Smart Cities und IoT-Technologien sparen Bewohnern in Großstädten bis zu 125 Stunden Zeit im Jahr

Die zunehmende Urbanisierung stellt uns vor große Herausforderungen. Einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge werden bis zum Jahr 2030 mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung in dicht bevölkerten Städten leben. Inwieweit Smart Cities dazu beitragen, den Herausforderungen großstädtischer Ballungsräume mit Millionen von Einwohnern Rechnung zu tragen, ist Gegenstand intensiver Forschungen.

Juniper Research schätzt in seiner jüngsten Studie, entstanden in Partnerschaft mit Intel, dass Smart Cities mit einer über intelligente Sensoren vernetzten städtischen Infrastruktur jedem Bewohner potenziell 125 Stunden Zeit im Jahr einsparen können. Dabei wurden die 20 intelligentesten Städte der Welt, darunter auch die deutsche Hauptstadt Berlin, nach den Schlüsselfaktoren Mobilität, Gesundheit, öffentliche Sicherheit und Produktivität analysiert. Die Untersuchungen fokussieren sich in erster Linie auf die Frage, inwieweit die intelligente Stadt positive Auswirkungen auf Effizienz, Zeitersparnis, sichere Straßen, digitale Verwaltungsservices sowie eine verbesserte Gesundheit der Bewohner hat.

Übersicht der wichtigsten Studienergebnisse:

  • Mobilität: Die Studie belegt, dass Autofahrer durch ein vernetztes, intelligentes Verkehrssystem bis zu 60 Stunden Wegzeit pro Jahr einsparen können. Laut einer Analyse des Weltwirtschaftsforums zeichnet sich Mobilität auf Basis von IoT durch eine große Bandbreite an Entwicklungen aus, darunter autonome Fahrzeuge, private Fahrgemeinschaften und Car-Sharing-Modelle, intelligente Ampeln, GPS-basierte Verkehrsführung sowie automatisierte Notfallmeldungen bei unmittelbar bevorstehenden Gefahren. Das signifikant erhöhte Verkehrsaufkommen ist eine der größten Herausforderungen der Urbanisierung. Den Forschern von Juniper Research zufolge stehen Autofahrer in Großstädten bis zu 70 Stunden pro Jahr im Stau. Hinzu kommt der Umwelt Aspekt: Die durch Fahrzeuge verursachte Luftverschmutzung ist laut der Weltgesundheitsorganisation für weltweit bis zu drei Millionen Todesfälle im Jahr verantwortlich.
  • Gesundheit: Um überfüllte Krankenhäuser und lange Wartezeiten beim Arzt zu vermeiden, können chronisch Erkrankte Vitalwerte wie den Blutdruck oder die Körpertemperatur durch tragbare Messgeräte zuhause kontrollieren. Dank telemedizinischer Möglichkeiten lassen sich darüber hinaus einfache Untersuchungen oder auch mit Standarddiagnosen per Video vornehmen. So können gerade ältere Patienten oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen Arztbesuche auf ein Minimum beschränken. Gleichzeitig hat der Arzt mehr Zeit für komplexe Fragestellungen, weshalb inzwischen auch die DAK eine Aufhebung des Fernbehandlungsverbotes in Deutschland fordert. Laut Studie spart ein durchschnittlicher Einwohner durch Maßnahmen wie diese bis zu neun Stunden Wartezeit pro Jahr.

    Die Stadt London geht mit ihrem digitalen Gesundheitsprogramm noch einen Schritt weiter: Mittels kostenfreier, flächendeckender Verfügbarkeit von Fahrrädern ermutigt die Stadt ihre Einwohner zur Bewegung und beugt so unter anderem Typ 2 Diabetes vor.
  • Sicherheit: Die Wahrscheinlichkeit eines Feuers oder eines Sturms lässt sich in einzelnen Stadtvierteln durch die Erhebung und Auswertung von Echtzeitdaten sowie durch prädiktive Analyse berechnen. Anhand dieser Vorhersagen können sich Rettungs- und Ordnungskräfte effektiv in die entsprechenden Risikogebiete begeben. Zudem werden im intelligenten Straßenverkehr automatisch Gassen für Einsatzfahrzeuge gebildet. Bis zu 35 Stunden Zeitersparnis pro Jahr sind durch entsprechende Maßnahmen möglich.
  • Produktivität: Smarte Städte investieren in flächendeckende Breitbandzugänge und neue Technologien für die Wirtschaft: So können etwa digitale, bargeldlose Bezahlsysteme im Einzelhandel den Zahlungsvorgang maßgeblich beschleunigen. Die Bearbeitungszeit administrativer Prozesse verkürzt sich laut Studie um bis zu 21 Stunden pro Jahr.

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