2017/2 | Fachbeitrag | Dokumentenmanagement

Haufe Gruppe: Auf dem Weg zur digitalisierten HR-Abteilung

von Julia Lucas

Inhaltsübersicht:

Die Haufe Gruppe ist einer der führenden deutschen Anbieter von digitalen Arbeitsplatz- und Unternehmenslösungen für steuerliche, wirtschaftliche und rechtliche Zwecke. Im Rahmen ihrer eigenen digitalen Unternehmensstrategie führte die Haufe Gruppe Anfang 2016 die elektronische Personalakte ein.

Eine digitale Personalakte erleichtert die Administration

„Wir haben eine Lösung gesucht, die uns einen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf alle Personaldokumente ermöglicht“, sagt Marlene Heitzmann, Managerin des Bereichs Human Resources & Organisational Development-Services bei der Haufe Gruppe. „Neben einem effizienten Ablagesystem wollten wir vor allem die Dokumentenerstellung standardisieren und erleichtern.“

Da immer häufiger Dokumente direkt auf elektronischem Weg eingehen, sollten auch diese mithilfe einer digitalen Personalakte in Zukunft einfacher zu handhaben sein. Daher begann man Anfang 2015 mit der internen Projektplanung für die Einführung einer solchen Personalakte.

Stakeholder-Analyse mit Betriebsrat und Datenschutz-Verantwortlichen

Die Haufe Gruppe versprach sich von der neuen Lösung vor allem eine einheitliche, übersichtliche und strukturierte Dokumentenablage auf digitaler Basis. Vorlagen für Arbeitsverträge, Gehaltsanpassungen, Versetzungen und andere geschäftliche Schreiben sollte die Lösung unkompliziert bereitstellen und so den administrativen Aufwand verringern.

Da es sich bei den Dokumenten im Personal-Bereich um vertrauliche, personenbezogene Informationen handelt, involvierten die HR-Manager der Haufe Gruppe frühzeitig den Betriebsrat und die Datenschutz-Verantwortlichen in das Projekt. Gemeinsam erarbeiteten sie eine neue Betriebsvereinbarung, führten eine Stakeholder-Analyse durch und stimmten wichtige Themen ab, wie beispielsweise die Zugriffsberechtigungen und die Aktenstruktur. „Man sollte alle betroffenen Parteien so früh wie möglich ins Boot holen, damit die Einführung einer solchen Lösung von allen Seiten mitgetragen wird und reibungslos funktioniert“, rät Heitzmann.

Eine große Herausforderung lag insbesondere darin, die vorhandenen Alt-Akten zu scannen und sie pünktlich zum Go-Live-Termin für das neue System bereitzustellen. Da die notwendige Scan-Technik wie auch die entsprechende Software bereits im Haus vorhanden waren, wurden alle Akten intern vorsortiert und anschließend als PDF eingescannt. So digitalisierte das verantwortliche Team mit interner Unterstützung innerhalb von nur acht Wochen alle 1.300 Akten.

Effizientere HRM-Prozesse dank E-Akte

Ein funktionierendes Dokumentenmanagement und eine vereinfachte Dokumentenerstellung zählten zu den Prioritäten der Haufe Gruppe. Dazu wurden über 500 Word-Vorlagen in das Dokumentenmanagement-System migriert: Alle relevanten Schreiben zu Personalmaßnahmen erstellen die Personalverantwortlichen nun schnell und unkompliziert aus diesen Vorlagen direkt im System. Zudem profitiert die Haufe Gruppe dank der Anbindung der Lösung an SAP von einer enormen Zeitersparnis und einer verbesserten Qualitätssicherung: Die Firmen- und Mitarbeiterstammdaten werden direkt aus SAP in die Standardvorlagen übermittelt. Ist ein Dokument final erstellt, wird es automatisch in der Personalakte abgelegt.

Aufgrund der integrierten Volltextsuche sind Dokumente zudem deutlich schneller und leichter auffindbar. Außerdem kann die HR-Abteilung relevante Dokumente nun problemlos zur Verfügung stellen, sei es für Führungskräfte oder für andere Niederlassungen. Das Feedback ist im gesamten Unternehmen sehr positiv: „Auch die Führungskräfte finden die Lösung selbsterklärend und leicht verständlich“, sagt Heitzmann.

Neues Dokumentenmanagement mit individuellem Freigabeprozess

Die ECM-Spezialisten von forcont haben einen individuellen Freigabe-Workflow speziell für die Haufe Gruppe implementiert. Zuvor steuerten und überwachten die Mitarbeiter die Freigabeprozesse manuell. Nun generiert das System automatisch eine Benachrichtigungs-E-Mail und sendet diese an den zuständigen Mitarbeiter, wenn eine Freigabe erforderlich ist. Die E-Mail enthält einen Link zum betroffenen digitalen Dokument, welches der Mitarbeiter direkt in der elektronischen Akte bearbeiten und mit der entsprechenden Korrektur versenden kann.

Doch auch wenn die Haufe Gruppe der digitalen Personalakte inzwischen bereits von zahlreichen Vorteilen profitiert: Das System soll sich auch zukünftig weiterentwickeln. So wird derzeit daran gearbeitet, die 500 Word-Vorlagen zeitnah durch eine automatisierte Dokumentenerstellung zu ersetzen, um so die administrativen Prozesse noch weiter zu verschlanken.

Dank der digitalen Personalakte entwickelt sich die HR-Abteilung heute konsequent und kontinuierlich weiter. Die Lösung entlastet die HR-Mitarbeiter der Haufe Gruppe durch effizientere Arbeitsabläufe und trägt damit langfristig zur erfolgreichen Umsetzung der digitalen Unternehmensstrategie bei.

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