Adieu analog? Digital Learning als Geschäftsmodell

Die Gründe, warum Learning oft nicht effektiv ist, sind vielfältig. Zu der Praxisferne mancher Entwickler gesellen sich häufig falsche Inhalte, fehlende didaktische Ansätze und mangelnde Vorbereitungen. Dabei entscheiden Wissen und Kompetenz über den Erfolg eines Unternehmens. Wo also muss nachjustiert werden?

Die HR-Branche ist in Sachen Digitalisierung gegenwärtig mit einer Fußballmannschaft zu vergleichen, die in der ersten Spielhälfte bereits zwei Gegentore kassiert hat. HR erscheint oft wie das alte Fußballmodell – Kick and Rush – wo durch reaktive Vorstöße und lange Pässe versucht wird das Tor zu machen und andererseits durch hartes Einsteigen und mauern gegnerische Tore zu verhindern. Im Vergleich dazu haben erfolgreiche Teams auf Tiki-Taka umgestellt, bringen es auf bis zu 90 Prozent Ballbesitz und bestimmen den gesamten Spielverlauf und umspielen die Kick-and-Rush Teams oft sehr einfach.

Doch statt sich nach diesem Patzer flexibler aufzustellen, versuchte die HR leider an der bisherigen Taktik festzuhalten und diese dafür nur umso offensiver umzusetzen. Dies führte letztendlich dazu, dass die Personaler noch mehr Kicken und Rushen, aber nicht die Strategieändern.

Zaghafte Versuche die Taktik zu ändern und flexible Prozesse zu implementieren, führen oft ins Abseits. Worauf der Gegenstoß der Konkurrenz in schneller und agiler Form direkt verwandelt wird. 2:0 – Halbzeit! Ab in die Kabine und Teambesprechung.

Auf der LEARNTEC bereitet sich HR auf die zweite Halbzeit vor

Unter diesem Szenario muss man sich die anstehende Fachmesse in Karlsruhe vorstellen, die LEARNTEC. Sie ist die Kabine der Mannschaft, das Forum der HR. So wie es im Fußballsport, um den Sieg in der Champions League geht, ist die HR darauf angewiesen das Spiel in Sachen Learning und Digitalisierung nicht zu verlieren. Auch die Experten von Cornerstone OnDemand werden als Coach auf der Veranstaltung vertreten sein. Auf der LEARNTEC dürfte erneut die Geschwindigkeit der Digitalisierung verhandelt werden, denn sie steigt permanent; für einige Unternehmen vielleicht zu schnell. So wie man auf dem Rasen unter einem Paradigmenwechsel auch mehr versteht, als nur ein wenig mehr Druck auf den Gegner zu machen und auf Abseits zu spielen, wird es im Bereich des digitalen Lernens nicht ausreichen, wenn man die analogen Strukturen einfach 1:1 in die Cloud überträgt. Leider verstehen viele Manager aber genau dies unter Digitalisierung. Dementsprechend bleiern fallen auch die Learning-Angebote für die Mitarbeiter aus.

Zwar bieten viele Unternehmen mittlerweile digitale Lernmodule an, doch diese sind nicht mehr als ein Server, auf dem PDFs zum Up- oder Download bereitgestellt werden. Als Grund für den zögerlichen Einsatz wirklich interaktiver Angebote nennen viele Unternehmen die Sorge, dass die Erfolge aus LMS (Learning Management Systems) nur schwer messbar seien und daher Vorsicht bei der weiteren Implementierung geboten sei. Seit 2010 werden in den USA jedoch bereits große Erfolge im Bereich Machine Learning und Gamification empirisch gemessen. Woher also die zurückhaltende Einstellung deutscher Unternehmen?

Blended Learning als Bestandteil des integrierenden Lernens

Die zuvor angeführte mangelnde Messbarkeit in der deutschen HR-Branche resultiert häufig aus einer uneinheitlichen Vernetzung der HR-Abteilungen. Natürlich wird sich nicht jeder Schritt in den digitalen Bereich übertragen lassen. Ähnlich sieht es beim Machine Learning im großen Stil aus, wo es um eine optimale Mischung geht, sodass beide Seiten – die analoge wie auch digitale – miteinander harmonisieren und gemeinsam das Beste aus den Qualifikationen und Potenzialen der Belegschaft herausholen. Eine praxisnahe Lösung bietet hier Blended Learning, bei dem die Mitarbeiter Inhalte und Lernplattform selbst wählen können. Das integrierte Schulungskonzept Blended Learning vereint die Vorteile aus Präsenzveranstaltungen und E-Learning. Es kommt jedoch darauf an, dass das Learning strategisch mit der Performance sowie der Nachfolge- und Karriereplanung vernetzt wird, um einen aussagekräftigen Wertbeitrag zu messen, der über den üblichen „Nachweis erfolgreicher Teilnahme“ hinausgeht. Entscheidend ist, ob die aufgenommen Lerninhalte auch einen signifikanten Erfolg bringen und von den Mitarbeitern praktisch angewendet werden können. Daher sollte in Zusammenarbeit mit den Line Managern gezielte KPIs entwickelt werden, die mit den Angeboten erreicht werden sollen, beispielsweise auf der Basis eines messbaren Punktesystems. Dadurch lässt sich zugleich analysieren, welche Learnings welchen Erfolg bieten. Boni wie Amazon-Gutscheine bei Erlangung einer bestimmten Punktzahl oder eine transparente Rangliste zwischen den Teilnehmern fördern dabei Motivation am Lernerfolg.

Wie solche Konzepte funktionieren können, zeigt YouTube bereits seit längerem. Hier ist Wissen jederzeit auf unterschiedlichsten Ausgabemedien abrufbar – und es gibt eine Vielzahl von Tutorials zu den verschiedensten Themen. Dabei geben Abrufzahlen und Like- bzw. Dislike-Buttons sowie Kommentarfunktionen in Zahlen wieder, wie die Videos bei den Usern ankommen. Ein weiteres Element des Erfolgs von Youtube an dieser Stelle ist der „Mitmach-Effekt“, da jeder selbst Tutorials erstellen und für andere Nutzer hochladen kann.

Vielen Personalern erscheint die Thematik um Machine Learning jedoch zu kompliziert. Jedoch zeigt auch hier Youtube auf spielerische Weise, wie simpel der Aufbau sein kann. Die Algorithmen und der Lernerfolg werden nämlich anhand des populären Videospielklassikers Super Mario World erläutert. Das Beispiel um den Klempner mit einer Vorliebe für Magic-Mushrooms zeigt wie Herausforderungen – hier Challenges im Spiellevel – durch maschinelles Lernen optimiert abgeschlossen werden können, ohne zu viel Zeit und Energie zu verschwenden. Auf Basis von künstlich neuronalen Netzsystemen lernt das System und kann diese nach Beendigung der Lernphase verallgemeinern. Das heißt, es werden nicht einfach die Beispiele auswendig gelernt, sondern es erkennt Muster und Gesetzmäßigkeiten in den Lerndaten.

Wie Team HR sich gegen Team Digital aufstellen muss

Die LEARNTEC zeigt nämlich in diesem Jahr, dass die Zeit reif ist für Unternehmen, ihre tradierten Learning-Management-Systeme mit völlig neuen Ansätzen und Ideen zu modernisieren. Eckpfeiler auf dem Weg dahin sind eine höhere Nutzerorientierung, Social Media-Ansätze, Gamification und intuitive Nutzeroberflächen, die von allen Stakeholdern im Unternehmen angenommen werden. Dazu zählen beispielsweise Lernszenarien in VR/3D-Umgebungen. Als Symbiose zwischen den analogen und digitalen Ansätzen muss sich Learning neu aufstellen, mit allen wichtigen HR-Prozessen vernetzen, sowie über messbare und transparente Bewertungsmechanismen verfügen.

Cornerstone ist Pionier und Learning, Talent und HR Bereich und hilft Unternehmen in die Champions League einzuziehen

Einen Vorgeschmack gibt hier schon das Whitepaper Future People: The Power of Learning in the Age of Digital Transformation, das in Zusammenarbeit mit dem IDC-Institut entstanden ist und die Learning-Konzepte von morgen beleuchtet. Die Erhebung zeigt, dass Training und Weiterbildung der Mitarbeiter an zweiter Stelle nach dem Recruiting den wichtigsten Platz einnehmen, wenn man HR-Verantwortliche (30 Prozent) und LOB-Manager (32 Prozent) nach den zentralen Aufgaben des Personalwesens befragt. Im Rahmen der LEARNTEC wird Cornerstone auch ein neues Smartpaper präsentieren, welches sich vertieft mit Digital Learning auseinandersetzt.

Daher sollten Unternehmer die Thematik nicht weiter hinauszögern, denn selbst wenn die alte Taktik gerade noch so funktioniert. Wer als Sieger vom Platz gehen will muss auf eine agile, flexible und smarte Taktik vertrauen – wer die Auswertung in der praktischen Anwendung sehen will, der kann sich jederzeit gerne das Spiel bei Cornerstone live ansehen.

Anpfiff ist am Dienstag, 24. Januar um 10:00 Uhr Uhr am Info-Pavillon D 51.

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