Mehrwert aus Daten schaffen: Internationales Projekt geht Data Analytics auf den Grund

Experten sind sich einig: Big Data bietet enorme Potenziale. Doch wie sollen gewonnene Daten verwaltet, analysiert und kommuniziert werden, um tatsächlich einen Mehrwert für Unternehmen zu schaffen? Gemeinsam mit 15 Partnern und unter Leitung seines Spin-offs KEX AG untersucht das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT die Herausforderungen die sich daraus ergeben.

Die Digitalisierung, einschließlich der Integration von Netzwerkfähigkeiten in physische Produkte und Produktionslinien, hat mittlerweile in den verschiedensten Branchen und Anwendungsfeldern Einzug gehalten. Das erzeugt täglich große Mengen von Daten, die das Potenzial für bessere Entscheidungen bergen. Doch im gleichen Zuge entstehen neue Herausforderungen, denn Unternehmen müssen in der Lage sein, diese wachsenden Datenschätze auch zu heben und sinnvoll für sich zu nutzen. Daraus ergeben sich viele Fragen: Welche sind die richtigen Plattformen und Tools für Advanced Data Analytics? Was werden die führenden Anwendungen sein, die Data-Analytics-Technologien in Zukunft vorantreiben? Welche Märkte und Anwendungen werden als nächstes profitieren oder durch neue digitale Geschäftsmodelle abgelöst werden? Und außerdem: Welche Produkte, Dienstleistungen und Datenanbieter definieren das zukünftige Ökosystem aus Produkten und Dienstleistungen der Unternehmen?

Die Partner aus Industrie und Forschung wollen nun in einem gemeinsamen Projekt wirtschaftliche und technologische Transparenz über Advanced Data Analytics schaffen: Unter der Leitung der KEX Knowledge Exchange AG werden in einem elfmonatigen internationalen Projekt relevante Markt- und Technologietrends identifiziert und analysiert. Der Fokus dabei liegt auf den Branchen Automobil, Gesundheitswesen, Konsumgüter, Kommunikation und Logistik. Process Mining, Deep Learning, Neural Networks und Artificial Intelligence sind nur einige der vielen Schlagworte, die in diesem Kontext auftauchen.

Während die Forschungsinstitute wie das Fraunhofer IPT, das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) e. V. an der RWTH Aachen sowie der Lehrstuhl für Informationsmanagement im Maschinenbau IMA der RWTH Aachen ihr Know-how über Advanced Data Analytics einbringen, bestimmen die derzeit 15 Projektpartner – unter ihnen namhafte Unternehmen wie die Kaufland Stiftung & Co. KG, Miele & Cie. KG oder die Hella KGaA Hueck & Co. – die Ausrichtung und den Verlauf des Projekts. Das Konsortium soll schließlich nicht nur Tools und Methoden analysieren und testen, sondern auch mögliche disruptive Geschäftsmodelle erkennen. Darüber hinaus stehen der branchen- und wertschöpfungsübergreifende Austausch und Networking auf dem Plan. Das Projektziel ist es, die Unternehmen zu befähigen, ihre Daten strategisch zu nutzen und Produkte, Dienstleistungen, Produktions- und Geschäftsprozesse langfristig zu optimieren.

Das Projekt startete im Juni 2017, interessierte Unternehmen können sich jedoch noch bis zum 15. August einen Platz in diesem Konsortium sichern.

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