2011/8 | Editorial |

Wissensmanagement in KMU: geringere Budgets, weniger Manpower – trotzdem gleiche Chancen?

von Oliver Lehnert

Informationsflut, redundante Dokumentenablage, endlos erscheinende Suchschleifen in unterschiedlichen Unternehmensanwendungen und supotimale Geschäfts- und Kommunikationsprozesse. Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben mit den Herausforderungen des Wissensmanagements zu kämpfen, müssen verschlanken und automatisieren, um im Wettbewerb mithalten zu können. Hinzu kommen Herausforderungen im Personalwesen – allen voran der demografische Wandel. Erfahrene Mitarbeiter verabschieden sich bald in den Ruhestand, junge Talente sind rar. Vorhandenes Wissen muss gesichert, ein Employer Branding aufgebaut werden. Und das auch vor dem Hintergrund der Konkurrenz aus den Konzernen. Denn sie – so scheint es – schnappen den kleinen und mittleren Unternehmen die begehrten High Potentials mit aufwändigen Hochglanzanzeigen und Imagekampagnen all zu oft vor der Nase weg. Nicht zuletzt, weil sie dafür größere Budgets und mehr Personal zur Verfügung haben.

Doch sind Geld und Mitarbeiterzahlen tatsächlich der DrehundAngelpunkt, wenn es um erfolgreiches Wissensmanagementgeht? Auch wenn sich dieser Gedanke im erstenMoment aufdrängt – und er mit Sicherheit auch nicht vonder Hand zu weisen ist – sollte man nicht nur diese beiden „Nachteile“ betrachten, wenn man über Wissensmanagementin KMU spricht. Demgegenüber stehen nämlich auch zahlreiche Vorteile, wie kurze Kommunikationswege, schnelle Entscheidungen, individuelle Mitarbeiteransprache, gutes Betriebsklima etc. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Worin sich kleine und mittelständische Unternehmen tatsächlich von Konzernen unterscheiden – und wo ein KMU überhaupt anfängt bzw. aufhört, lesen Sie in unserem Titelthema ab Seite 18. Hier erfahren Sie auch, wie sich erfolgreiches Employer Branding realisieren und mit überschaubaren Budgets finanzieren lässt. Auch Wege zu optimierten Geschäftsprozessen, die langfristig angelegt sind – und nicht nur auf das schnelle Einsparen abzielen – werden aufgezeigt. Und wie KMU die Vorteile von professionellen B2B-Portalen nutzen können, lesen Sie ab Seite 28. Hierzu hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) ein Forschungsprojekt initiiert und umgesetzt.

Egal ob kleines, mittleres oder großes Unternehmen – für alle Wissensarbeiter gilt es, immer flexibler sowie zeit- und ortsunabhängig erreichbar zu sein. Das beinhaltet auch die verschiedenen Formen des mobilen Arbeitens. Gerade Blackberrys und iPhones bzw. iPads erfreuen sich hier einer zunehmenden Beliebtheit. Doch welche Apps eignen sich tatsächlich für das persönliche Wissensmanagement und die Selbstorganisation? Autor Michael Sudahl hat sie in der Praxis getestet – die Ergebnisse lesen Sie ab Seite 48.

Ihr wissensmanagement-Team wünscht Ihnen eine besinnliche Vorweihnachtszeit und einen guten Start in ein wissensintensives Jahr 2012.

Ihr

Oliver Lehnert

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