Mitarbeiterführung – Tipps für mehr Motivation im Arbeitsalltag

Zugegeben: Jedes Unternehmen funktioniert anders, jeder Mitarbeiter verhält sich individuell und ein allgemeingültiges Schema für alle Situationen in der Arbeitswelt ist wohl noch nicht erfunden. Dennoch gibt es einige Tipps und Vorschläge, die sich jeder Chef zu Herzen nehmen sollte, wenn er die Arbeitszufriedenheit und die Leistungsbereitschaft seiner Angestellten steigern möchte. Langfristige Effekte können eine sinkende Krankheitsquote und Fluktuation sein.

Auch wenn es bei der Umsetzung ein gewisses Fingerspitzengefühl und ein Stück weit Erfahrung braucht, helfen die folgenden Anregungen, Schritt für Schritt das Verhältnis zu den Mitarbeitern zu verbessern. Sinnvoll kann zudem ein Seminar zur Mitarbeiterführung sein, bei dem Führungskräfte ihre jahrelange Erfahrung an die Teilnehmer weitergeben. Sie vermitteln, was in der Praxis wirklich funktioniert und sensibilisieren für Probleme. Die Seminaristen lernen dabei von den Fehlern anderer und müssen diese Erfahrungen nicht erst selbst mühsam sammeln.

Feedback richtig geben

Teil solcher Workshops sind häufig Mitarbeitergespräche. Diese sind enorm wichtig, da in kaum einer Arbeitssituation sonst der Vorgesetzte und der Angestellte so direkt miteinander kommunizieren. Feste Feedbacktermine helfen dabei, positive sowie negative Kritik kontinuierlich zu geben. Nichts wäre demotivierender als ein Boss, der nur dann spontan zum persönlichen Gespräch einlädt, wenn gerade nicht alles nach Plan läuft. Oder noch schlimmer: Die Kritik wird vor den Kollegen geäußert. Mitarbeiter entwickeln dann eine starke Ablehnung dem Vorgesetzten gegenüber. Die Folgen sind eine geringere Effizienz, unnötiger Druck und ein ständiges Unruhegefühl.

Besser sind geplante Termine unter vier Augen, bei denen stets auch positive Punkte genannt werden sollten. Dabei gilt es, Augenkontakt zu halten, aktiv zuzuhören und am Ende das Gehörte in eigenen Worten wiederzugeben, um Missverständnisse zu vermeiden. Negative Kritik muss immer mit konkreten Verbesserungsvorschlägen einhergehen.

Feebackgespräche unterliegen festen Regeln. Und: Feedback ist keine Einbahnstraße! Auch der Mitarbeiter sollte die Möglichkeit haben, bestehende Prozesse zu bewerten oder den Abteilungsleiter auf Fehler hinzuweisen. Beide Seiten müssen mit dieser Kritik dann ruhig und sachlich umgehen. Nur wenn das gesamte Team an den Schwächen arbeitet, ist ein dauerhafter Erfolg möglich.

Merkmale eines guten Chefs

Für alle Branchen gelten ähnliche Regeln beim Umgang mit Menschen. Die folgenden Stichpunkte charakterisieren eine gute Führungsperson. Dann gelingt auch ein gutes Miteinander im Unternehmen.

Ein guter Chef…

  • … gibt selbst Fehler zu und stellt sich nicht als unfehlbar dar.
  • … reagiert bei Ärgernissen nicht sofort und zügelt seine Emotionen.
  • … lobt und motiviert – auch im Alltag.
  • … gibt Zwischenschritte bei der Zielsetzung an. So läuft die Arbeit strukturierter und übersichtlicher.
  • … entscheidet sich nicht allzu häufig um. Das wirkt unseriös und verunsichert die Belegschaft.
  • … fördert und fordert gleichermaßen.
  • … gibt Freiraum und überwacht nicht.
  • … setzt Veränderungen langsam und stringent durch und begründet seine Entscheidungen.
  • … hört zu, lässt ausreden und bezieht die Wünsche der Mitarbeiter in die betrieblichen Abläufe mit ein.

Sinnvolles Delegieren

Beim Verteilen von Aufgaben kann so einiges falsch gemacht werden. Trotzdem bietet ein strukturiertes Vorgehen klare Chancen. Die unten stehende Tabelle stellt die Chancen guten und die Risiken schlechten Delegierens gegenüber.

Gutes Delegieren:

Schlechtes Delegieren:

Eine durchdachte Arbeitsverteilung entlastet den Chef.

Die Nachbereitung falsch delegierter Aufgaben ist für alle zeitaufwendig und belastend.

Mitarbeiter, die bedeutende Aufgaben erledigen sollen, empfinden Anerkennung.

Unstrukturiertes Vorgehen und unklare Zielvorgaben schaffen Verwirrung und verlangsamen Arbeitsabläufe.

Die Verantwortung wird beim Delegieren mit übergeben. Dies fördert ein präzisiere Arbeitsweise und ein genaueres Hinsehen.

Liegt die Verantwortung nur auf den Schultern des Chefs, droht schnell Dienst nach Vorschrift. Nach dem Motto: Der wird´s schon richten.

Delegieren mit Gestaltungsfreiräumen wirkt sich positiv auf die Kreativität aus.

Ein strenges Dirigieren schafft Blockaden.

Fazit

Erkenntnisse der Arbeits- und Organisationspsychologie sind immens wichtig. Nur wer übergeordnete Muster erkennt und daraus Ziele formuliert, schafft es, im Kleinen richtig anzusetzen. Durch Know-how und eine gute Organisation im Bereich Mitarbeiterführung kann die Belastung im Alltag für alle Beteiligten abnehmen. Doch auch hier heißt es: Es gibt keinen Stillstand. Eine kompetente Führungspersönlichkeit bildet sich in den Themen Mitarbeitermotivation, Gruppendynamik und Führungsstile immer weiter. Nicht alles, was schon immer so gemacht wurde, ist auch richtig. Ein guter Vorgesetzter bleibt am Ball. Denn ohne zufriedene Mitarbeiter bleibt auf lange Sicht der Erfolg des Unternehmens aus.

 

 

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