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4/2005
Editorial Wissensmanagement

Wissensmanager werden: Berufsbild mit Perspektive!

von Oliver Lehnert

Der technische Fortschritt ist dem kulturellen meist voraus. Dies gilt besonders, wenn sich die technischen Möglichkeiten so rasant entwickeln wie die Kommunikationstechnologien, deren Basis die gesellschaftliche Entwicklung hin zur Wissensgesellschaft darstellt. Diese Tatsache fordert vor allem diejenigen heraus, die sich professionell mit Kommunikation und der Vermittlung von Information beschäftigen, also die Wissensmanager.

Der technische Fortschritt ist dem kulturellen meist voraus. Dies gilt besonders, wenn sich die technischen Möglichkeiten so rasant entwickeln wie die Kommunikationstechnologien, deren Basis die gesellschaftliche Entwicklung hin zur Wissensgesellschaft darstellt. Diese Tatsache fordert vor allem diejenigen heraus, die sich professionell mit Kommunikation und der Vermittlung von Information beschäftigen, also die Wissensmanager. Sie sind dazu auserkoren, den Abstand zwischen der Entwicklung neuer technischer Möglichkeiten und deren sinnvoller Anwendung zu schließen. Ein Berufsbild mit Perspektive, sollte man meinen.

Eigentlich müsste es doch ganz einfach sein, Wissensmanager zu werden. Dazu ist nicht einmal eine spezielle Ausbildung nötig. Doch nur keine voreiligen Schlüsse und Hoffnungen: Ohne anerkannte Qualifikation endet schon der Berufseinstieg in der Sackgasse. Einen vorgeschriebenen Weg in das Wissensmanagement gibt es nicht, vielmehr stehen den Interessenten auf dem ersten Blick viele Wege offen: ein BWL- oder Informatikstudium, der Quereinstieg aus dem bisherigen (beruflichen) Werdegang oder aber auch Aufbaustudiengänge für Akademiker. Der zweite Blick macht allerdings bald klar: Alle Möglichkeiten sind eng begrenzt. Ein Überangebot an Bewerbern führt bei den Unternehmen/Institutionen zu einer strengen Auslese, bei vielen Wissensmanagement-Projekten in den Firmen führt der Weg des Wissensmanagers in eine Sackgasse: Nach Projektende finden sich die Beteiligten wieder an ihrem angestammten Arbeitsplatz oder müssen sich gar wieder auf dem freien Markt bewerben. Angesichts dieser Situation gibt es keine Patentrezepte für den erfolgreichen Start. Wissensgetriebene Motivation, Interesse an vielfältigen Kontakten mit anderen Menschen, Aufgeschlossenheit für neue Themen, Spaß am Lernen und die Fähigkeit, Sachverhalte rasch zu analysieren und anderen verständlich vermitteln zu können ? dies alles reicht als persönliches Qualifikationsmerkmal nicht aus, um als Wissensmanager tätig zu sein. Die Entwicklung im Wissensmanagement und seine gesellschaftliche Bedeutung lassen eine schulische und universitäre Ausbildung notwendig erscheinen. Gleichzeitig ist ? parallel zur je-weiligen Ausbildung ? ein frühzeitiger Kontakt zur Praxis zu empfehlen.

Welche Personen stecken hinter dem Titel Wissensmanager? Über welche Fähigkeiten müssen sie konkret verfügen? Welche Rolle spielen sie im Unternehmen? Benötigen Unternehmen überhaupt Wissensmanager? Diesen Fragen gehen wir in unserem aktuellen Titelthema nach. Wir stellen den Masterstudiengang an der TU Chemnitz vor und berichten über eine Arbeitswoche aus dem Leben einer Wissensmanagerin.

Lassen Sie sich davon inspirieren und ermutigen, den Weg in die Wissensgesellschaft mitzugestalten.

 

Ihr

Oliver Lehnert


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