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2/2021
Editorial Editorial

Digitalisierung ... – und dann?

von Oliver Lehnert

Schon heute steht fest: Die weltweite Covid-19-Pandemie war ein Digitalisierungsbeschleuniger. Quasi über Nacht wurde die zuvor analoge Zusammenarbeit in den virtuellen Raum verlegt. Nicht immer ging das reibungslos, aber mit pragmatischen Ansätzen ist es branchenübergreifend gelungen, das Tagesgeschäft aufrechtzuerhalten, auch in verteilten Teams und aus dem Home-Office heraus. Mittlerweile arbeiten die meisten Beschäftigten ganz selbstverständlich mit Teams, GSuite & Co. Häufig wollen sie die neu gewonnene Freiheit auch gar nicht mehr gegen ihr früheres Präsenz-Arbeitsleben eintauschen. Die Bürogebäude sind weitgehend verwaist und werden größtenteils auch nicht vermisst. Denn sogar der informelle Wissenstransfer in der Kaffeeecke ist mittlerweile vielerorts einem morgendlichen eMeet gewichen.

Was allerdings oft noch fehlt, sind klare Vorgaben bzw. ein fester Rahmen für den Umgang mit den neuen digitalen Tools. Wofür genau nutzt man Teams? Braucht es parallel dazu auch eine Ablage in den Netzwerkstrukturen? Wann schickt man noch ein Protokoll? Oder reicht die Dokumentation in Teams aus? Hier sind die Unternehmen gefordert, Guidelines für die virtuelle Zusammenarbeit aufzustellen. Idealerweise in Kooperation mit den Beschäftigten, schließlich haben sie den digitalen Wandel in der Anfangszeit der Pandemie überhaupt erst mit Leben gefüllt. Durch ihr Engagement sind neue kollaborative Entscheidungswege entstanden. Im Zuge von Trial & Error wurden einzelne Herangehensweisen auch wieder verworfen, andere hingegen favorisiert. Warum war das so? Wo liegen die Ursachen? Und die Beweggründe? Dieses Erfahrungswissen muss unbedingt Eingang finden in die Virtual Guidelines für die digitale Zusammenarbeit 4.0. Nur so gelingt eine praxisorientierte Digitalstrategie. Und nur so erfahren die Mitarbeiter die Wertschätzung, die ihnen gebührt. Hinzu kommt: Wenn die Fachkräfte einbezogen sind, erhöht das die Identifikation und damit die Akzeptanz eines entsprechenden Frameworks. Und genau das ist wichtig, denn die Digitalisierung wird uns weiterhin beschäftigen und den Arbeitsalltag der Zukunft bestimmen. Daher gilt es, ein Regelwerk zu formulieren, das die Bedürfnisse der Mitarbeiter ebenso berücksichtigt wie die Vision des Unternehmens. Wo wir auf dem Weg zur Smart Work derzeit stehen und welche Chancen sowie Herausforderungen noch auf uns warten, das lesen Sie im Titelthema ab Seite 20.

Ihr
Oliver Lehnert


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