2009/3 | Editorial | Wissensmanagement

Wissensmanagement - das Wir-Gefühl in der Projektarbeit

von Oliver Lehnert

Ob große, standortübergreifende IT-Vorhaben oder kleine, abteilungsinterne Aufgabenstellungen - immer häufiger werden Arbeitsaufträge im Team gelöst. Auch in Zukunft wird sich dieser Trend fortsetzen. So ergab beispielsweise eine Studie der „Deutsche Bank Research“, dass die Projektarbeit im Jahr 2020 allein in Deutschland bis zu 15 Prozent der Wertschöpfung ausmachen wird. Unternehmen sind also gut beraten, das Rad nicht immer wieder neu zu erfinden, sondern strategische Methoden des Projektmanagements fest in den Arbeitsalltag zu verankern, Projekterfahrungen konsequent zu explizieren und die Zusammenarbeit in verteilten Teams durch kollaborative Web-2.0-Lösungen zu fördern. Diese Pionierarbeit ist vor allem deshalb von zentraler Bedeutung, da unklare Zielformulierungen, schlechte Kommunikation und wechselnde Prioritäten noch immer zu den häufigsten Gründen für das Scheitern von Projektvorhaben gelten - so das Ergebnis einer aktuellen Erhebung der parameta Projektberatung GmbH & Co. KG.

Tools und Methoden aus dem Werkzeugkoffer des Wissensmanagements können helfen, entsprechende Routinen zu etablieren und nachhaltig zu verankern. So überwindet die Einführung von Instant Messaging oder Blogging-Anwendungen räumliche Kommunikationsgrenzen und fördert den direkten Austausch zwischen den Mitarbeitern. Auch Projektfortschritte und -ergebnisse lassen sich mit Hilfe von Web-2.0-Lösungen schnell und einfach dokumentieren. Ein Projekt-Wiki bietet hierfür die ideale Grundlage. Worauf es bei der Einführung dieser und anderer projektunterstützender Wissensmanagement-Werkzeuge ankommt, lesen Sie in unserem Titelthema ab Seite 18.

Doch mit technischer Unterstützung allein hat noch niemand ein Projekt zum Erfolg geführt. Denn - und das haben Projekt- und Wissensmanagement gemein - es ist immer der Mensch, der im Mittelpunkt stehen sollte. Daher lautet die Zauberformel für den Projekterfolg: miteinander reden, kommunizieren und sich austauschen. Dieses Credo sichert nicht nur einen kontinuierlichen Wissenstransfer zwischen allen Beteiligten, sondern verhindert auch Doppelarbeiten und Redundanzen. Zudem fördert die permanente und offene Kommunikation im Projektteam den Zusammenhalt zwischen den einzelnen Mitarbeitern. Und sollte es dennoch einmal kriseln oder sich der gewünschte Erfolg trotz aller Bemühungen nicht einstellen, helfen unter anderem systemische Aufstellungen, um die Ursachen zu ergründen. Auch hierfür bietet unser Titelthema ein anschauliches Beispiel.

Nicht zuletzt geht es beim Projektmanagement aber auch immer darum, neben dem Fakten- das wichtige Erfahrungswissen für zukünftige Vorhaben zu sichern. Genau zu diesem Thema möchte ich Ihnen zwei Seminare empfehlen: Wie Sie das implizite Know-how Ihrer Mitarbeiter aktivieren und Projektwissen erfolgreich archivieren, erfahren Sie am 16. Juni in Stuttgart und am 18. Juni in Köln. Weitere Informationen zu „wissensmanagement - Die Seminarreihe“ finden Sie unter www.wissensmanagement.net/seminare.

Ihr

Oliver Lehnert

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