Digitaler Wandel: Welche Kompetenzen brauchen wir?

Drohnen für Dachdecker, Algorithmen für Anwälte, Pflegeroboter im Altenheim –alle Berufe und Branchen werden künftig digital geprägt sein. Davon ist die überwiegende Mehrheit der Deutschen (85 Prozent) überzeugt, so eine neue repräsentative Umfrage im Auftrag der Vodafone Stiftung Deutschland.

Die meisten Befragten (81 Prozent) sind sich daher sicher, dass es Jugendliche ohne ein grundlegendes Verständnis digitaler Technologien künftig schwer haben werden, einen guten Arbeitsplatz zu erhalten. Zugleich sind sie sich einig darüber, was neben dem sicheren Umgang mit digitalen Technologien ebenfalls entscheidend sein wird: lebenslanges Lernen und soziale wie emotionale Kompetenzen. „Für die digitale Zukunft müssen wir die jungen Menschen in beidem stärken: Coding und Charakter“, so der Beiratsvorsitzende der Vodafone Stiftung, Dr. Hannes Ametsreiter. „Die Digitalisierung ist kein Schicksal, sondern vor allem eine Einstellung“, so Ametsreiter weiter, „und diese müssen wir unseren Kindern so früh wie möglich vermitteln. Hierzu zählen Teamarbeit statt Einzelkämpfertum, Kreativität statt Kästchendenken, Spontanität statt stupidem Auswendiglernen –und vor allem Fehler machen zu dürfen, denn Fehler sind nur dann Fehler, wenn man nichts aus ihnen lernt.“

Darauf kommt es an: sicherer Umgang mit Technologie und lebenslanges Lernen

Wenn sie nach den Fähigkeiten der Zukunft gefragt werden, nennen die Befragten spontan mit Abstand am Häufigsten technische Kompetenzen. Daneben betrachtet die Mehrheit (89 Prozent) auch das lebenslange Lernen als Kernkompetenz für die digitale Zukunft. Zugleich ist den Deutschen bewusst, dass mit wachsenden Anforderungen in der Arbeitswelt und einer Beschleunigung durch die Digitalisierung auch neue emotionale und soziale Herausforderungen auf sie zukommen. Deshalb sehen sie die folgende breite Palette an emotionalen und sozialen Fähigkeiten als unerlässlich an: Flexibilität (82 Prozent), Widerstandsfähigkeit (80 Prozent), Team- und Kommunikationsfähigkeit (78 Prozent), charakterliche Stärke (75 Prozent), kritisches Denken (71 Prozent) sowie Kreativität (63 Prozent) und Empathie (58 Prozent).

Digitaler Wandel: Die Mehrheit fühlt sich gut gerüstet

Über die Hälfte der Bevölkerung (56 Prozent) hält sich für nicht ausreichend gut, ein Fünftel sogar für gar nicht gewappnet für den digitalen Wandel. Die Jugendlichen in Deutschland werden zwar als technisch versiert wahrgenommen, aber noch nicht einmal ein Viertel der Befragten (24 Prozent) denkt, die Jugend sei den emotionalen und sozialen Anforderungen der Zukunft gewachsen. Noch deutlicher fällt dieses Urteil bei denjenigen aus, die selbst Kinder haben: Fast die Hälfte der Eltern (43 Prozent) meint, Jugendliche seien keineswegs emotional und sozial für die digitale Zukunft gerüstet. Die überwiegende Mehrheit der Deutschen (84 Prozent) sieht die Schulen in der Pflicht, junge Menschen auf die technologischen Herausforderungen vorzubereiten. Von den Befragten, welche die Schule in der Hauptverantwortung sehen, meint allerdings nicht einmal jeder Fünfte (18 Prozent), die Schule werde dieser Aufgabe gerecht. Außerschulische Einrichtungen werden zwar nicht als hauptverantwortlich angesehen, um Jugendlichen die entscheidenden Fähigkeiten für die digitale Welt zu vermitteln, gelten hierin aber als sehr erfolgreich.

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