteller Carlo Levi (1902 – 1975) fest. Und genau aus dem Grund ist es so schwer, sie jedem einzelnen Mitarbeiter zu entlocken – und für andere zugreifbar und nutzbar zu machen. Und trotz der erheblichen Anstrengungen, die damit verbunden sind, gehört diese Aufgabe momentan zu den wichtigsten Herausforderungen in den Unternehmen. Denn ihnen droht im Zuge der bevorstehenden Pensionierungswelle eine immense Abwanderung nicht nur von hoch qualifiziertem – erfahrenem – Personal, sondern auch von wertvollem (impliziten) Unternehmenswissen.

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Praxis Wissensmanagement

Dokumentenmanagement | Information Overload - Stößt die Medizin an ihre Grenzen?

von Andreas Holzinger, Klaus-Martin Simonic, Johannes Steyrer

Moderne Informationstechnologie ermöglicht raschen Zugriff auf immer größere Datenmengen. Mehr Daten heißt aber nicht mehr Information und schon gar nicht mehr Wissen. Der heutige Informationsbegriff ist geprägt von den allgegenwärtigen und stets verfügbaren Massenmedien und wandelt sich mehr und mehr zum Synonym für die theoretische Möglichkeit einer allumfassenden Informiertheit. Während die technische Performanz rapide steigt, stößt die kognitive "Performance" der End-Benutzer an ihre Grenzen. Beispielhaft sei dies an Hand der medizinischen Dokumentation verdeutlicht: Eine elektronische Patientenakte kann mehrere hundert Einzeldokumente enthalten. Informationssysteme bringen diese Informationen auf Knopfdruck an den medizinischen Arbeitsplatz. Doch dort bleibt für die Entscheidungsfindung nur wenig Zeit. Rund fünf Minuten sind es im Durchschnitt. [1] Unter diesen engen zeitlichen Rahmenbedingungen wird das Erfassen der relevanten Information selbst zum kritischen Faktor.

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Immaterielles Kapital | Integrierte Wissensbilanzierung im Stahlbau

von Markus Will, Kay Alwert

Die Methode "Wissensbilanz – Made in Germany" [1] hat sich als Managementinstrument für immaterielle Werte bewährt und eine hohe Verbreitung erreicht. Wie beim Test und der Einführung neuer Methoden üblich, fanden die meisten Implementierungen bisher jedoch als isoliertes Projekt statt. Bei Diagnose-Instrumenten wie der Wissensbilanz, die zahlreiche Schnittstellen zu anderen Managementaufgaben haben und ihren vollen Nutzen erst in Verbindung mit diesen Themen entwickeln, fährt dies dazu, dass ein Teil des möglichen Nutzens für die Organisationen nicht erschlossen wird. Insbesondere die Schnittstellen zur strategischen Unternehmensplanung, zum Maßnahmenmanagement und zur Unternehmenskommunikation bergen großes Potenzial für zusätzliche Nutzenaspekte – wie das Beispiel der Friedr. Lohmann GmbH, ein mittelständisches Stahlunternehmen aus Witten mit rund 300 Mitarbeitern, zeigt.

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Dokumentenmanagement | E-Government & E-Akte: Moderne IT lässt Bürger & Behörden besser zusammenarbeiten

von Bettina Bettinger

Mehr Bürgernähe und Transparenz, effizientere Verwaltungsprozesse – so lauten zwei zentrale Punkte auf der Agenda von Behörden und Verwaltungen. Unterstützt werden sie dabei durch moderne IT-Systeme, die unterschiedliche Fachbereiche integrieren, Prozesse digitalisieren und eine Schnittstelle zum Bürger liefern. Beispiele aus Karlsruhe und dem Landkreis Soltau-Fallingbostel zeigen, wie das in der Praxis aussehen kann.

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Dokumentation + Kommunikation

Datentransfer | Wissen "be-stimmt" vermitteln

von Bettina Hallbach

Ob für eine Zeitung, ein Buch oder eine Website – bei der schriftlichen Vermittlung von Informationen sucht man die geeignete Schrift für sein Anliegen aus. Wenn man sein Wissen jedoch im persönlichen Gespräch vermitteln möchte, wird dies erst mit der "richtigen" Stimme erfolgreich sein. Denn trotz Web 2.0 erfolgt die Wissensvermittlung nach wie vor überwiegend im persönlichen Gespräch. Qualität und Sorgfalt sollten dabei hohe Priorität haben, denn Defizite in der Informationsweitergabe erzeugen in Unternehmen bekanntlich erhebliche Kosten. Aus diesem Grund sind in den vergangenen Jahren einige neue Konzepte im Bereich der verbalen Wissensvermittlung entwickelt worden. Ein solches Konzept ist der FPK-Stimmkreis.

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Weiterbildung | Wissen verANKERn – mit positiven Bildern & prägnanten Informationen

von Sabine Prohaska

Menschen Wissen und Können vermitteln – vor dieser schwierigen Aufgabe stehen nicht nur Trainer und Lehrer. Auch Führungskräfte und Ausbilder müssen im Betriebsalltag oft Know-how weitergeben. Die fünf Leitsätze der ANKER-Strategie helfen, Wissen nachhaltig zu vermitteln.

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Dokumentenmanagement | Taylorismus in der Dokumentation

von Stefan Freisler

Betrachtet man den Lebenszyklus einer Maschine oder Anlage, so fallen während des gesamten Produktentwicklungsprozesses bis hin zur Auslieferung in jeder Abteilung vielfältige Informationen an. Diese werden in unterschiedlichen Dokumentationsarten genutzt, zum Beispiel für Spezifikationen, Pflichtenhefte, Zeichnungen, technische Beschreibungen und Handbücher oder auch Produktkataloge – und das meist in mehreren Sprachen. Denn schließlich werden die Produktinformationen dem Kunden meist in der jeweiligen Landessprache zur Verfügung gestellt. Nach Einschätzung des US-Beratungshauses Common Sense Advisory wurden allein in Deutschland im vergangenen Jahr 1.041 Millionen US-Dollar für Übersetzungen ausgegeben. Vor allem für international agierende Unternehmen sind Global-Content-Management-Strategien, also das Anpassen der Produktinformationen und Firmendarstellung an den jeweiligen Zielmarkt, daher von besonderer Bedeutung – zum einen für die erfolgreiche Positionierung, aber auch aus Kostengründen.

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Human Resources

Weiterbildung | Selbstorganisiertes Lernen im Unternehmen – wenn Vision Wirklichkeit wird

von Werner Bünnagel

Wer moderne Personalentwicklung betreiben will, braucht innovative Konzepte und Lernideen. Damit all die Bemühungen nicht punktueller Aktionismus bleiben, macht es Sinn, ein alles umspannendes System zu entwickeln. Genau an dieser Stelle tun sich Theoretiker und Praktiker schwer. Dies soll nicht heißen, dass es bisher keine erfolgreichen Modelle gab oder dass es keine Unternehmen mit moderner Wissenswirtschaft gibt. Auf jeden Fall fordert die Zukunft heute schon Mitarbeiter, die flexibel und lernbereit sind. In diesem Zusammenhang sind eine fruchtbare Lernlandschaft im Unternehmen und der selbstorganisiert lernende Mitarbeiter unabdingbar. Die Reformpädagogik hält dazu ein reichhaltiges Lösungsinventar bereit, das bisher in der beruflichen Bildungsorganisation allenfalls ansatzweise genutzt worden ist. Was soll man aber nun von der Schule lernen? Eine Frage, die eigentlich nicht in einem Satz zu beantworten ist und dennoch eine knappe Antwort zulässt: das Weiterbildungssystem von morgen.

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Unternehmensorganisation | Der Mensch im Mittelpunkt: Werteorientierte Mitarbeiterführung bei der Kasseler Bank

von Bernhard Kuntz

Im Zentrum unserer Vertriebsaktivitäten soll der Kunde als Mensch stehen. Also muss auch in unserer Organisation der Mensch im Mittelpunkt stehen. Das erkannte die Führungsmannschaft der Kasseler Bank in den zurückliegenden Jahren – und gestaltete unter anderem die Organisationsstrukturen und Arbeitsbeziehungen um.

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Grundlagen & Theorien | Führen will gelernt sein

von Volker Schneider

Der Chef ist der Kündigungsgrund Nummer 1. Das besagt eine Studie, die 2009 an der Ruhr Universität Bochum durchgeführt wurde – 3.500 Arbeitnehmer hatten teilgenommen. Die Global Workforce Study 2010 unter 20.000 Arbeitnehmern ergab eine hohe Unzufriedenheit mit den Vorgesetzten, weil diese Leistungen zu undifferenziert bewerten. Damit nicht genug: Die Unternehmensberatung Krauthammer kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Mehrheit der Mitarbeiter wünscht, der Chef würde ihnen bei Problemen helfend zur Seite stehen. Immerhin acht Prozent der Vorgesetzten kümmern sich demnach überhaupt nicht um die Nöte der Mitarbeiter. Und eine Langzeitstudie des Instituts für Soziologie und Sozialpsychologie an der Universität Hannover zeigt Jahr für Jahr auf, dass die Angestellten auf Seiten der Vorgesetzten vor allem eines vermissen: Mitarbeiterorientierung. Es ist also an der Zeit, ein neues Führungsverständnis zu etablieren.

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Weiterbildung | Kompetenz- und Wissenszuwachs mit kleinem Budget

von Christine Färber

Schnell wird am falschen Ende gespart, wenn das Budget für Entwicklungsmaßnahmen gekappt wird oder aber die Investitionen in das Human Capital anhand der schon gekürzten Vorjahresausgaben geplant werden müssen. Wie kann man seinen Wissensträgern dennoch sinnvolle Programme schnüren? Denn auch Einstellstopps und Abbaumaßnahmen führen häufig zusätzlich zu einer Verknappung der Ressource Personal und in deren Folge zu einer höheren Leistungsverdichtung beim Einzelnen. Kürzen sie Weiterbildungsmaßnahmen in der Krise und kommunizieren sie den Sparkurs transparent in die Belegschaft, stoßen Firmen auf ein gutes Maß an Verständnis in der Mitarbeiterschaft. Arbeitsplatzsicherung vor Personalentwicklung macht Sinn angesichts des schwankenden Arbeitsmarktes. Ohne Kurs, als Dauerprogramm und unternehmerische Grundhaltung, führt dieser Sparkurs jedoch zu schlecht ausgebildeten, demotivierten Mitarbeitern und die Rechnung verkehrt sich ins Gegenteil: Die Guten gehen, statt Motivation herrscht Depression.

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Trends

Best Practice | Nordrhein-Westfalen – der unbekannte (Wissens-)Riese

von Peter Kaiser

Nordrhein-Westfalen blickt auf eine lange Tradition als Industriestandort zurück. Doch die Kohle- und Stahlkrise setzte einen grundlegenden Strukturwandel in Gang. Heute ist das Land an Rhein und Ruhr ein moderner Dienstleistungsstandort. Gerade wissensintensive, produktionsnahe Dienstleistungen mausern sich hier still und heimlich zu einem wichtigen Leistungsträger. Die Landeswirtschaftspolitik unterstützt die Unternehmen, um notwendige Prozesse anzustoßen – mit Erfolg! Jeder vierte Deutsche, der im unternehmensnahen Dienstleistungsbereich tätig ist, arbeitet in Nordrhein-Westfalen.

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Unternehmensorganisation | 360-Grad-Feedback – Entwicklungsprozesse anstoßen

von Hans-Jörg Schumacher

Was kann ich gut und was weniger gut? Erziele ich mit meinem Verhalten die gewünschte Wirkung? Das wissen Führungskräfte oft nicht. Darum fällt es ihnen schwer, ihr Führungsverhalten gezielt zu verbessern. Genau aus diesem Grund haben zahlreiche Unternehmen in ihrer Organisation das so genannte 360-Grad-Feedback eingeführt, bei dem Führungskräfte von ihren Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kollegen sowie zuweilen auch von Kunden und Lieferanten eine Rückmeldung über ihr (Führungs-)Verhalten erhalten.

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Kolumne

Wissensmanagement | Cogito ergo sum – Ich gebe mir Raum zum Denken

von Gabriele Vollmar

Wenn man Weiterbildungsangebote zum Thema persönliches Wissensmanagement vergleicht, geht es bei den meisten davon um Zeitmanagement und Arbeitsorganisation, d.h. zu einem großen Teil wird – wieder einmal – der explizite Wissensanteil organisiert, nur eben eingegrenzt auf den persönlichen Anteil daran. Das ist natürlich wichtig und adressiert in Zeiten der Informations- und E-Mail-Flut einen konkreten Leidensdruck. Aber sollte sich persönliches Wissensmanagement darin erschöpfen? Sollte sich die lebhafter werdende Diskussion zu diesem Thema auf ein persönliches Daten- und Informationsmanagement reduzieren?

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